Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1325 - In der Höhle des Löwen

1325 - In der Höhle des Löwen

Titel: 1325 - In der Höhle des Löwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
es nicht so leicht war, ihn zu stoppen.
    Ich ging noch eine halbe Runde und leuchtete dabei weiterhin die Umgebung ab.
    Überall lagen sie, ohne sich erheben zu können. Manche Körper zuckten, andere lagen einfach nur still, und es war wirklich kein Laut zu hören. Kein Stöhnen, kein Ächzen, kein Flüstern. Es gab nur die Stille des Todes.
    Als ich stehen blieb, überlegte ich, ob ich weiter durch diese Welt gehen oder zurückkehren sollte. Das Schwert hatte ich noch nicht einzusetzen brauchen. Als ich daran dachte, lächelte ich und schaute es mir automatisch an.
    Es stammte aus einer lange zurückliegenden biblischen Zeit. Der Schmied des König Davids hatte es geschaffen, nach den Anweisungen von Jahwe, die er im Traum erhalten hatte. In der Mitte der Schneide fiel die von oben nach unten verlaufene Goldlegierung auf. An den Seiten war sie aus Stahl gefertigt. Der Griff war sehr handgerecht hergestellt worden, und es gab auch einen breiten quer stehenden Handschutz. Außerdem war es vom Gewicht her recht leicht, als sollte sein Träger keine Mühe aufwenden müssen, wenn er es führte.
    Mir hatte es auf eine besondere Art und Weise das Leben gerettet. Zusammen mit dem Kreuz hatte es die Verbindung zur Bundeslade hergestellt, und mir war es sogar gelungen, sie zu berühren, ohne zu sterben.
    Geschenkt hatte es mir der große König Salomo, und ich hatte es mit in die Gegenwart genommen.
    Meine Gedanken huschten wieder zurück in die Gegenwart. Ich hatte die unmittelbare Nähe des Friedhofs verlassen und mich so hingestellt, dass ich hoch zu dieser schwarzen Hütte schauen konnte, vor der sich Mallmann und Justine aufhielten.
    Ich sah sie tatsächlich. Besonders das Haar der blonden Bestie fiel auf.
    Für mich war es schon ein ungewöhnliches Gefühl, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Ausgerechnet, konnte man da nur sagen. Es war schwer, das zu begreifen, aber mir blieb im Moment wirklich keine andere Wahl. Da musste ich in den sauren Apfel beißen.
    Mir gefiel vieles in dieser Vampirwelt nicht, aber etwas störte mich besonders.
    Es war die Stille. Ich nahm sie nicht als normal hin, nicht in einer Situation wie dieser, wo jemand versuchte, diese Welt für sich zu gewinnen. Um mich herum war alles erstarrt, sodass ich mir vorkam wie jemand, der sich in einer künstlichen Umgebung befand, als wäre ein Mensch plötzlich in ein Rollenspiel hineingezogen worden. Das alles akzeptierte ich, das war schon okay, aber nicht mit der menschlichen Logik zu begreifen. Und trotzdem musste ich mich hier zurechtfinden, und das würde ich auch weiterhin tun müssen.
    Zusammen mit zwei Personen, denen ich den Tod wünschte. Ich schüttelte den Kopf und dachte daran, dass das Leben manchmal wirklich verrückte Kapriolen schlug.
    Tiefer in die Vampirwelt wollte ich nicht hineingehen. Ich hatte genug gesehen. Die Schluchten oder mit Steinen gefüllten Rinnen und die alten verfallenen Hütten kannte ich von meinen früheren Besuchen her. Ich wusste auch, dass die Vampirwelt an manchen Stellen durch Gänge und Höhlen untertunnelt war. Das zu erkunden, reizte mich ebenfalls nicht, und so dachte ich daran, den Rückweg anzutreten und auf den Schwarzen Tod zu warten.
    Er musste sich irgendwann zeigen. Es ging nicht anders. Das war er sich schuldig, und er würde bestimmt denjenigen gern sehen, der ihn damals getötet hatte.
    Ich hatte ihn bereits nach seiner Rückkehr gesehen. Ihm aber jetzt gegenüberzustehen und wieder den Kampf auszutragen, ließ mein Herz schneller schlagen. Den Druck in der Brust konnten die Schläge nicht vertreiben, aber es war nicht unbedingt Angst, die mich erfasst hatte. Ich vertraute in diesem Fall auf mein Schwert, und auch auf mein Kreuz, denn damals, als der Bumerang den Schwarzen Tod vernichtet hatte, war mir die Formel zur Aktivierung noch nicht bekannt gewesen. Die hatte ich erst später erfahren, und dabei hatte auch die Horror-Oma Lady Sarah Goldwyn eine Rolle gespielt.
    Als mir ihr Name in den Sinn kam, wurde mir die Kehle eng. Mir war vieles möglich, ich hatte auch vieles möglich gemacht, aber mir würde es nicht mehr gelingen, sie wieder ins Leben zurückzuholen.
    Die Zeit mit Lady Sarah war endgültig vorbei.
    Etwas störte mich.
    Die Stille war plötzlich weg!
    Ich fühlte sofort die Spannung in mir, denn ich dachte daran, dass eine Veränderung nur Gefahr bedeuten konnte, zumindest in dieser Umgebung. Sofort schaute ich mich um.
    Da war nichts!
    Dann hörte ich wieder das Geräusch. Und dann

Weitere Kostenlose Bücher