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132 - Höllenfieber

132 - Höllenfieber

Titel: 132 - Höllenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Augen waren schmal, der Blick wanderte suchend umher. Ich hielt den Revolver fest in der Hand. Schießen wollte ich allerdings nur im äußersten Notfall.
    »Mel?« fragte Noel in die herrschende Stille.
    Ich öffnete jede Tür und warf einen Kontrollblick in die Räume.
    »Er scheint vorne hinein- und hinten wieder hinausgesaust zu sein«, raunte mir Noel Bannister zu. »Verdammt, Tony, das ist nicht mehr der Mel Guthrie, den ich kenne. Er hat sich verändert. Coxquat hat ihn verändert.«
    Im Wohnzimmer stand die Terrassentür offen, und der Vorhang bauschte sich. Ich wollte Noel Bannister darauf aufmerksam machen, da ging mir plötzlich das aggressive Knurren eines Hundes durch Mark und Bein.
    ***
    Ich fuhr herum und erblickte Captain, den Höllenhund. Er sah genauso aus, wie ihn Noel Bannister beschrieben hatte. Das Fell des kräftigen Tiers war gesträubt, die Augen leuchteten schneeweiß, und aus dem Schädel ragten Hörner!
    Captain sprang meinen Freund an.
    Noel Bannister drückte überhastet ab, verfehlte das Tier und wurde von Captain umgerissen. Er rollte mit dem Hund über den Boden, wehrte sich nach Leibeskräften, verlor den Revolver und hieb mit der Faust auf den gefährlichen Feind ein.
    Das Knurren der wilden Bestie jagte mir kalte Schauer über den Rücken. Ich bangte um Noel Bannisters Leben. Schießen konnte ich nicht, denn es ging im wahrsten Sinne des Wortes drunter und drüber.
    Ich nahm den Colt Diamondback in die Linke, holte mit der Rechten den magischen Wurfstern hervor und eilte damit zu den Kämpfenden. Der Höllenhund schlug seine Reißzähne in den Ärmel meines Freundes. Ich hörte das Ratschen von Stoff, und der Ärmel ging in Fetzen.
    Captain schüttelte den Schädel hin und her, zerbiß den Stoff, den er abgerissen hatte. Ich drückte ihm den Silberstern ins Genick, und die Wirkung war verblüffend.
    Captain heulte markerschütternd auf.
    Er ließ von Noel Bannister ab, schnellte hoch, warf sich herum und schnappte nach mir, während dunkler Rauch aus dem Fell stieg. Das dichte Nackenhaar war versengt.
    Die weiße Magie hatte der schwarzen Kraft, die sich in Captain befand, geschadet, und dafür wollte der Höllenhund mich nun töten.
    Er griff an.
    Ich federte zurück und ließ mein Handgelenk vorschnellen. Meine Finger öffneten sich, und der Wurfstern sauste der hechelnden Bestie entgegen.
    Captain sah das blinkende Silberding kommen und duckte sich. Der Wurfstern verfehlte das von mir anvisierte Ziel und prallte gegen eines der beiden Hörner.
    Ich hatte den Stern zu schnell, aber nicht kraftvoll geschleudert, dennoch brach das Horn, und Funken spritzten hoch, wie wenn man eine Schleifscheibe über Eisen zieht. Er verlor das Gleichgewicht und knallte auf den Boden.
    Noel Bannister kam keuchend auf die Beine. Er holte sich seine Waffe, hätte sich damit aber Zeit lassen können, denn der Höllenhund gehörte bereits mir.
    Während mein Wurfstern neben dem Tier auf den Boden klimperte, schnellte ich den Colt Diamondback mit der linken Hand hoch und fing ihn mit der rechten auf.
    Ich richtete die Waffe auf das gefährliche Biest und zog den Stecher durch.
    Ein Knall… und Captain hatte gelebt.
    Zuerst erlosch das weiße Licht in seinen Augen, und dann schien sich das zweite Horn an einer unsichtbaren Flamme zu entzünden.
    Ich hörte ein kurzes Zischen, dann flammte das Horn grell auf, um in der nächsten Sekunde als graue Asche auf den Holzboden zu rieseln.
    Vor mir lag nur noch ein toter Hund.
    Das Böse hatte von ihm abgelassen.
    Ich nahm den Silberstern an mich und wandte mich an Noel Bannister. »Bist du in Ordnung?«
    Der Amerikaner hob den Arm mit dem zerfetzten Ärmel. »Jetzt wäre ich genau richtig für einen Lumpenball gekleidet.«
    »Du kannst die Jacke ja für eine solche Gelegenheit aufheben.«
    »Mel Guthrie ist dem Dämon verfallen«, sagte Noel Bannister mit düsterer Miene. »Das tut mir ehrlich leid. Ich mochte den komischen Kauz.«
    »Du solltest ihn noch nicht abschreiben. Vielleicht können wir ihm noch helfen.«
    »Er lockte uns in sein Haus, und hier wartete der Höllenhund auf uns. Dahinter steckt Coxquat«, sagte der schlaksige Amerikaner grimmig. »Weißt du, was ich mit dem Schamanen mache, wenn ich ihn in die Finger kriege? Ich reiße ihm jede Feder einzeln aus.«
    »Und was, wenn er keine Federn trägt?«
    »Dann halte ich mich an seine Haare«, knurrte Noel.
    ***
    Jack Merrick betrat wütend sein Haus. Er erzählte seiner Freundin, wie sich der

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