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1323 - Paladin VI

Titel: 1323 - Paladin VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daraufhingewiesen, daß er notfalls alle verfügbaren Mittel einsetzen soll, um deine Bedürfnisse vollauf zufriedenzustellen."
    „Ja, aber...", fing der Paladin-Roboter an.
    „Außerdem hat eines der Kommandos des Schrecklichen Jägers schon auf einem urweltlichen Planeten einen Haluter aufgespürt und ist dabei, ihm den Kampfanzug abzujagen, damit du abermals als Haluter und Geheimagent Stygians eingesetzt werden kannst, du Roboter mit der sentimentalen biologischen Komponente auf einer rein genetischen Konstruktion und einer natürlich entstandenen Lebensform - sowie aus dem Doppelten davon, was immer das bedeuten mag! Genügt dir das als Beweis dafür, daß ich dein Gespräch mit Windaji Kutisha abgehört habe, Verräter?"
    Im Nachhinein erschrak er über seine Tollkühnheit, der Kreatur Stygians das alles ins „Gesicht" zu schreien, doch in der Zeit, in der er es sagte, fürchtete er sich nicht vor dem Paladin.
    „Es genügt mir durchaus", erwiderte der Paladin mit resignierendem Unterton. „Aber du mußt dich dennoch nicht fürchten, Xrzach. Ich weiß, daß Windaji Kutisha niemanden foltern läßt, sondern seine Gefangenen mit Argumenten für sich zu gewinnen trachtet."
    „Aber ich habe es mit einigen Augen gesehen!" schrie Xrzach zitternd. „Ich schwöre es bei der Zunge meiner Mutter - und das ist für jeden Topsider ein heiliger Schwur, der ihn zu absoluter Wahrheit verpflichtet. Außerdem kann ich es dir beweisen, wenn das Gerät noch funktioniert, mit dessen Hilfe ich den Verhörraum überwachte."
    Diese beiden Argumente schienen den Paladin-Roboter schwer zu erschüttern. Er stand fast eine ganze Minute reglos da, bis er seine Sprache wiederfand.
    Seine Stimme klang allerdings sehr niedergeschlagen und spröde, als er sagte: „Ich bitte dich darum, diesen Beweis anzutreten, Xrzach. Wie finde ich das betreffende Gerät?"
    „Allein wohl kaum", meinte Xrzach beruhigt und mit neugewonnener Hoffnung. „Ich müßte dir den Weg zeigen. Aber wenn ich von Kodextreuen gesehen werde..."
    „Das ist kein Problem", erklärte der Paladin. „Ich habe ein leeres Aggregatepak, da paßt du bequem hinein, da es für einen Haluter gebaut wurde. Das schnalle ich mir auf den Rücken - und dann gehen wir gemeinsam los. Einverstanden, Xrzach?"
    „Einverstanden", antwortete der Topsider.
    Wenig später wurde er förmlich zusammengefaltet und in ein Aggregatepak verfrachtet, das eigentlich doch sehr eng für ihn war.
    „Wenn du alle Luft ausstößt, kann ich es schließen", sagte der Paladin.
    „Ich werde mich anstrengen", erwiderte Xrzach. Hoffentlich kann ich dann überhaupt noch atmen! fügte er in Gedanken hinzu.
    Er preßte die Luft aus den Lungen, bis ihm das Blut in den Ohren rauschte.
    „Übrigens, ich heiße Hygorasch", hörte er den Paladin sagen, dann wurde das Pak verschlossen - und Xrzach wußte, daß er binnen zwei Minuten darin ersticken würde.
     
    *
     
    Seine Sinne schwanden bereits, da hörte er einen reißenden Laut - und gleich darauf spürte er einen erfrischenden Luftzug über sein Gesicht streichen.
    „Ein Vibratormesser", hörte er Hygorasch „flüstern". „Ich dachte mir, daß dir die Luft knapp würde, und erinnerte mich daran, daß das Messer in der Fersenschleuse lag."
    „Danke!" japste Xrzach.
    „Außerdem kann ich ohne deine Hilfe dieses Gerät nicht finden", fuhr Hygorasch fort.
    „Wir sind jetzt an dem Schott, durch das ich dich aufgegriffen habe. Irgendwo auf dem Weg dorthin mußt du das Gerät verloren haben."
    „Versteckt", korrigierte Xrzach ihn und atmete tief durch.
    „Das ist doch egal", erwiderte Hygorasch.
    Es gab zum zweitenmal einen reißenden Laut, dann „raunte" der Paladin: „Das Pak hat jetzt links und rechts oben Schlitze, durch die nicht nur Luft strömt, sondern durch die du auch die Umgebung sehen kannst, wenn du dich anstrengst."
    Der Topsider verrenkte sich fast den Hals, aber schließlich vermochte er die unteren Teile der Korridor-Wände zu sehen. Falls die Positronische Orgel noch dort lag, wo er sie abgelegt hatte, mußte er sie sehen können.
    „Du kannst jetzt weitergehen, Hygorasch!" sagte er - und zu seinem Erstaunen stellte er fest, daß er dem Paladin mit der biologischen Komponente vertraute.
    Er hörte, wie ein Schott sich leise summend öffnete und kurz darauf wieder schloß, dann drehte er seinen eingezwängten Schädel abwechselnd und in schneller Folge nach rechts und links, denn Hygorasch ging weiter - und das mit der

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