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1326 - Gegenschlag der Kartanin

Titel: 1326 - Gegenschlag der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würden mit Gleitern Luftkämpfe durchführen und fasziniert zusehen, bis die Dinger abstürzten.
    Manchmal sah es dabei aus, als würden dort oben Stellvertreterkriege geführt, aber das täuschte. Es diente lediglich der Ablenkung der Männer und Frauen, die sich ohne Ausnahme so gebärdeten, als hätten die Männer die Eisenbahn neu entdeckt und die Frauen das Auto.
    Und es machte nur einen Teil der Freizeitbeschäftigung aus, denn der Stützpunkt verfügte über alle denkbaren Ausrüstungen bis hin zum Schwimmbad.
    Alles in allem konnte man es auf Kabarei aushalten, doch das war den Männern und Frauen nicht genug in dieser Zeit. Das psychologische Moment spielte eine große Rolle.
    In einer Zeit, in der die Völker der Milchstraße sich gegen den Druck und die Nachstellungen des Sothos wehrten und sich verzweifelt bemühten, den Permanenten Konflikt abzuwehren oder ihm auszuweichen, in dieser Zeit wollten die Mitglieder der Pinwheel Information Group nicht wie die Schmarotzer ein gemütliches Leben führen. Sie wollten etwas tun und bewirken.
    Und das war der springende Punkt. Solange nicht endgültig feststand, wozu die Kartanin riesige Paratauvorräte nach ESTARTU schafften, solange brachten die Mitglieder der PIG den Feliden eine gewisse Portion Respekt und sogar leicht verdecktes Zutrauen entgegen. Nikki Frickel respektierte dieses Volk, von dem sie in Dao-Lin-H'ay eine profilierte Vertreterin kennen gelernt hatte. Dao-Lin-H'ay war nun eine der Wissenden geworden, sie saß an den Schalthebeln der Macht.
    Und Nikki als Chefin der PIG sehnte sich nach nichts mehr als danach, die Kartanin erneut in ihre Hände zu bekommen, sie freundschaftlich, aber mit Nachdruck auf ihre Rechte und Pflichten hinzuweisen und sie dann Löcher in den Bauch zu fragen. Und sie konnte erwarten, daß sie vernünftige Antworten erhielt.
    Nikki Frickel dachte daran, daß es unsinnig war, wenn zwei Völker sich aus dem Weg gingen, die vielleicht in einer sehr wichtigen Sache zusammenarbeiteten und es nur nicht wußten.
    Oder war das alles nur ihr persönlicher Wunschtraum, weil sie den Kartanin Sympathien entgegenbrachte?
    Sie konnte es nicht sagen, und sie stellte den Beobachtertrupp zusammen und schleuste ihn aus.
    Und zum vereinbarten Zeitpunkt gab sie das Signal.
    Die Geisterarmee erwachte.
     
    *
     
    Sie waren in sicherer Entfernung von der Siedlung in Deckung gegangen. Sie benutzten Ferngläser mit getönten Objektiven und starrten damit ins Gegenlicht. Andorja hing dicht über dem westlichen Horizont, und die Siedlung der Maakar leuchtete und blitzte mit all ihren metallischen Teilen und den Sichtscheiben der Helme, die die Maakar außerhalb ihrer Kuppeln trugen. Die Methanatmer gingen ihrer Tätigkeit nach, und sie wirkten mit bloßem Auge betrachtet wie Ameisen, die bestimmten vorgezeichneten Wegen folgten und zwischen Bau und Fundstätte hin und her eilten. Dazwischen hingen Trauben fliegender Roboter, die Wrackteile zu den Fabrikanlagen schafften.
    Und dann klang das erste Alarmsignal auf. Es kam von einem der hoch fliegenden Gleiter. Die Maakar, die ihn steuerten, hatten offensichtlich in der Wüste etwas ausgemacht.
    Narktor stieß geräuschvoll die Luft aus und grinste breit. Er rempelte Wido mit dem Ellenbogen an.
    „Dort!" sagte er. Zwischen zwei Sanddünen erschienen schwarze Schatten.
    Bodenfahrzeuge tauchten dort auf, sie fuhren im Gänsemarsch und sahen zunächst wie Spielzeug aus. Aber sie kamen rasch näher und wuchsen zu urtümlich aussehenden Ungeheuern an, deren Metallkränze hin und herschaukelten und nicht in der Lage waren, die Kanonen in eine bestimmte Richtung zu halten. Die Drehkränze waren ausgeleiert, die Kanonen schwankten, aber wer sich damit nicht auskannte, der konnte leicht in die Irre geführt werden.
    Es gehörte zur psychologischen Kriegsführung, daß sich zuerst nur kartanischer Schrott der Siedlung näherte. Deshalb auch der Alarm aus dem Gleiter, der jetzt rasch nach unten sank der Pyramide entgegen, die das Zentrum der Maakar-Siedlung bildete.
    „Die Kartanin greifen an", zischte Fazzy Slutch. Er hatte seine Nase und sein Fernglas zuvorderst, als könne er so besser sehen. „Da, jetzt kommen die ersten Fluggeräte!"
    Es war lachhaft, was sich da abspielte. Die Leute von der PIG hatten nur die nötigsten Reparaturen vorgenommen und die so, daß sie nicht auffielen. Eigene Bauteile befanden sich keine in dem Schrott, um die Maakar nicht stutzig zu machen. Die Panzer schlingerten, und die

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