1326 - Gegenschlag der Kartanin
in der Fremden Insel, ließen sich dort nieder, erlebten einen kurzen Rückfall in die Barbarei und bauten nach kurzem, hartem Kampf eine neue Zivilisation auf.
Heute gehörte den Maakar die sogenannte Nordseite der Fremden Insel, und Melerk-7 war stolz darauf. Aber es gab andere Wesen, ein Volk in der Westseite, Felnachin genannt. Sie hatten seinem Volk die neue Heimat streitig gemacht. Drei große Kriege waren geführt worden, und der letzte war beinahe zum Untergang für die stolzen Maakar geworden.
Und da schlossen die Felnachin überraschend Frieden, und in den letzten Planetenläufen und Ereignishorizonten hatten sie bei drohender Konfrontation stets auf einen Kompromiß hingearbeitet.
Die Felnachin planten andere Dinge, wußte Melerk-7, aber sie interessierten ihn nicht.
Er traute jenen Wesen nicht und war froh, daß er hier nur die Überreste ihres Kriegsgeräts vor sich hatte. Sein anfänglicher Verdacht hatte sich nicht bestätigt.
Melerk-7 ließ die Bildschirme verdunkeln. Er schickte ein paar Positronikspezialisten hinab auf die Oberfläche, die sich um die zum Leben erwachten Maschinen kümmern sollten. Mehr, fand er, war nicht zu tun.
Melerk-7 war in keinem Maß überheblich. Er war selbstsicher, und er war stolz auf die Stämme seines Volkes, die ihre Fehden begraben hatten und allein ein Ziel hatten: Das Volk der Maakar groß zu machen und zu verhindern, daß jemals ein anderes Volk oder eine fremde Macht in der Lage sein würde, es beinahe zu vernichten.
Die so plötzlich aktiv gewordenen Maschinen auf der Oberfläche des Wüstenplaneten waren eine Kleinigkeit, an die der Kommandant der Verhüttungsflotte keinen weiteren Gedanken verschwendete.
Und seine vielen tausend Untergebenen richteten sich selbstverständlich nach ihm.
*
Sie hatten Glück gehabt. Das fahrlässige Herumtappen in der Siedlung der Maakar war nur deshalb glimpflich verlaufen, weil die Maakar mit keinem Gedanken damit rechneten, daß andere auf dieser öden und gemiedenen Welt ihre Zelte aufgeschlagen hatten. Die Dinge, die sie in Erfahrung gebracht hatten, waren von Wichtigkeit für die PIG, und sie hatten dazu geführt, daß Nikki Frickel ihre Arbeiten unterbrach und sich an den Vorbereitungen für Narktors Plan beteiligte. Eine Woche verging, in der eine ganze Geisterarmee ins Leben gerufen wurde. Hundertschaften waren in kleinen Grüppchen zu je zwei oder drei Personen unterwegs. Sie führten Nahrung für acht Tage mit sich und genug Flüssigkeit, um in der Wüste einen ganzen Monat zu überleben. Sie wühlten sich in den Sand und tauchten immer wieder auf, um sich über das verrottete Kriegsgerät herzumachen. Sie aktivierten Fernsteuerungen, luden alte Batterien neu auf und reparierten Laufwerke und Pneumolager. Sie taten es unauffällig mit Hilfe der alten Teile, die herumlagen. Wo sie früher terranische Computer eingebaut hatten, entfernten sie diese wieder und brachten sie zu einem kurzfristig angelegten Depot, das jedoch bald überfüllt war, so daß sie ein zweites anlegen mußten.
Die Männer und Frauen der PIG waren mit Feuereifer bei der Sache. Sie waren froh, daß sie etwas tun konnten. Die Untätigkeit in ihren unterirdischen Behausungen hatte an ihren Nerven gezehrt.
Die Maakar bekamen nichts mit von dem, was sich vor ihrer Haustür tat. Sie hatten genug damit zu tun, ihre Fabrikationsanlagen fertigzustellen. Weitere fünftausend ihrer Artgenossen wurden nach Kabarei geflogen und in der Äquatorgegend abgesetzt. Die dortigen Siedlungen waren inzwischen zu einer riesigen Stadt angewachsen, die nur noch von den Hochöfen und den Verschrottungsanlagen übertroffen wurde.
Nikki war der Verzweiflung nahe.
„Wenn es so weitergeht, dann ist Kabarei bald übervölkert", sagte sie in einer Arbeitspause. „Dann wird es soviel Maakar hier geben, daß wir es nicht einmal mehr wagen können, Atem zu holen. Wir können froh sein, wenn uns die Flucht gelingt."
„Die Giftatmer würden sich wundern, wo plötzlich die paar tausend Fremden herkommen. Sie würden den Untergrund untersuchen und die Station entdecken!"
bestätigte Narktor. „Und soweit wollen wir es nicht kommen lassen!"
„Nein!" gab Nikki zu. „Soweit nicht. Aber was sollen wir tun, wenn unser Unternehmen nicht die beabsichtigte Wirkung zeigt?"
„Oh, es wird auf alle Fälle!" rief Fazzy aus. Er machte einen unbekümmerten Eindruck.
„Das ist doch ein Fingerschnippchen gegen das, was in der Milchstraße vor sich geht.
Vergeßt die
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