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132 - Höllenfieber

132 - Höllenfieber

Titel: 132 - Höllenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Fahrt fortsetzte, dennoch tat ich es. Ich hatte Noel Bannister meine Unterstützung zugesagt, und was ich versprach, das hielt ich auch. Nicht alle nehmen es damit so genau, wie es unter meinen Freunden üblich war.
    Ich klappte die Tür zu und fuhr weiter, nachdem ich mich angegurtet hatte. Würde ich Melinda Carradine Wiedersehen? Es war anzunehmen. Immerhin war sie die Tochter des Bürgermeiters von Longpoint.
    Sobald ich an der Ortstafel vorbeigefahren war, fiel mir ein Plakat auf, das eine Viehauktion ankündigte, die alljährlich in Longpoint abgehalten wurde.
    Kühe, Stiere, Kälber, Pferde konnte man ersteigern. Das ganze schien gleichzeitig als Volksfest aufgezogen zu sein. Country-Sänger würden auftreten. Man konnte essen, tanzen, trinken… Sich so richtig nach Herzenslust vergnügen - und das schon zum siebenten Male, wie auf dem Plakat zu lesen stand.
    Ich sah schwarz für die diesjährige Veranstaltung.
    Es reichte, wenn die Menschen, die in Longpoint lebten, nicht mehr rauskamen. Es sollten nicht auch noch jene in Gefahr geraten, die von auswärts eintrafen, um Tiere zu kaufen oder sich zu vergnügen.
    Als ich meinen Wagen vor Jack Merricks Haus anhielt, trat Noel Bannister heraus. Ich freute mich, ihn zu sehen, obgleich es mir unter anderen Umständen lieber gewesen wäre.
    Der schlaksige Amerikaner kam auf mich zu und schüttelte mir herzlich die Hand. »Tony, da bist du ja.«
    »Hallo, Noel.«
    »Dann sitzen wir also wieder mal im selben Boot«, sagte der CIA-Agent.
    »Hoffentlich wird’s keine allzu turbulente Wildwasserfahrt«, erwiderte ich.
    »Das hängt leider nicht von uns ab. Hast du mir eine Kanone mitgebracht? Seit ich weiß, daß in diesem Nest ein Dämon haust, komme ich mir ohne Waffe ziemlich nackt vor.«
    »Dein Revolver befindet sich in meinem Gepäck.«
    »Schaffen wir es gleich ins Haus«, sagte Noel Bannister und war mir beim Ausladen behilflich.
    Im Haus machte er mich mit Jack Merrick und dessen Freundin Penny Dillon bekannt. Ich hörte an Ort und Stelle noch einmal, wie Bill Johnson ums Leben gekommen war.
    Das Fenster war inzwischen neu eingeglast worden. Nichts erinnerte mehr an das schreckliche Ereignis.
    Merrick bot mir einen Bourbon an. Wir setzten uns, nachdem mir Noel Bannister kurz mein Zimmer gezeigt hatte. Bei der Gelegenheit gab ich meinem amerikanischen Freund gleich meinen Reserve-Colt, der, wie meine Waffe, mit geweihten Silberkugeln geladen war.
    Ich nahm einen Schluck vom Drink. Eiswürfel klingelten leise im Glas. Der Bourbon schmeckte köstlich. Ich erzählte von meiner Begegnung mit Melinda Carradine, und Jack Merrick nickte wissend.
    »Sie ist ein affektiertes, überspanntes Mädchen. Hal Carradine wird ihrer einfach nicht Herr. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt, und den Vater wickelt sie um den Finger, wie sie’s braucht. In ganz Longpoint gibt es keinen Jungen, der mit ihr ausgehen möchte. An jedem hat sie etwas auszusetzen. An keinem läßt sie ein gutes Haar. Man muß die Menschen nehmen, wie sie sind, nicht wie sie sein sollen, aber das hat Melinda noch nicht begriffen. Vielleicht kommt sie noch zur Einsicht. Sie ist ja noch jung. Inzwischen hat der Vater weiterhin seine liebe Not mit ihr. Sie werden ihn kennenlernen, Mr. Ballard.«
    »Nennen Sie mich Tony, Jack.«
    »Okay.«
    Ich erkundigte mich nach neuen Aktivitäten des Schamanen. Jack Merrick bat mich, ihn zum Fenster zu begleiten. Ich folgte ihm, mit dem Glas in der Hand.
    Er zeigte mir die Fragmente des Dämonenhauses. Ein paar graue Steine, mit Unkraut überwuchert. Coxquats Haus, dieser Tempel der Hölle, war etwa 800 Meter von uns entfernt.
    »Dort also hat er vor langer Zeit den Grundstein gelegt«, sagte ich.
    Jack Merrick nickte grimmig und meinte sarkastisch: »Einen interessanten Nachbarn soll ich bekommen, finden Sie nicht, Tony?«
    »Oja, mit so einem hat nicht jeder aufzuwarten«, gab ich zurück.
    »Ich würde liebend gern auf ihn verzichten.«
    »Noel und ich werden versuchen, zu verhindern, daß er seinen Bau fortführt«, sagte ich.
    »Die Frage ist, was mit uns passiert, wenn euch das nicht gelingt«, sagte Jack Merrick mit belegter Stimme.
    Ich nippte am Drink und schwieg. Ich wollte lieber nicht an einen Mißerfolg denken, denn in diesem Fall gehörten wir alle dem Dämon. Ganz Longpoint würde ihm verfallen.
    In jedem Haus würde es nur noch Besessene geben - uns eingeschlossen -, die nur noch tun würden, was ihnen der Dämon eingab. Longpoint würde zu einer

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