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1326 - Kampf um die Vampirwelt

1326 - Kampf um die Vampirwelt

Titel: 1326 - Kampf um die Vampirwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre er dabei, sich nach vorn zu schwingen. Und wieder demonstrierte er die meisterhafte Beherrschung seiner Waffe. Er führte die Sense, als wäre sie nur ein Spielzeug. Lässig schwang er sie hoch, auch wieder zurück, und sie näherte sich dabei der Spiegelfläche.
    Ich war auf sie zugegangen und hatte Justine stehen gelassen. Die Sense wurde geschlagen – und huschte durch den Spiegel hindurch.
    Ich hörte nicht mal ein Geräusch, da gab es kein hartes Hindernis, sie wurde durch nichts gehalten.
    Mit einer raschen Bewegung nach rechts huschte ich zur Seite.
    Noch rechtzeitig genug, sodass mich die verdammte Sense verfehlte. Sogar das Zischen war zu vernehmen, als die Klinge die Luft durchschnitt. Noch im Nachhinein bekam ich eine Gänsehaut und hörte hinter mir die schrille Stimme der Justine Cavallo.
    »Bist du verrückt? Das kannst du nicht machen, Sinclair! Willst du dich selbst umbringen?«
    Derartige Sätze zu hören, verwunderte mich schon. Das zu sagen, wäre ihr sonst nie in den Sinn gekommen. Das Auftauchen des Schwarzen Tods hatte eben alles verändert. Jetzt stand die Blutsaugerin auf meiner Seite, und wahrscheinlich fühlte sie sich sogar als meine Partnerin.
    »Ich lebe noch.«
    »Ja, aber wie lange?«
    Da hatte sie Recht. Das war tatsächlich die große Frage. Der Schwarze Tod kümmerte sich nicht mehr um mich. Er zeigte seine Kunststücke, und die noch graue und leicht zittrige Fläche des Spiegels bekam plötzlich breite Risse. Sie zogen sich wie ein Spinnennetz quer und längs.
    Wir zogen uns zurück.
    Justine konnte es noch immer nicht begreifen. An der Tür schlug sie eine Hand auf meine Schulter. »Verdammt, Sinclair, du hast doch Waffen.«
    »Klar!«
    »Dann setze sie ein!«
    »Es ist noch nicht der richtige Augenblick für einen Kampf Schwert gegen Sense.«
    »Und deine Pistole?«
    Ich lachte, zog die Beretta und visierte den Spiegel kurz an. »Die geweihte Silberkugel wird ihm nichts tun. Der Schwarze Tod ist zu stark. Das muss auch in deinen Kopf hineingehen.«
    »Dann sind wir chancenlos?«
    »Man kann es so sehen!«
    Es wäre Verschwendung einer wertvollen Kugel gewesen, hätte ich jetzt abgedrückt. So ließ ich die Waffe sinken und steckte sie wieder weg. Wenn ich gegen den Schwarzen Tod antreten musste, dann konnte mir eigentlich nur mein Schwert helfen. Nicht mal das Kreuz. Das hatte damals schon nichts gebracht.
    Der erste Schock war vorbei. Ob der Schwarze Tod den Spiegel tatsächlich zerstörte, daran glaubte ich nicht so recht. Nach wie vor blieb dieses Fenster bestehen, trotz seiner Risse, die für eine Verzerrung sorgten. So sah der Schwarze Tod manchmal selbst aus, als hätte man seinen Körper gezeichnet.
    Es war nicht gut, wenn wir in der Hütte blieben. Das sagte ich Justine auch, die nichts dagegen hatte. Sie selbst war die Erste, die nach draußen huschte und dort auf mich wartete.
    Der erste Blick in die Runde war enttäuschend. Dracula II tauchte als Helfer nicht auf. Ich wollte das Thema nicht ansprechen, aber ich brauchte die blonde Bestie nur anzuschauen, um zu erkennen, dass ähnliche Gedanken sie beschäftigten.
    Sie grinste mich hart an. Ihre Augen leuchteten wieder dabei.
    Und sie schüttelte den Kopf. »Wir beide zusammen, Sinclair. Hättest du das je für möglich gehalten?«
    Da wir uns nicht in unmittelbarer Gefahr befanden, konnte ich mir einen Dialog mit ihr erlauben. »Nein, das hätte ich nicht. Ich kann dir versichern, Justine, dass wir beide keine Freunde werden, wenn wir das hier hinter uns haben.«
    »Ho! Wie optimistisch! Dann rechnest du damit, das wir es schaffen, dem Monster zu entkommen?«
    »Ich habe meine Hoffnung nie aufgegeben.«
    »Wie schön.«
    »Du kannst dich ja eingraben.«
    »Hätte keinen Sinn. Man würde mich leider immer wieder finden, und das kann mir nicht gefallen.«
    Ich hob nur die Schultern. Was sich über uns abspielte, gefiel mir ebenfalls nicht. Da kreisten die fliegenden Killer, die man wirklich als Vampirmonster hätte ansehen können. Sie glotzten in die Tiefe.
    Sie hatten ihre Mäuler geöffnet, und wenn sie relativ niedrig flogen, dann sahen wir das Schimmern ihrer Zähne.
    Im halb zerstörten Haus und auch nahe der Außenseiten lagen die Kadaver. Die hatten wir geschafft. Alles okay. Aber wer wusste schon, in welch einer Anzahl sie sich hier aufhielten?
    Ich fühlte mich auf dieser Hügelkuppe nicht mehr wohl. Wir standen hier zu stark wie auf dem Präsentierteller.
    Meine Heimat war diese Welt nicht eben. Justine

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