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1321 - Das Haus der Schatten

1321 - Das Haus der Schatten

Titel: 1321 - Das Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frau konnte nicht mehr sprechen. Sie hatte ihren Kopf leicht nach vorn gedrückt und presste die Stirn gegen Bills Schulter. Er spürte das Zucken ihrer Haut. Die Lippen bebten ebenfalls, und wenn sie etwas sagte, dann war es nur ein unverständliches Keuchen.
    Das Zittern breitete sich auf den gesamten Körper aus. Linda erlebte eine schreckliche Angst, während Bill nur die Kühle in dieser absoluten Schwärze wahrnahm. Er rätselte darüber nach, weshalb sie so verschieden waren, und dabei kam er nur zu einem Ergebnis. Er besaß seine Seele noch. Linda nicht. Genau das war es, was sie so grundsätzlich voneinander unterschied.
    Es dauerte eine Weile, bis der erste Anfall vorüber war und sich Bills Nachbarin erholt hatte.
    »Bill…?«
    »Ja.«
    »Bitte, ich will, dass Sie bei mir bleiben.«
    »Keine Sorge, Linda.«
    »Ich habe sie gehört.«
    »Das weiß ich.«
    »Das waren keine Menschen. Aber sie waren um mich herum. Ich konnte ihre Angst spüren. Es war grauenhaft, Bill. Diese tiefe, schreckliche Angst und auch das Wissen, nicht mehr wegzukommen und bis in alle Ewigkeiten die Angst zu erleben.«
    »Es geht dort nicht anders, Linda.«
    Die Frau blieb ruhig. »Warum nicht? Was wissen Sie? Gibt es diese Welt wirklich? Oder existiert sie nur in meinem Kopf?«
    »Es gibt sie.«
    »Himmel. Das ist nicht die Hölle, die ich hörte?«
    »Nein.«
    »Was dann?«
    »Es ist ein anderes Reich«, erklärte Bill. »Man kann es mit der Hölle vergleichen, wenn Sie so wollen. Es ist die Hölle für Dämonen. Auch sie haben Seelen, obwohl dies kaum zu glauben ist, und die werden nach ihrem Ableben oder nach ihrer Vernichtung nicht zerstört, sondern im Reich des Spuks gefangen gehalten.«
    »Spuk?«
    »Ja. Nehmen Sie es einfach hin. Das ist am besten. Ich weiß auch nicht, was hier noch passieren wird. Aber ich hoffe, dass wir der Finsternis entfliehen können.«
    »Und Sinclair?«
    Bill konnte sogar lachen. »Er ist ein Teil meiner Hoffnung. Er kennt den Spuk. Er hat ihm schon öfter gegenübergestanden, und es muss nicht sein, dass er uns unbedingt vernichten will. Er mag etwas anderes vorhaben und…«
    »Auch mit mir?«
    »Ja.«
    Linda Stone stemmte sich von Bill weg. »Moment mal. Ich habe nichts damit zu tun gehabt und…«
    »Bitte, regen Sie sich nicht auf. Dass Ihnen der Schatten genommen worden ist, muss einfach Gründe gehabt haben. Auch ich bin noch überfragt, aber ich versuche alles in einem großen Zusammenhang zu sehen, was mir allerdings sehr schwer fällt.«
    »Ja«, flüsterte Linda, »ja, es ist gut. Ich entschuldige mich für mein Verhalten, aber ich konnte nicht anders, das müssen Sie auch verstehen. Es ist alles auf mich eingestürmt…« Ihre Stimme wurde immer leiser und verstummte schließlich ganz.
    Auch Bill Conolly wusste nichts mehr zu sagen. Er hätte ihr auch keinen Trost spenden können, weil er nicht wusste, was hier wirklich vorging und er sich mehr wie ein Gefangener fühlte, der nicht mehr freigelassen werden sollte.
    Der Spuk würde es leicht haben, ihm den Schatten zu rauben. Ob er das tat, konnte Bill nicht beeinflussen, wohl aber sein nicht mehr sichtbarer Freund John Sinclair.
    Die Dunkelheit hielt auch den oberen Bereich des Hauses umschlossen. Dass John sich dort aufhielt, war dem Reporter klar, doch bisher war es so gewesen, dass der Spuk und John sich gegenseitig respektiert hatten, denn der Spuk brauchte den Geisterjäger auch als Lieferant für neue Dämonenseelen. Bisher war es so gewesen, aber die Dinge konnten sich auch ändern, und Bill hoffte, dass es diesmal nicht so sein würde…
    ***
    Ich hatte den Namen ausgesprochen und war etwas überrascht, als ich vom Spuk keine Reaktion erlebte. Er sprach mich nicht mehr an, und auch in seinen Augen tat sich nichts. Er blieb völlig still und passte sich dabei der Dunkelheit an.
    Keiner von uns sah dieses fürchterliche schwarze und auch riesige Skelett, doch ich hatte den Eindruck, dass es trotzdem wie eine unsichtbare Wand zwischen uns stand.
    Das ungewöhnliche Geständnis des Spuks war natürlich schlimm. Er hatte praktisch zugegeben, dass es ihm nicht mehr möglich war, den Schwarzen Tod oder dessen Seele in seinem Reich zu halten. Dieses schon vor Tausenden von Jahren existent gewesene Monster war dabei, wieder freizukommen, und wenn ihm das tatsächlich gelang, dann begann alles wieder von vorn.
    Ich musste nicht mal überrascht sein, denn ich hatte in der letzten Zeit schon zu viele Hinweise auf eine Rückkehr bekommen. So

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