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1322 - Rebellion der Haluter

Titel: 1322 - Rebellion der Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kostbare Waffensammlung sein persönliches Eigentum, dessen Verlust eine untilgbare Schande für ihn bedeuten würde.
    Plötzlich hatte Kagun Mitleid mit dem Panish. Der Pterus konnte sicher nichts dafür, daß er ein Krieger war und als Krieger dem Permanenten Konflikt huldigte. Er würde ihn und den ganzen Kriegerkult dennoch bekämpfen, bis sie aus dieser Galaxis Milchstraße vertrieben waren, aber er würde ihn nicht zusätzlich persönlich kränken.
    Genau das aber würde geschehen, wenn er sich eine gleichwertige Waffe nahm und damit kämpfte. Die Verwüstung dieses Zimmers und die Vernichtung der Waffensammlung würden dann nur noch schneller erfolgen.
    Er hob seinen Handlungsarm und sagte feierlich: „Es ist nicht notwendig, daß wir uns mit tödlich wirkenden Waffen bekämpfen, verehrter Panish. Ich werde dieses Zimmer mit seiner wertvollen Waffensammlung meiden und meine Drangwäsche auf die übrigen noch nicht demolierten Sektionen dieser Upanishad beschränken."
    Sprach's und stürmte über die umgelegte Tür wieder nach draußen, um in anderen Räumlichkeiten „aufzuräumen".
    Selonkarh Uth Brain stand eine ganze Weile reglos da, während sein kochendes Blut allmählich abwallte. Er wußte nicht so recht, ob er über die Reaktion des Haluters enttäuscht oder erfreut sein sollte. Ganz gewiß war ihm ein bisher ungeahnter, ruhm- und ehrenvoller Waffengang entgangen. Das war ein Grund zur Enttäuschung. Andererseits war ihm die unersetzliche Fremdvölker-Waffensammlung erhalten geblieben.
    Es dauerte etwas, bis der Panish die Reaktion des Haluters als das verstand, was sie gewesen war: eine großzügige Geste eines überaus ehrenvollen Gegners.
    „Ich fühle mich geehrt, gegen Sie kämpfen zu dürfen, Toktor Kagun", sagte er leise, machte die Psi-Pulsation der Stoßklinge und des Beiles aus Struktur-Variablen-Energie-Elementen wieder rückgängig und hängte die Nikonzenjagd-Hellebarde von Tiwuchan wieder an ihre Stelle.
    Ein letzter liebkosender Blick grüßte die Waffen von vielen Welten, dann folgte der Pterus den krachenden, berstenden und splitternden Geräuschen, die ihm verrieten, wo sein Gegner zur Zeit wütete.
    Er stellte ihn - und während der nächsten dreieinhalb Stunden stellte er ihn insgesamt vierundsechzigmal zum Kampf. Doch es gelang ihm nicht, ihn zu besiegen.
    Statt dessen verwandelten Toktor Kagun und die anderen drei Haluter die Upanishad in einen Trümmerhaufen und die vier Panisha in total erschöpfte, lahmende Krieger, die zum Schluß nur noch auf allen vieren gegen ihre Gegner anrannten und immer weniger Wirkung erzielten, während ihre Körper immer mehr geschunden wurden.
    Als es den Halutern schließlich doch gelang, die Trennplatte, die trotz ihrer Beschädigung durch den Aufprall Toktor Kaguns aus großer Höhe noch stabil genug war, um dem Rammstoß eines Schweren Flugpanzers standzuhalten, mit vereinten Kräften aufzuwuchten, brachen drei der vier Panisha total demoralisiert zusammen.
    Nur Uth Brain gab noch nicht auf.
    Er kroch durch Trümmer in die Notfunkstation, aktivierte den Psikom und setzte einen Hilferuf an seinen Sotho ab. Dann wichen auch aus ihm die letzten Kräfte. Bewußtlos brach er zusammen.
     
    4.
     
    Sotho Tyg Ian musterte den Rundsichtschirm in der Kommandozentrale seines Flaggschiffs GOMSTAR, als es tief in der Zentrumsballung der Galaxis Milchstraße in den Normalraum zurückfiel.
    Die Positronik der Ortungsauswertung brachte die Abbildung der umliegenden Sonnen so plastisch auf den Pseudo-Trivideo-Schirm, daß es aussah, als stürzten sie alle gleichzeitig auf einen bestimmten Punkt zu: auf den Punkt im All, an dem sich die GOMSTAR gerade befand.
    Das berührte den Sotho allerdings nicht. Er war solche Anblicke gewöhnt. Ihn interessierte lediglich die Position einer ganz bestimmten Sonne relativ zu seinem Flaggschiff.
    Er sah sie - beziehungsweise ihr positronisch erzeugtes Bild -, weil es von einem pulsierenden weißen Pfeil markiert wurde.
    Eine schwachrote Sonne, die vorn gleißenden Licht anderer, viel hellerer Sonnen beinahe ganz überstrahlt wurde. Der einzige Planet, der sie umkreiste, wäre mittels rein optischer Direktbeobachtung überhaupt nicht zu sehen gewesen. Nur die positronische Simulation zeigte dem Sotho seine Anwesenheit.
    Die Anwesenheit des Planeten Halut, der sein Muttergestirn seit vielen Milliarden Jahren umkreiste, ein Stäubchen nur im All, ein Nichts gegenüber den Materiemassen in der Zentrumsballung - und dennoch zur

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