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1321 - Das Haus der Schatten

1321 - Das Haus der Schatten

Titel: 1321 - Das Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jetzt sind wir so etwas wie Verbündete. Du und ich. Hättest du dir das vorstellen können?«
    »Nein, und ich hätte auch gern darauf verzichtet.«
    Wieder musste ich sein Lachen ertragen. »Das glaube ich dir sogar, Sinclair, aber es gibt Veränderungen, auf die man reagieren muss. Der Spuk braucht mich. Ich bin seine Verbindung in die Welt der Menschen. Das darfst du nicht vergessen. Ich werde alles tun, um sein Vertrauen, das er in mich gesetzt hat, nicht zu enttäuschen. So und nicht anders wird es laufen, Geisterjäger.«
    »Kann sein. Ich werde es wohl nicht ändern können. Ich verspreche dir nur eins, van Akkeren. Solltest du mir in die Quere kommen, werde ich alles tun, um dich zu vernichten, auch wenn du jetzt eine neue Aufgabe übernommen hast und nicht mehr unbedingt Anführer der Templer werden willst.«
    »Das habe ich nicht vergessen!«, rief er mir zu. »Keine Sorge. Es wird mein nächstes Ziel sein, wenn ich das geschafft habe, was du auch schon getan hast.«
    »Du wirst den Schwarzen Tod nicht vernichten können, van Akkeren, du nicht.«
    »Warten wir es ab. Überlasse ihn mir. Und wenn du mir in die Quere kommst, erkläre ich dir jetzt schon, dass es nur einen geben kann, Sinclair, nur einen.«
    Da hatte der Highlander aus ihm gesprochen. Als leere Drohung sah ich das nicht an. Als wären wir Freunde, so winkte er mir noch kurz zu, bevor er sich wieder in die Welt des Spuks zurückzog und erst mal verschwunden war.
    Ich aber wusste nun, was mir bevorstand. Ich konnte beim besten Willen nicht behaupten, dass ich darüber glücklich war. Das wusste auch der Spuk, denn er sprach mich an.
    »Es gefällt dir nicht – oder?«
    »Nein, das kann mir nicht gefallen. Vincent van Akkeren ist ein Feind von mir. Ich kämpfe nicht Seite an Seite mit Beelzebub, um den Teufel zu vertreiben.«
    »Aber ich.«
    »Dein Problem.«
    »Ach ja, Sinclair. Aber jetzt steht van Akkeren unter meinem Schutz. Ich hoffe sehr, dass du dir das merkst. Seine Feinde können auch leicht zu meinen Feinden werden.«
    »Ich werde daran denken.«
    »Hoffentlich. Denk an das Ziel. Noch ist es nicht so weit. Aber die Zeichen stehen auf Sturm, Geisterjäger. Und ich überlasse es dir, wie unser Verhältnis in der Zukunft aussehen wird. Bei einer absoluten Feindschaft kannst du nur verlieren. Aber ich werde dir noch einen Gefallen erweisen. Wenn ich mich zurückziehe, dann wird diese Frau ihren Schatten erhalten. Das war alles, Sinclair…«
    ***
    Bill Conolly hielt seine Nachbarin so fest, als fürchtete er sich davor, dass sie fliehen könnte. Das wollte sie nicht. Sie brauchte den Schutz und die beruhigende Wärme eines menschlichen Körpers.
    Was in ihrem Kopf vorging, wusste Bill nicht, sie hatte in den letzten Minuten nicht mehr mit ihm gesprochen, sondern nur immer wieder gezittert und über ihr Schicksal nachgedacht.
    Auch der Reporter fühlte sich verloren, weil er nichts unternehmen konnte. Trotzdem hatte sich etwas verändert. Er würde es nicht beschwören, doch er glaubte, Stimmen gehört zu haben. Und zwar aus der oberen Etage, und eine dieser Stimmen gehörte John Sinclair.
    Um Bill herum geschah plötzlich etwas, das er kaum noch gehofft hatte. Die Dunkelheit wich zurück. Pechschwarze Wolken drehten sich um sich selbst und verloren dabei an Intensität. Seine unmittelbare Umgebung dünnte aus. Er sah den Fußboden, dann die Wände und auch die Fenster darin.
    »Linda!«
    Nach seinem Ruf schreckte die Frau zusammen, die ihren Kopf anhob und zugleich die Augen öffnete.
    »Nein«, flüsterte sie, »nein, das ist doch nicht möglich! Das kann ich nicht glauben.«
    »Sie irren nicht!«
    Linda Stone löste sich von Bill. Sie ging jetzt selbst und bewegte sich mit tappenden Schritten. Es war inzwischen so hell geworden wie bei ihrem Eintritt. Bill wollte zur Tür laufen und sie öffnen, doch er stoppte inmitten der ersten Bewegung, weil Linda geschrien hatte.
    Nicht vor Schmerz, vor Freude, obwohl der Schmerz auch eine Rolle spielte.
    »Ja, ja!«, jubelte sie. »Ich bin wieder ein Mensch. Ich kann Schmerzen spüren. Hier… hier …« Sie zeigte Bill, was sie meinte.
    Den linken Arm hielt sie ausgestreckt. Mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand kniff sie in das Fleisch.
    Linda Stone weinte vor Glück.
    Bill freute sich. Er wusste nicht, wie es möglich gewesen war, wichtig war nur, dass seine Nachbarin wieder normal war, und sicherlich gab es einen Menschen, der daran nicht unschuldig war. Er kam mit langsamen Schritten

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