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132 - Höllenfieber

132 - Höllenfieber

Titel: 132 - Höllenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Körper ging ein jäher Ruck. »Sieben Sternschnuppen«, sagte er heiser.
    »Nicht wahr, du findest auch, daß das etwas Besonderes ist. Wann bekommt man schon mal so ein herrliches Schauspiel geboten?«
    »Ja«, sagte Jack. »Wann schon?«
    Penny Dillon rückte von ihm ab und musterte ihn irritiert. »Du sagst das so merkwürdig… He, Jack, was ist los mit dir? Du machst auf einmal so ein eigenartiges Gesicht. Ist irgend etwas nicht in Ordnung? Meine Güte, du bist ja richtiggehend blaß geworden.«
    Jack Merrick schien nicht zu hören, was sie sagte. Er griff geistesabwesend nach seinem Glas und leerte es auf einen Zug, als wollte er einen Schock bekämpfen.
    »Habe ich etwas Falsches gesagt?« fragte Penny Dillon.
    »Wie?« Er blinzelte. »Nein, nein, es ist nur…«
    »Also ich muß schon sagen, du benimmst dich plötzlich höchst eigenartig, Jack. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, dich zu besuchen. Mir scheint auf einmal, du willst mich gar nicht in deinem Haus haben.«
    »Unsinn, wie kannst du so etwas sagen?« widersprach Jack. »Ich freue mich, daß du da bist. Wie oft muß ich es dir noch sagen, damit du mir glaubst?«
    Er stand auf und begab sich mit dem Glas zur Bar. Diesmal füllte er es mit purem Whisky. Dann trat er ans Fenster, schaute in die Dunkelheit hinaus und murmelte: »Es ist soweit. Er ist gekommen. Irgendwo dort draußen treibt er sich herum. Der Himmel möge Longpoint vor ihm beschützen.«
    ***
    »Was redest du da?« fragte Penny Dillon. »Habe ich dich richtig verstanden?«
    Er antwortete nicht.
    »Hey!« sagte Penny laut. »Bist du etwa abergläubisch? Bedeuten die sieben Sternschnuppen etwas?«
    Jack drehte sich langsam um. »Allerdings.«
    »Was denn?«
    »Leider nichts Angenehmes, mein Kleines.«
    Penny wartete, daß er weitersprach, doch er stand mit verkniffenem Mund da und schwieg.
    Schließlich sagte er leise, als sollte nur er es hören: »Wenn ich das geahnt hätte…, ich hätte dich gebeten, nach Denver zurückzukehren.«
    Sie erhob sich nun ebenfalls und ging langsam auf ihn zu. »Ich erwarte von dir eine Erklärung, Jack, aber eine, die ich verstehe, denn im Moment kann ich dir überhaupt nicht folgen.«
    Er griff nach ihren Oberarmen und blickte ihr ernst in die Augen. »Kennst du die Legende des Schamanen? Habe ich sie dir schon mal erzählt?«
    »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Sein Name ist Coxquat. Vor langer, langer Zeit soll er schon einmal hiergewesen sein, hier in Longpoint. Die uralte Ruine am Fuße des Hügels hast du schon mal gesehen. Wir gingen daran einige Male vorbei.«
    »Ja, ich erinnere mich an sie«, sagte Penny Dillon. »Ich weiß sogar, daß ich dich fragte, was das für eine Ruine wäre, aber du gabst mir keine Antwort, sondern sprachst von etwas anderem.«
    »Niemand spricht gern über die Ereignisse, die sich einst um dieses Bauwerk rankten«, sagte Jack Merrick, »Coxquat ist kein Mensch, Penny. Er ist ein Dämon.«
    »An so etwas glaubst du?«
    »Ich bin hier aufgewachsen. Man kann noch so sehr gegen Aberglauben, Hexenglauben und dergleichen ankämpfen… Wenn du die Wurzeln in dir trägst, kommst du einfach nicht davon los. Sie setzten sich in mir fest, bevor ich anfing, meinen Verstand zu gebrauchen. Es heißt, Coxquat hat es auf Longpoint abgesehen. Niemand kennt den Grund. Vielleicht hat die Gegend hier für ihn einen besonderen Reiz. Fest steht - wenn man der Legende glaubt, daß er sich hier niederlassen will. Er hat es schon einmal versucht…«
    »Die Ruine?« fragte die junge Zahnärztin.
    Jack Merrick nickte. »Ja, sie sollte ein Dämonenhaus werden. Das Haus, in dem Coxquat gewohnt hätte. Er machte Menschen zu seinen Sklaven, und sie mußten das Haus für ihn bauen, aber aus irgendeinem Grund wurde das Gebäude nicht fertig. Irgendwelche Voraussetzungen waren nicht gegeben - und so ließ man das Bauwerk verfallen, während Coxquat nicht mehr in Erscheinung trat. Seine Sklaven starben, und die Ruine sieht heute einem Haus nicht mehr ähnlich, aber es heißt, daß Coxquat seine Absicht, sich in Longpoint niederzulassen, nicht aufgegeben hat. Man sagt, er wird wiederkommen, in einer Nacht, in der sieben Sternschnuppen auf einmal vom Himmel fallen. Das ist das Zeichen. Er muß wieder in Longpoint sein, und er wird wieder Menschen zu seinen Sklaven machen. Das Dämonenhaus wird erstehen, und Coxquat wird über die Menschen herrschen, die in Longpoint wohnen.«
    Penny Dillon fröstelte. »Die Geschichte hört sich sehr unangenehm an.

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