Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
132 - Höllenfieber

132 - Höllenfieber

Titel: 132 - Höllenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Agent.
    »Ich bin Melvyn Guthrie.«
    »Noel Bannister. Freut mich ganz außerordentlich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mr. Guthrie.«
    »Also den Mr. Guthrie können Sie sich gleich abschminken, mein Lieber. Nennen Sie mich Mel, einfach Mel. Alle tun das.« Guthrie ging um den Leihwagen herum und kratzte sich anschließend wieder im Bart, der einer Drahtbürste ähnelte. Das Kratzen schien bei ihm eine Marotte zu sein. »Ich will verdammt sein, wenn Sie die Karre nicht sauber in den Graben gesetzt haben, Noel. Wie iss’n das passiert?«
    »Ein Hund stand plötzlich auf der Straße.«
    »Diese verdammten Köter. Wenn jemand nicht imstande ist, auf seinen Hund aufzupassen, sollte er sich keinen zulegen«, sagte Mel Guthrie.
    »Bin ganz Ihrer Meinung«, sagte Noel Bannister.
    »Ich will verdammt sein, wenn Sie mir nicht ungemein sympathisch sind, Noel.«
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit«, gab Noel Bannister zurück.
    »Tja, dann wird der gute Mel mal versuchen, Ihre Leibschüssel wieder flottzukriegen. Besitzen Sie ein Abschleppseil? Ich nicht. Aber wenn Sie eines haben, ziehe ich Sie mir nichts, dir nichts aus dem Graben.«
    »Ich fürchte, das wird nichts nützen, Mel«, sagte Noel Bannister.
    »Und wieso nicht?« wollte Guthrie wissen.
    »Das ist ein Wagen mit Vorderradantrieb, und der ist im Eimer. Wahrscheinlich ist die Vorderachse gebrochen. Aber Sie könnten mich mitnehmen.«
    »Wohin wollen Sie denn?«
    »Kennen Sie Jack Merrick?«
    »Verdammt will ich sein, wenn ich den nicht kenne.«
    Noel Bannister nickte. »Zu ihm möchte ich. Er ist mein Freund. Den Wagen lasse ich morgen abholen.«
    »Ich muß Sie vor meinem Ungetüm fairerweise warnen, Noel«, sagte Melvyn Guthrie. »Das ist ein verdammt bockiges Luder und spinnt häufig. Der einzige, der es einigermaßen zu behandeln weiß, bin ich, doch selbst mir gehorcht es nicht immer. Na, mal sehen, wie es sich diesmal benimmt. Steigen Sie ein.«
    »Augenblick noch«, sagte Noel Bannister und öffnete den Kofferraum, in dem sich seine schweinslederne Reisetasche und der Geschenkkorb für Jack Merrick befanden.
    Zwei Flaschen waren zerbrochen -bester schottischer Whisky und Krimsekt.
    »Ich will verdammt sein, wenn das nicht wie in einer Schnapsbrennerei riecht«, sagte Melvyn Guthrie.
    Noel Bannister entfernte die Flaschenscherben. Als Guthrie das Etikett sah, seufzte er, als litte er schwere Seelenqualen.
    »Der gute Stoff. Das Herz könnte einem glatt brechen«, sagte er wehmütig.
    »Es soll nichts Schlimmeres passieren«, sagte Noel Bannister orakelhaft und stieg in den klapprigen Truck um.
    Guthrie kletterte in sein altes Gefährt und brachte es mit vorsichtigen Handgriffen in Gang.
    »Mein Truck ist wie ’ne Filmdiva«, behauptete er. »Sowie ich ihn schlecht behandle, ist er beleidigt und kommt mir mit seinen blöden Starallüren.«
    Der Motor hustete, und irgendwo schlug Blech gegen Metall.
    »Sehen Sie?« sagte Guthrie. »Nicht einmal ’ne abfällige Äußerung darf man sich erlauben, schon fängt er an zu bocken.« Er klopfte auf das Lenkrad. »Na, na, na, altes Mädchen, nimm’s nicht gleich persönlich. Daddy hat’s nicht so gemeint.« Er schüttelte den Kopf. »Sensibel ist diese Kiste - wie ’ne Mimose.«
    Während sie durch den Wald fuhren, hielt Noel Bannister die Augen offen. Er schaute auch immer wieder in den halb blinden Außenspiegel, doch es zeigten sich weder der Höllenhund noch Coxquat.
    Noel erzählte Guthrie absichtlich nichts vom Schamanen. Er wollte den sympathischen Bärtigen nicht ängstigen. Es würde sich noch früh genug in Longpoint herumsprechen, daß Coxquat da war.
    Die Ankunft des Schamanen konnte den Menschen nicht lange verborgen bleiben.
    Noel Bannister dachte an die blutverschmierte Schnauze des Teufelshundes.
    Wen mochte das Tier erwischt haben?
    »So nachdenklich?« fragte Guthrie. »Der Unfallschock sitzt Ihnen tiefer in den Knochen, als Sie sich eingestehen wollen, wie? Ich kann Ihnen das nachfühlen. Hatte erst letzten Monat so einen unangenehmen Zwischenfall. Ich kam mit meinem Panzer angedonnert, und plötzlich stand ein unbeleuchtetes Fahrzeug am Straßenrand. Die Bremsen gehören wieder mal entlüftet… Ich meine, ich kann jederzeit anhalten, wenn ich will. Ich muß es nur rechtzeitig wissen. Mit einem unbeleuchteten Auto konnte ich nicht rechnen. Na ja, und da knallte ich dann eben mit voller Wucht dagegen. Meinem Truck passierte kaum was, aber das Auto konnten sie auf den Schrott schmeißen.«
    Der Wald

Weitere Kostenlose Bücher