1326 - Kampf um die Vampirwelt
wunderte sich darüber, wie schnell er dies tat. Aus seinem Mund löste sich ein schriller Pfiff, und sofort danach geriet Bewegung in die fliegenden Killer. Zuerst zuckten ihre Körper nur, dann breiteten sie ihre Schwingen aus, wobei sie sich gegenseitig behinderten, und plötzlich hatten sie genügend Platz, um sich in die Höhe zu schwingen.
Leider flogen sie nicht weg, obwohl die meisten von ihnen verschwanden. Da boten ihnen die Kronen der dicht belaubten Bäume einfach Platz genug.
Es war nur ein leises Rascheln zu hören, und keines der Monster ließ sich mehr blicken.
»Zufrieden?«
Das hätte Suko sein können. Er war es trotzdem nicht, denn irgendetwas störte ihn. Alles schien sich jetzt wieder eingerenkt zu haben, und doch wollte Suko dem Frieden einfach nicht trauen.
Einer wie van Akkeren rechnete mit allem. Er hatte zudem Zeit genug gehabt, seine Pläne genau durchzudenken und würde sie sich so leicht nicht zerstören lassen.
Irgendetwas kam noch nach. Nur sah Suko leider keinen Ansatzpunkt. Dafür nickte er Shao zu, deren Gesicht sich schwach hinter der Frontscheibe abmalte.
Shao hatte verstanden. Behutsam öffnete sie die Tür, und sehr vorsichtig stieg sie aus. Sie schaute sich dabei nervös um; die Erinnerung an die fliegenden Killer war eben noch zu stark.
Niemand war zu sehen.
Alle Flugmonster hielten sich in den Bäumen versteckt.
Shao konzentrierte sich auf van Akkeren, der sie kalt anschaute und grinste. Er sagte nichts und ließ alles über sich ergehen. Er hatte sich ergeben, aber es war ihm zugleich gelungen, Suko und Shao in eine defensive Rolle zu drängen, denn beide wussten, dass sie etwas tun mussten. Sie konnten mit van Akkeren nicht einfach nur auf der Straße stehen bleiben und abwarten, bis es hell wurde.
»Denkst du nach, Suko?«, fragte van Akkeren.
»Richtig geraten.«
»Es war nicht schwer. Ich sage dir jetzt schon, dass du keine Lösung finden wirst.«
»Warum nicht?«
»Weil nur ich sie habe. Ich hatte Zeit, viel Zeit, und ich habe an alles gedacht. Ich schwor dem Schwarzen Tod die Treue, und das habe ich bisher auch durchgehalten. Es gibt für mich keinen Grund, dies zu ändern. Auch wenn es so aussieht, dass ihr gewonnen habt, tatsächlich aber habt ihr es nicht, Freunde.«
»Du scheinst sehr stark auf den Schwarzen Tod zu setzen.«
»Er wird siegen.«
»Das wollte er schon einmal.«
»Diesmal klappt es.«
Es gefiel Suko nicht, mit welch einer Überzeugung van Akkeren gesprochen hatte. Das war kein Bluff. Davon ging Suko einfach aus.
Er konnte sich auch nicht vorstellen, dass der Grusel-Star nur auf seine fliegenden Killer setzte. Nein, dahinter musste mehr stecken.
»Alles, was du dir vorgenommen hast, wirst du nicht schaffen, Chinese.« Van Akkeren drehte sich mit einer lässigen Bewegung um. Er wollte Suko jetzt in die Augen schauen, und der Inspektor tat nichts, um ihn daran zu hindern. Er musste zugeben, dass er das Gefühl hatte, immer mehr in die Defensive gedrängt zu werden.
»Es ist anders als früher. Der Schwarze Tod und ich haben uns vorgenommen, unsere Feinde zu vernichten. Und das so schnell wie möglich. Wir wollen nicht mehr so lange warten, verstehst du?«
»Ja, ich kann es verstehen, aber im Moment sieht es nicht danach aus, denke ich.«
»Du irrst dich!«
»Meinst du?«
»Ja, wenn ich es dir sage. Dir unterläuft ein großer Irrtum. Der Schwarze Tod und ich sind stark, und ihr seid im Vergleich zu uns ein Nichts. Heute Nacht werden wir es euch beweisen. Der Schwarze Tod persönlich wird Sinclair töten. Seine alte Freundin ist bereits vernichtet, und in den nächsten Minuten wird es weitere Opfer geben.«
»Durch dich?« Suko hatte die Frage spöttisch stellen wollen, doch das kam ihm nicht über die Lippen. Jemand wie van Akkeren war kein Bluffer, und Suko merkte, wie er nervös wurde.
Shao schlug vor: »Wir sollten ihn von hier wegschaffen. Es hat keinen Sinn.«
»Das meine ich auch.«
Van Akkeren lächelte, als er sagte: »Zu spät für euch.«
»Wieso?«
Der Grusel-Star drehte den Kopf. Er schaute hinüber zum Grundstück der Conollys. Dann sagte er einen Satz, der Shao und Suko bis in die Grundfesten erschütterte.
»Ich kann euch versprechen, dass das Haus eurer Freunde in wenigen Minuten in die Luft fliegt…«
***
Nein! Nein! Nein und nein…
Es waren keine lauten Schreie, die aus den Mündern drangen.
Aber auf den Gesichtern malte sich ab, was Shao und Suko dachten.
Sie wollten nicht daran glauben. Sie
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