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132 - Höllenfieber

132 - Höllenfieber

Titel: 132 - Höllenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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argwöhnisch und näherte sich dem Gefährt mit gemischten Gefühlen.
    Würde das Spiel gleich wieder beginnen?
    Der Motor blieb stumm. Der Truck rollte nicht mehr los wie ein mordlüsternes Ungeheuer.
    »Ich will verdammt sein, wenn ich mir das erklären kann«, sagte Melvyn Guthrie.
    Im Wald brach ein Ast, und Guthries Herz übersprang einen Schlag. Er kniff die Augen zusammen und blickte sich unruhig um. War da jemand? Wurde er beobachtet? Hatte da jemand mit seinem Truck gespielt?
    Es gibt heutzutage schon so viele Geräte, sagte sich Guthrie. Vielleicht gibt es auch eines, mit dem man fremde Fahrzeuge aus der Ferne starten und lenken kann. Wie soll ich wissen, was alles schon auf der Welt erfunden wurde?
    »He!« rief Guthrie mit neuem Mut in den Wald. »Wer ist da? Ich will verdammt sein, wenn ich dich nicht kenne. Komm heraus. Früher oder später erfahre ich ja doch, wer du bist.«
    Schritte!
    Sie entfernten sich…
    Und dann war es still, unheimlich still.
    »Na warte!« schrie Guthrie und schüttelte die erhobene Faust. »Diesen Streich hast du mir nicht ungestraft gespielt! Ich werd’ mich revanchieren!«
    Seine Stimme verhallte, scheinbar ungehört.
    Er beruhigte sich langsam.
    Sein Blick streifte Noel Bannisters Wagen. Daran hätte dieser Verrückte sein Gerät ausprobieren können.
    Das Blut am Glas irritierte ihn. Gab es zwischen dem, wa er erlebt hatte, und den Blutschmierern an der Seitenscheibe einen schrecklichen Zusammenhang?
    Noel Bannister hatte von einem Hund gesprochen, der plötzlich auf der Fahrbahn stand.
    Ein ferngesteuerter Hund vielleicht?
    Melvyn Guthrie ahnte nicht, wie nahe er mit dieser Vermutung der Wahrheit kam. Captain, der Schäferhund, war tatsächlich gelenkt worden. Auf magische Weise.
    Guthrie schüttelte ärgerlich den Kopf. Ein ferngesteuerter Hund! dachte er. Du bist bekloppt, Mel!
    Sobald er ruhig geworden war, besann er sich des Grundes, dessentwegen er hergekommen war. Das Erlebte verdrängte er. Darin war er große Klasse. Das Leben konnte ihm noch so kräftig eins auf den Schädel hauen - er vergaß es im Handumdrehen.
    Auf dem Beifahrersitz lag ein Abschleppseil aus Metall. Eine in der Mitte befestigte Stahlfeder sollte den Anfahrruck abfangen.
    Melvyn Guthrie hatte sich das neue Seil von einem Bekannten geliehen. Er nahm es an sich und sank hinter dem Leihwagen auf die Knie, um nach einer Möglichkeit zu suchen, das Seil zu befestigen.
    Ein eigenartiges Gefühl ergriff von ihm Besitz. Eiswasser schien durch seine Adern zu kriechen. Er fühlte sich nicht wohl. War irgend etwas mit seinen Nerven nicht in Ordnung?
    Er war nicht mehr der Jüngste. In seinem Alter konnte schnell etwas passieren. Aus heiterem Himmel konnte so etwas kommen.
    Kalter Schweiß trat Melvyn Guthrie auf die Stirn. Er wischte ihn mit dem Handrücken fort und versuchte sein Unwohlsein zu ignorieren.
    Dann hakte er das Abschleppseil fest, prüfte, ob es auch hielt, und richtete sich dann ächzend auf.
    »Ich bin noch nicht soweit, mein Lieber!« knurrte er mürrisch. »Klopf in ein paar Jahren wieder bei mir an, vielleicht hast du dann mehr Glück, aber ich will verdammt sein, wenn ich heute schon mit dir gehe.«
    Guthrie erhob sich. Er vermeinte, beobachtet zu werden, gab jedoch nichts darauf. Er machte das andere Ende des Abschleppseils an seinem Truck fest und stieg ein.
    »Diesmal wieder auf mein Kommando, okay?« sagte er zu seinem Vehikel.
    Sobald die Maschine tuckerte, ließ Melvyn Guthrie das Gefährt langsam anrollen. Das Seil spannte sich, und der Leihwagen bewegte sich ächzend und knarrend aus dem Graben.
    Sobald das Auto auf der Straße war, hängte Guthrie das Anschleppseil vorne an, und dann zog er den deformierten Wagen mit viel Geduld nach Hause.
    Sobald er den Wald hinter sich hatte, ging es ihm besser. Merkwürdig, dachte er.
    Etwas veranlaßte ihn, den Kopf zu wenden. Er sah die Fragmente des Dämonenhauses, das Coxquat einst bauen wollte. Es gab ein unkrautbewachsenes Fundament und einige zerbrochene Grundmauern.
    Es hieß allgemein, dies wäre noch immer ein Ort des Bösen, und das würde er immer bleiben. Deshalb mieden die Menschen aus Longpoint die Ruine, und sie schärften ihren Kindern ein, niemals dort zu spielen. Drakonische Strafen drohten jenen, die sich über dieses Verbot hinwegsetzten.
    Die Mauern bestanden aus grauem Naturstein. Schlangen fühlten sich dort sehr wohl.
    Melvyn Guthrie ekelte sich vor Schlangen. Alle anderen Tiere liebte er, aber Schlangen… Nee.

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