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132 - Höllenfieber

132 - Höllenfieber

Titel: 132 - Höllenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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obwohl mir der Pernod nicht schmeckte.
    Mir war einfach danach.
    Als der Kellner zurückkam, brachte er nicht nur den Drink, sondern auch ein drahtloses Telefon mit herausgezogener Teleskopantenne.
    »Telefon für Sie, Mr. Ballard«, sagte er. »Nehmen Sie das Gespräch entgegen?«
    »Wer ist dran?« erkundigte ich mich.
    »Miß Bonney.«
    Für meine Freundin Vicky war ich jederzeit zu sprechen. »Geben Sie her!« sagte ich und nahm den Hörer in Empfang.
    Vicky hielt sich mit keinen langen Vorreden auf. Sie sagte, Noel Bannister habe angerufen und würde dringend auf meinen Rückruf warten, und sie nannte mir eine Nummer in Colorado, USA.
    ***
    Melvyn Guthrie hatte die Bremse entlüftet, aber er dachte nicht daran, als er Noel Bannisters Wagen erblickte.
    Mit gewohnter Heftigkeit latschte er auf die Bremse - und küßte sofort die Windschutzscheibe.
    »Verdammt will ich sein…!« entfuhr es ihm.
    Der Truck war viel zu früh stehengeblieben. Guthrie gab wieder Gas und fuhr ein Stück weiter, dann kletterte er aus seinem alten Vehikel und begab sich zum Unfallwagen, um ihn sich bei Tageslicht anzusehen.
    Er entdeckte Blut und verschmierten Speichel an der Seitenscheibe, aber außen!
    Und jemand schien mit einem Hammer gegen die Frontscheibe gedroschen zu haben. Was mochte da passiert sein?
    Ob mir Noel nicht die Wahrheit gesagt hat? fragte sich Melvyn Guthrie. Hat er irgend etwas zu verbergen? Ich will verdammt sein, wenn man Noel nicht trauen kann. Wenn er mir etwas verheimlicht hat, dann aus einem triftigen Grund.
    Der Truckmotor, den Melvyn Guthrie abgestellt hatte, sprang plötzlich von selbst an.
    Guthrie kratzte sich verdattert im struppigen Bart. »Mich laust der Affe. Seit wann führt dieser alte Dampfer denn ein Eigenleben?«
    Im Truck löste sich die Handbremse, und das Fahrzeug setzte sich langsam in Bewegung.
    »Ich spinne!« stieß Melvyn Guthrie perplex hervor. »Mein schäbiger alter Truck macht sich selbständig. Das halt’ ich doch im Kopf nicht aus!«
    Der Truck fuhr an dem staunenden Mann vorbei. Guthrie trat auf die Straße und schrie: »He, komm gefälligst zurück, du blödes Vehikel. Du kannst doch nicht einfach abhauen! Wo gibt’s denn so was?«
    Das Gefährt rollte so langsam weiter, daß sich Guthrie zutraute, es einholen zu können.
    Wild gestikulierend rannte er hinter seinem Fahrzeug her. »He! Halt! Bleib stehen!«
    Nach etwa dreihundert Metern hielt der Truck tatsächlich an. Es krachte, als sich der Schalthebel bewegte, und dann fuhr der Truck zurück.
    Mit aufheulendem Motor!
    Und wesentlich schneller, als er vorwärtsgefahren war!
    Melvyn Guthrie blieb keuchend stehen. Mit weit aufgerissenen Augen sah er das große Fahrzeug auf sich zukommen, »Das darf nicht wahr sein!« stieß er fassungslos hervor. »Mein eigener Truck will mich übern Haufen fahren! Das glaubt mir niemand! Ich will verdammt sein, wenn es hier mit rechten Dingen zugeht!«
    Ein Spuk… Dafür konnte nur ein Spuk verantwortlich sein, und das am hellichten Tag!
    Guthrie wandte sich um und gab Fersengeld, aber der Truck war schneller als er.
    Das große Fahrzeug kam immer näher, die Distanz verringerte sich von Sekunde zu Sekunde.
    Helle Panik verzerrte Guthries bärtiges Gesicht. Er lief um sein Leben. In seiner großen Aufregung begriff er nicht, daß er von der Straße runter mußte.
    Das Dröhnen hinter ihm war jetzt schon so laut, daß es auf ihn Übergriff. Sein Körper vibrierte, er stolperte über die eigenen Füße und verlor das Gleichgewicht.
    Gleich darauf fiel er.
    Und er wurde auch vom Truck gestoßen, aber er hatte Glück, zur Seite zu fallen und im Graben zu landen, während sich die breiten, abgefahrenen Truckreifen knapp an ihm vorbeidrehten.
    Benommen blieb Melvyn Guthrie einige Augenblicke liegen.
    Als er sich aufrichtete, war - für ihn völlig unbegreiflich - der Spuk vorbei. Der Truck stand wieder an seinem Platz und bewegte sich nicht von der Stelle.
    Auch der Motor lief nicht mehr.
    Grund genug für Guthrie, sich wieder einmal im struppigen Bart zu kratzen und verstört zu sagen: »Na, so was.«
    Konnte er sich all das so lebensecht eingebildet haben?
    Ihm rann noch der Schweiß von der Stirn, und sein Herz trommelte noch aufgeregt gegen die Rippen.
    Er hatte geglaubt, sein Truck wolle ihn umbringen. So etwas Verrücktes konnte auch nur ihm in den Sinn kommen.
    »Dich haben sie nicht mehr lange«, brummte er und klopfte sich den Schmutz von der Hose.
    Er verließ den Straßengraben

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