132 - Höllenfieber
Schreibtisch. Er hatte scharfe Spitzen, wies die Form eines Drudenfußes auf und war geweiht.
Magisch aufgeladen wurde der Silberstern durch die geheimnisvollen Zeichen der Symbole, die in die Schenkel des Drudenfußes graviert waren.
Die Sterne waren ein Geschenk des Parapsychologie-Professors Bernard Haie. Auch meine Freundin Vicky besaß drei.
Hal Carradine betrachtete den magischen Wurfstern irritiert. »Was soll das, Mr. Ballard? Nehmen Sie dieses Ding weg!«
»Ist es Ihnen unangenehm?« fragte ich.
»Ich habe keine Verwendung dafür.«
»Oh, ich habe es Ihnen auch nicht geschenkt«, erwiderte ich. »Mich würde nur interessieren, was Sie empfinden, wenn Sie es anfassen.«
»Wenn ich es berühre, wissen Sie, ob ich besessen bin oder nicht?« fragte der dicke Mann.
»So ist es, Mr. Carradine.«
»Und wenn ich Ihnen den Gefallen getan habe - gehen Sie?«
»Gleich, nachdem sich Noel Bannister entschuldigt hat«, sagte ich lächelnd.
Da packte Hal Carradine blitzschnell zu.
Seine Finger schlossen sich um den Silberstern. Er hob ihn hoch und präsentierte mir den Stern auf der flachen Hand.
Und nichts passierte!
»Reicht das? Sind Sie nun zufrieden?« fragte Hal Carradine triumphierend. Er legte den Wurfstern auf den Tisch und schon ihn mit einem geringschätzigen Schubs auf mich zu. »Haben Sie jetzt Ihren Beweis, Mr. Ballard? Tut mir leid, Sie enttäuscht zu haben. Ein besessener Bürgermeister hätte wahrscheinlich besser in Ihr Konzept gepaßt.«
»Hal«, sagte Merrick ärgerlich. »Diese Männer sind hier, um uns zu helfen!«
»Ich bezweifle, daß sie das können, seit ich mit ihnen gesprochen habe«, sagte der Bürgermeister kühl.
Wir hatten bei ihm jeden Kredit verspielt.
»Wenn Sie merken, daß sich irgend jemandes Verhalten geändert hat«, sagte ich, »wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie es uns wissen ließen.«
»Ich fürchte, Sie werden auf meine Hilfe verzichten müssen, Mr. Ballard. Bis vor kurzem noch wäre ich zu jeder Unterstützung bereit gewesen, doch inzwischen halte ich nicht mehr viel von Ihnen und Mr. Bannister. Sollten Sie den Leuten hier lästig fallen, sorge ich persönlich dafür, daß Sie abgeschoben werden. Haben wir uns verstanden?«
»Sie reden ja laut genug«, gab Noel Bannister verstimmt zurück. Er erhob sich. »Ach ja, ehe ich es vergesse: Entschuldigen Sie, daß ich Sie für besessen hielt. Es war ein Irrtum. Jetzt weiß ich, daß Sie lediglich borniert sind.«
Ich steckte meinen Wurfstern ein.
Hal Carradine sprang auf. Ich sah ihm an, daß er losbrüllen wollte, doch es gelang ihm, sich zu beherrschen. Es war erstaunlich, wie gut er sich in der Gewalt hatte.
Vielleicht sogar so gut, daß es ihm nichts ausmachte, den magischen Stern zu berühren?
Wir hatten es uns mit beiden verscherzt - mit dem Bürgermeister und mit seiner Tochter, aber das würde zu verkraften sein.
Noel Bannister zog die Luft plötzlich scharf ein.
Jack Merrick und ich schauten ihn nervös an. Er starrte zum Fenster. Wir folgten seinem Blick und bemerkten einen Mann mit struppigem Bart, der sich blitzartig zurückzog.
Da das Fenster nicht ganz geschlossen war, konnten wir davon ausgehen, daß der Mann uns belauscht hatte!
***
»Melvyn Guthrie!« stieß Noel Bannister heiser hervor.
Der Bärtige schien ein schlechtes Gewissen zu haben, denn er lief wie von Furien gehetzt davon. Das war merkwürdig, denn Noel hatte sehr gut über Guthrie gesprochen.
Dieses Verhalten paßte nicht zu dem Bild, das ich mir von Guthrie gemacht hatte. Der Mann benahm sich auf einmal so, als hätte er Dreck am Stecken.
In dieser Situation hieß das für mich: Coxquats Magie hatte ihn vergiftet.
Wir verließen das Haus des Bürgermeisters mit der gleichen Hast. Ich schickte Jack Merrick nach Hause, damit Penny Dillon nicht so lange allein war.
Noel Bannister und ich folgten dem Bärtigen, der heimhetzte.
Wir liefen schneller als Mel Guthrie. Keuchend erreichten wir sein Haus. Noel Bannister zog meinen Colt Diamondback. Ich angelte meine Kanone ebenfalls aus dem Leder.
»Er wird uns erklären müssen, wieso er es so eilig hatte«, knurrte mein amerikanischer Freund.
Er schlug mit der Waffe gegen die Tür. Melvyn Guthrie reagierte nicht.
»Mel, machen Sie auf!« verlangte Noel. »Wir wissen, daß Sie daheim sind!«
Nichts.
Ich drückte vorsichtig auf die Klinke, Es war nicht abgeschlossen. Die Tür ließ sich öffnen.
Noel Bannister ließ mir den Vortritt. Ich betrat das Haus sehr vorsichtig, meine
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