1319 - Konferenz der Krieger
Heraldischen Tores gesichtet worden war. Aber selbst die mächtige SOMBATH hielt keinem Vergleich mit dem Königstor stand.
Dieses stellte in mehrfacher Hinsicht eine Ausnahme dar. Das Königstor war das einzige Heraldische Tor. von dem aus Verbindungen zu allen anderen rund 2000 Heraldischen Toren von Siom Som geschaltet werden konnten. Mehr noch, das Tor war auch in der Lage, Personen und Gegenstände in die 1,15 Millionen Lichtjahre entfernte Überlappungszone zwischen den Galaxien Absantha-Gom und Absantha-Shad zu befördern oder von dort zu empfangen. Nichts war dem Dunklen Himmel, dem Sitz der Superintelligenz ESTARTU, näher als das Königstor.
Das Siom-System verfügte über sechs Planeten, die alle mehr oder weniger bewohnt waren. Die innerste Welt, Allus, war eine Gluthölle, aber reich an Rohstoffen. Um diese abbauen zu können, wurde Allus künstlich stabilisiert.
Som, der zweite Planet, war die Ursprungswelt der Somer. Heute lebten die Somer vorwiegend auf Somatri, dem dritten Planeten, wohingegen Som als Veteranenwelt angesehen werden mußte. Hierher kehrten die Vogelabkömmlinge erst zurück, wenn sie im Dienst des Kriegers Ijarkor ihre Pflicht erfüllt hatten und auf das Lebensende warteten.
Som war zur Hälfte ein gigantischer Friedhof mit Heldengräbern, Denkmälern, Erinnerungsstätten, Krematorien und Bestattungsunternehmen. All das war harmonisch in die Wohnlandschaft der Veteranen eingebettet und bildete eine geschlossene Einheit.
Diese Bauten und Anlagen lagen nun in einem schwachen Dämmerlicht. Nur das Heraldische Tor erstrahlte aus sich heraus und im Licht unzähliger gewaltiger Scheinwerfer.
Auch das Teleport-System ruhte fast völlig. Im Königstor befand sich das Steuerzentrum für das systeminterne Transportmittel. Selbst die ständige Verbindung zum Planeten Somatri war unterbrochen worden. Und an Sonderschaltungen zu den Planeten 4 bis 6, zu Upkrad, Tallash und Lhan, war überhaupt nicht zu denken. Auf diesen Welten befanden sich die Upanishad-Schulen für die Gardisten, die Kodexberater und die Kodexwahrer. Sie alle waren nun abgeschnitten, denn nichts durfte das erwartete Ereignis stören.
Som besaß zwei Monde, Culio und Ijarkor, die normalerweise ununterbrochen an das Teleport-System des Königstors angeschlossen waren. Culio war abgetrennt worden. Die einzige Verbindung, die noch existierte, führte nach Ijarkor, dem Herrschersitz des Ewigen Kriegers. Aber das wußten die Veteranen nicht, die andächtig dem Geschehen in der Nähe des Königstors folgten.
Mit Einbruch der Nacht entfaltete sich über dem Himmel Soms ein farbenprächtiges Schauspiel. Aus leuchtenden Spiralen, die an ihren Spitzen das Symbol des Dritten Weges trugen, formten sich allmählich Figuren, zwölf an der Zahl. Aus dem Zentralturm des Heraldischen Tores erklangen Fanfahren, deren Töne kilometerweit das umgebende Land erfüllten.
Die Medien Soms griffen diese Bilder und Klänge auf und übertrugen sie bis in die fernsten Winkel des Siom-Systems.
Eine der zwölf Gestalten nahm konkrete Formen an. Sie ragte als gewaltige holografische Projektion in den Nachthimmel: der Ewige Krieger Ijarkor!
Die Somer wußten, was das zu bedeuten hatte. Der Krieger war auf ihre Welt gekommen. Er weilte im Heraldischen Tor.
Weitere Projektionen flammten auf. Sie stellten Raumschiffe des Kriegertrosses dar, die sich rings um das Königstor formierten. Den Projektionen haftete etwas Pompöses und Künstliches an.
Plötzlich wechselten die Bilder, die die Medien übertrugen. Die Kommentare waren noch zurückhaltend, denn die Sprecher vermochten die Ereignisse noch nicht zu deuten oder ihre ganze Tragweite zu erfassen.
Am Rand der Galaxis Siom Som, jenseits der Kalmenzone, waren mehrere Einzelschiffe und ein gewaltiger Flottenverband aufgetaucht. Eins der Einzelschiffe glich dem bekannten Flaggschiff Ijarkors und trug den Namen MOROATH.
Nun dämmerte es den Beobachtern.
Die MOROATH war das Flaggschiff des Kriegers Kalmer aus der Galaxis Erendyra.
Kalmer kam also zu Ijarkor. Die Kommentatoren erkannten die Bedeutung des Schauspiels.
Ein Treffen zwischen zwei Kriegern würde stattfinden!
Die Sensation raste durch das Siom-System und wurde Sekunden später von weiteren Meldungen überholt.
In den holografischen Projektionen über dem Königstor entstand aus einer der Figuren das Bild Kalmers, das sich nur wenig von dem Ijarkors unterschied.
Aber da waren zehn weitere verschwommene Gestalten, die von Lichtstrahlen
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