1324 - Der Angriff
Ansonsten war er okay.
Sheila wollte ihren Mann ansprechen, der aber war weg und lief so schnell wie möglich in sein Arbeitszimmer. Als er zurückkehrte, hielt er die Beretta hoch.
»Das hat mir gefehlt.«
»Mir auch«, sagte Johnny.
»Sehen sie so aus, wie du sie erlebt hast?«
»Ja, es sind diese Monster. Sie müssen mich verfolgt haben. Ich konnte nichts tun und…«
»Nein, Johnny«, sagte Sheila. »Sie haben dich nicht wirklich verfolgt. Dass sie hier sind, hat einen anderen Grund.«
Bill und sein Sohn schauten Sheila aus großen Augen an. Dass sie mit einer so festen Stimme gesprochen hatte, überraschte sie.
»Weißt du mehr?«
Sie nickte ihrem Mann zu und strich dabei das Haar zurück. Auf den Wangen hatten sich rote Flecken gebildet, ein Beweis dafür, dass Sheila noch immer aufgeregt war.
»Die Angriffe sind kein Zufall. Ich habe mit Suko telefoniert. Es ist schlimm. Auch John, Glenda und Suko sind von diesen Flugbestien attackiert worden…«
Knapp aber präzise berichtete Sheila, was sie wusste. Allmählich ging auch Johnny und seinem Vater ein Licht auf.
»Dann ist alles gelenkt. Dann hat man es auf den Freundeskreis des Geisterjägers abgesehen.«
»Ich glaube, so müssen wir es sehen, Bill.«
»Aber wer?«, rief Johnny dazwischen.
Sheila wusste so schnell keine Antwort. Sie schaute betreten zu Boden. Nicht so ihr Mann. »Ich kann mir vorstellen, wer da die Fäden im Hintergrund in den Händen hält. Er will mit einem Schlag versuchen, all seine Gegner aus der Welt zu schaffen. Der Schwarze Tod ist zurückgekehrt. Nur er kann dahinter stecken.«
Johnny sagte nichts. Nur seine Lippen zuckten. Sheila schaute ins Leere, und Bill holte ein Taschentuch hervor. Er stellte sich vor den Spiegel und wischte das Blut so gut wie möglich aus seinem Gesicht. Dann drehte er sich wieder um.
»Ja«, flüsterte Sheila, »so muss es sein. Ich kann mir auch nichts anderes vorstellen. Der Schwarze Tod ist wieder da, und er hat Helfer gefunden. Das bekommen wir zu spüren.« Sie schüttelte sich.
»Es ist verdammt hart, das zu wissen, und ich weiß nicht, wie man ihn wieder zurück in die Hölle oder in das Reich des Spuks schicken soll. Tut mir Leid, da bin ich leider überfragt.«
Bill winkte ab. »Es hat auch keinen Sinn, dass wir uns weiterhin darüber Gedanken machen. Wir müssen jetzt mehr an uns denken und daran, dass die beiden Flugmonster sicherlich nicht verschwunden sind. Sie haben ihre Aufgabe nicht erfüllt. Ich gehe davon aus, dass sie weiterhin versuchen werden, in unser Haus einzudringen.«
»Da müssten sie eine Scheibe einrammen«, sagte Johnny.
»Und? Wäre das für sie ein Problem?«
»Wahrscheinlich nicht.«
»Eben.«
»Du hast doch noch eine zweite Waffe hier im Haus«, sagte Johnny. »Kann ich die haben?«
»Nein!«, rief Sheila erschreckt. »Das ist…«
»Mum.« Johnny drehte sich scharf um. »Ich bin erwachsen geworden. Verstehst du das nicht?«
»Trotzdem…«
»Er hat Recht, Sheila. Außerdem bin ich der Ansicht, dass Johnny mit einer Waffe verantwortungsvoll umgehen kann. Er wird sich damit schon nicht unglücklich machen. Das hier ist eine Ausnahmesituation. Daran solltest du auch denken.«
Sheila hatte beide Männer gegen sich, und das erstickte ihren Protest. Außerdem hatte sie selbst erlebt, wie gefährlich diese Angreifer waren, und deshalb stimmte sie zu.
Bill übergab Johnny seine Pistole. Er verschwand und kehrte mit der Ersatzwaffe wieder zurück. Sheila schaute noch immer skeptisch, aber das machte ihnen nichts.
»Wo fangen wir an zu suchen?«, fragte Johnny.
»Wir bleiben zunächst mal im Haus.«
»Gut.« Johnny ging auf den Monitor zu. Die Kameras vorn waren eingeschaltet. Sie übertrugen das Bild auf den Schirm neben der Tür, aber es war nichts Verdächtiges zu sehen. Nicht direkt vor dem Haus und auch nicht im großen Vorgarten, der ebenfalls überwacht wurde. Der Reihe nach holte sich Johnny die Ausschnitte heran.
»Da sind sie wohl nicht.«
»Sie können sich versteckt haben«, sagte Sheila. »Denkt daran, dass es dunkel genug ist.«
Bill war auch der Meinung. Er und Johnny sprachen über einen Plan. Sie würden jedes Fenster abgehen und nach draußen schauen, aber sie würden keines öffnen.
»Da bekommen wir aber nicht viel zu sehen«, meinte der Junge.
»Das weiß ich. Es ist auch nur ein erster Check. Später sieht es dann anders aus. Ich denke, dass wir nach draußen gehen und uns dort umschauen.«
»Okay.«
Bill schlug seinem Sohn
Weitere Kostenlose Bücher