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1324 - Der Angriff

1324 - Der Angriff

Titel: 1324 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hilflos wirkte sie, ebenso wie wir.
    »Kann man denn gar nichts tun?«, fragte sie mit leiser Stimme.
    Ich schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Wir müssen abwarten, das ist alles.«
    »Worauf? Auf den nächsten Toten? Oder die nächste Tote?«
    »Hoffentlich nicht.«
    »Willst du nicht Glenda anrufen, John?«
    »Nein. Sie wird noch früh genug erfahren, was mit Sarah Goldwyn passiert ist.«
    »Ist vielleicht besser so. Da gibt es noch die Conollys. Sie sollten Bescheid wissen.«
    Das war zu überlegen. Auch wollte ich wissen, wie es Johnny ergangen war. Eigentlich hätte er schon zu Hause sein müssen.
    Trotzdem griff ich etwas zögernd zum Hörer…
    ***
    Es war alles so schnell gekommen, dass Bill nichts unternehmen konnte. Wie der berühmte Blitz aus dem heiteren Himmel. Genau die Flugmonster, die er aus Johnnys Beschreibung kannte, sah er nun mit eigenen Augen. Er musste feststellen, dass sein Sohn nicht gelogen hatte. Das waren tatsächlich Flugmonster. Kompakte Körper mit Schwingen, die denen von Fledermäusen ähnelten. Bill sah auch die widerlichen Mäuler, die weit offen standen. Er sah die verdammten Zähne, die Messer ähnelten und leicht durch die Haut eines Menschen drangen.
    Johnny rannte auf die offene Haustür zu. Für einen winzigen Moment erschien dort Sheila, die sich aber sofort wieder zurückzog, als sie den Schrecken in der Luft sah.
    Schaffte Johnny es?
    Nein, er schaffte es nicht. Wie ein schwerer Stein fiel eines der Vampirmonster nach unten. Es erwischte Johnnys Rücken und auch seinen Nacken. Der Aufprall war so stark, dass Johnny in die Knie ging, auf allen Vieren landete und weiterkroch.
    Bill schrie den Namen seinen Sohnes. Er selbst rannte auch, aber er kam sich vor wie jemand, der sich heftig bemühte und trotzdem nicht richtig loskam.
    Johnny lag plötzlich auf dem Bauch. Bill hatte ihn fast erreicht, als das zweite Wesen ankam.
    Erst war es für ihn nur ein Schatten, dann wurde das Flugmonstrum konkret.
    Bill schrie auf, als er nichts mehr sehen konnte und Krallen gegen seinen Kopf und durch die Haare drückten. Sie schabten wie Messer über die Haut hinweg. Im Laufen gelang es dem Reporter, beide Arme hochzureißen. Er fasste über seinen Kopf und bekam das Monster zu packen. Eine glatte Haut, an der die Hände abrutschten, aber Bill fasste nach und hatte zudem das Glück, nicht in das offene Maul zu fassen. Er bekam die beiden Schwingen zwischen die Finger und riss das Monster von sich weg. Es fiel zur rechten Seite hin, landete flatternd auf dem Boden, aber darum kümmerte sich Bill nicht. Er rannte weiter zu Johnny.
    Sein Sohn hatte es geschafft. Er war wieder auf die Füße gekommen und schlug mit den Fäusten nach dem flatternden Wesen.
    »Ins Haus!«, brüllte Bill.
    Johnny sprang zurück.
    Er stolperte dabei. Ein Maul schnappte nach ihm, doch da erschien Sheila auf der Schwelle der offenen Tür. Mit beiden Händen griff sie nach ihrem Sohn und bekam ihn so zu packen, dass sie ihn ins Haus zerren konnte. Dort fiel Johnny zu Boden und räumte noch irgendeinen Gegenstand zur Seite, der scheppernd umfiel.
    Bill war da. Er griff das Flugmonstrum mit den bloßen Fäusten an. Auf jeden Fall musste er verhindern, dass die Bestie ins Haus eindrang. Im Flug erwischte er sie und drosch sie zur Seite, sodass er jetzt für einen Augenblick Zeit hatte.
    Mit einem Sprung erreichte er das rettende Haus, und Sheila reagierte perfekt. Genau im richtigen Augenblick schlug sie die Tür zu, und sie hörte den dumpfen Aufprall, als eines der Flugmonster gegen die Außenseite der Tür prallte.
    Sie hatten es geschafft. Vorläufig zumindest, denn keiner von ihnen glaubte, dass die Angreifer aufgeben würden. Sie waren erschienen, um zu töten, und das würden sie auch durchziehen.
    Bill stieß gegen den Schirmständer, den Johnny bei seiner Flucht umgerissen hatte. Im Bereich des Eingangs war es heller, und so schaute Bill in den Spiegel und erschrak vor sich selbst.
    Der Angriff war nicht ohne Folgen für ihn geblieben. Aus den Wunden, die die Krallen in der Kopfhaut hinterlassen hatten, rann das Blut. Es hatte sich auf der Stirn verteilt und war auch bis auf die Wangen geflossen. Die Haare waren zerzaust. Einige Büschel fehlten, aber es war den Bestien nicht gelungen, ihre Zähne in seinen Hals zu schlagen und ihn so lebensgefährlich zu verletzen.
    Auch Johnny hatte was abbekommen. Auf dem Rücken war seine Kleidung zerrissen. Darunter malten sich dünne rote Streifen auf der Haut ab.

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