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1324 - Der Angriff

1324 - Der Angriff

Titel: 1324 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lady Sarah getrotzt, doch das Schicksal war letztendlich stärker gewesen. Aber sie war nicht in ihrem Bett gestorben, sondern durch zwei fliegende Vampirmonster auf grausame Art und Weise.
    Ich wollte nicht darüber nachdenken, was sie in den letzten Sekunden des Lebens gedacht und erlebt hatte. Sicherlich hatte sie Schmerzen gehabt und sich womöglich gefragt, warum ihr keiner half.
    Genau die Frage stellte auch ich mir und produzierte so gewisse Schuldgefühle, die für eine so starke Beklemmung in mir sorgten.
    Wäre ich zu ihr gefahren, hätte ich es vielleicht geschafft, aber ich hatte mich ja leicht von ihr überreden lassen.
    Und wem hatte ich das alles zu verdanken? Wer steckte dahinter?
    Einen endgültigen Beweis hatte ich noch nicht bekommen, aber ich konnte mir vorstellen, dass der Schwarze Tod zu einem Generalangriff geblasen hatte. Er wollte Akzente setzen. Er wollte seine Feinde loswerden und sich nicht mehr auf einen so langen Kampf einlassen, weil auf ihn auch andere Aufgaben warteten.
    Ich hatte meine Wohnungstür erreicht und blieb für wenige Sekunden in Gedanken versunken davor stehen.
    Hier war alles normal. Ich konnte die Tür aufschließen und die Wohnung betreten. Ich konnte mit anderen Menschen sprechen, lachen oder weinen. Auch essen und trinken, und das alles würde es für Sarah Goldwyn nicht mehr geben.
    Shao und Suko fand ich bei mir nicht mehr vor. Das hatte ich mir auch gedacht. Sie waren sicherlich nach nebenan gegangen und hielten sich dort auf.
    Ich schaute mich in der leeren Wohnung um, und das Gefühl der Spannung fiel von mir ab, als ich sah, dass mich niemand erwartete.
    Da gab es kein Monster, das irgendwo gelauert hatte.
    Ich sah es als positiv an, allein zu sein. So ging ich in die Küche und holte mir etwas zu trinken. Die kalte Flüssigkeit tat gut. Sie schaffte mir das Kratzen aus dem Hals.
    Es war so still. An manchen Abenden oder in manchen Nächten liebte ich die Stille. Heute nicht. Da kam sie mir bedrückend vor und auch lauernd, als hielte sich etwas darin verborgen.
    Ich stellte die leere Flasche Wasser in einen Korb und verließ die Küche. Als ich in Höhe des Telefons stand, dachte ich darüber nach, die Conollys und auch Glenda Perkins anzurufen. Glenda hatte die Flugwesen ebenfalls gesehen, bei den Conollys wusste ich nichts, nur konnte ich mir schlecht vorstellen, dass sie von den Angriffen verschont blieben.
    Ich verließ die Stille. Im Flur begegnete mir ein Mieter, der schwere Taschen trug. Er nickte mir kurz zu und verschwand in seiner Wohnung. Mir fiel auf, dass ich ihn bisher noch nie zuvor gesehen hatte. In diesem Haus zogen viele aus und auch wieder ein. Zusammen mit Suko und Shao gehörte ich zu den Menschen, die am längsten hier wohnten.
    Komisch, welche Gedanken mir jetzt durch den Kopf gingen.
    Daran hatte ich sonst nicht gedacht.
    Bei meinen Freunden klingelte ich kurz an. Sehr schnell wurde mir die Tür geöffnet.
    Suko stand vor mir.
    Er schaute mich an und wusste Bescheid.
    »Was ist passiert?«, flüsterte er.
    »Bitte, lass mich rein.«
    »Okay.«
    Ich ging an ihm vorbei. Verdammt, mein Herz klopfte wieder schneller, und mir wurde beinahe übel. Ich bewegte mich wie im Traum, und Shao, die soeben aus der Küche kam, schaute mich an wie einen Geist und hätte fast die Teekanne fallen lassen.
    Sie stellte sie schnell ab und sagte mit leiser Stimme: »Ich hole dir auch eine Tasse.«
    Suko drückte mich in einen Sessel. Ich nahm es kaum wahr. Erst als ich saß, wurde es mir bewusst. Allmählich lichtete sich der Schleier vor meinen Augen.
    Shao brachte den Tee.
    Keiner der beiden sprach ein Wort. Sie schauten mich an und sahen auch, dass meine Hand zitterte, als ich die Tasse anhob. Ich blickte ins Leere, als ich trank. Ich spürte den Druck in der Brust, mir war wieder leicht übel geworden, aber einmal musste es raus.
    »Ich bin zu spät gekommen«, sagte ich mit tonloser Stimme.
    »Und weiter?«
    Ich schaute Suko kurz an. »Ja, wie ich schon sagte, ich kam zu spät. Ich konnte nichts mehr tun…«
    Mein Freund begriff. »Ist sie… ist sie … tot?«
    Ich nickte. Sprechen konnte ich nicht. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich musste schlucken und kämpfte zugleich wieder gegen die verdammte Übelkeit an.
    Shaos Aufschrei drang nur gedämpft an meine Ohren. Alles erlebte ich wie durch einen Wattefilter, und ich nahm auch Sukos Reaktion wahr, ein tiefes schmerzerfülltes Stöhnen. Wir alle hatten sie gekannt und auch gemocht, aber jetzt war

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