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132 - Höllenfieber

132 - Höllenfieber

Titel: 132 - Höllenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schon beinahe erreicht hatte. Die Häuser waren noch nicht zu sehen, aber ich hatte mir den Weg auf der in jedem Leihwagen liegenden Karte angesehen, und Noel Bannister hatte mir zudem genau beschrieben, wie ich fahren mußte.
    Der Wald noch, dann bist du am Ziel, sagte ich mir, und ich fragte mich, was mich in diesem kleinen, 70 Kilometer von Denver entfernten Nest erwartete.
    Longpoint hatte sich, laut Noel Bannister, in eine Dämonenfalle verwandelt, ohne daß es jemand mitbekam. Man mußte geschult sein, um die Signale zu erkennen, und das war mein Freund Noel.
    Man kam ohne Schwierigkeiten nach Longpoint hinein, aber nicht mehr heraus, dafür sorgte Coxquat, der Schamane, mit einem sehr wirksamen Zauber.
    Die meisten hatten auf einmal nicht mehr den Wunsch, Longpoint zu verlassen, und jene, die es versuchten, kehrten um, ohne es sich erklären zu können.
    Wie eine schleichende Krankheit breitete sich Coxquat aus. Bald würde in jedem Haus das Höllenfieber grassieren, und Coxquat würde immer mehr Menschen auf seine Seite bringen.
    Er arbeitete daran, den Nährboden für das Ungeheuer zu bereiten, das er war, so hatte es mir Noel Bannister erklärt, und der wiederum hatte es von seinem Freund aus Army-Tagen Jack Merrick.
    Ich war gleich nach meinem Rückruf aufgebrochen. Noel Bannister hatte mir eine äußerst lange und beunruhigende Geschichte erzählt. Es war ratsam, rasch zu handeln.
    Noels Männer von der Agency wären schneller zur Stelle gewesen als ich, aber in diesem speziellen Fall legte mein amerikanischer Freund mehr Wert auf meine Mitwirkung.
    Er schien zu befürchten, daß seine Leute die Bedrohung nicht von Longpoint abwenden konnten. Ob ich, gemeinsam mit Noel, dazu in der Lage sein würde, mußte sich erst erweisen.
    Ich fuhr durch den Wald. Gleich mußte ich die Stelle erreichen, wo Noel Bannister den Unfall gehabt hatte.
    Mich hatte ein Privatjet Tucker Peckinpahs von London nach New York gebracht. Nach kurzer Zwischenlandung - die Maschine mußte aufgetankt werden - flogen wir nach Denver weiter, und nun lag eine der letzten Meilen vor mir.
    Noel Bannisters Bericht war so ausführlich gewesen, daß es mir vorkam, als wäre ich nicht zum erstenmal in dieser Gegend. Ich hatte mir noch keinen Plan zurechtgelegt, wie wir gegen Coxquat Vorgehen würden, denn das hätte wenig Sinn gehabt.
    Ich konnte einen solchen Plan nur an Ort und Stelle schmieden, nachdem ich mich mit den Örtlichkeiten vertraut gemacht hatte und wußte, wie die Dinge standen.
    Es konnte inzwischen schon wieder einiges geschehen sein. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß Coxquat untätig gewesen war.
    Dort vorn tauchte die Straßenkuppe auf. Dahinter hatte der Höllenhund gestanden. Ich nahm Gas weg, als befürchtete ich eine unangenehme Überraschung, und Sekunden später riß ich die Augen auf…
    ***
    Vollbremsung!
    Beinahe wäre es mir ähnlich wie Noel Bannister ergangen, doch diesmal war das Hindernis kein unheimlicher gehörnter Hund.
    Es war größer.
    Es war ein Auto!
    Quer stand es auf beiden Fahrspuren. Ich rutschte darauf zu. Die Reifen meines Wagens sangen ein schrilles Lied.
    Ich stemmte mich gegen das Lenkrad. Würde es sich noch ausgehen, oder würde ich mit einiger Wucht in die Seitenfront des Wagens krachen?
    Ich preßte die Kiefer zusammen und wartete auf den dumpfen, satten Knall, doch er blieb aus. Mein Auto kam rechtzeitig zum Stehen, aber die beiden Fahrzeuge waren nur noch so weit voneinander entfernt, daß man keine Hand dazwischenschieben konnte. Wenn ich nicht an Noel Bannisters Bericht gedacht und Gas weggenommen hätte, hätte es einigen Blechschaden gegeben.
    In dem anderen Auto saß ein junger Kerl, noch nicht richtig trocken hinter den Ohren. Der Wagen gehörte wahrscheinlich seinem Vater, und ich konnte mir gut vorstellen, daß ihm Dad nicht erlaubt hatte, mit dem Auto spazieren zu fahren.
    Ich rammte den Wagenschlag auf und sprang ärgerlich aus meinem Fahrzeug. An und für sich bin ich ein nachsichtiger Mensch, aber wenn man versucht, mich ins Krankenhaus zu bringen, reagiere ich sauer.
    Ich lief um den anderen Wagen herum und öffnete die Tür auf der Fahrerseite.
    »Jetzt mal raus mit dir, du Fahrkünstler. Solltest du nicht erst mal ein bißchen hinterm Haus üben, ehe du dich auf die Menschheit losläßt?«
    Der Kerl - er trug einen dunkelblauen Jeansanzug und eine Mütze mit weit vorragendem Schirm, so daß ich aus meiner Perspektive so gut wie nichts von seinem Milchgesicht sehen konnte

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