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1327 - Lady Sarahs Totenfrau

1327 - Lady Sarahs Totenfrau

Titel: 1327 - Lady Sarahs Totenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf ihre Stärke vertrauen.
    Wie es ablief, wusste ich jetzt. Zuerst würde sich Lysana Sarahs Geist oder Seele holen und sich danach um Jane Collins kümmern.
    Ich wollte, dass beides nicht eintraf.
    Ob der Zeitpunkt des Eingreifens richtig war oder nicht, wusste ich nicht. Jedenfalls wollte ich nicht länger warten. Wenn ich erschien, würde sich auch Suko nicht länger zurückhalten. Dann standen wir zu zweit gegen die Totenfrau.
    Ich verließ meinen Schutz. Lysana sah mich nicht sofort. Erst als ich schon zum dritten Schritt angesetzt hatte, wurde sie aufmerksam, und plötzlich ruckte ihr Kopf herum.
    Wir starrten uns an.
    Ich konnte nicht mehr an mich halten und sagte: »Man sollte nie den Joker vergessen, Lysana…«
    ***
    Ob ich sie mit meinem plötzlichen Auftauchen überrascht hatte, war nicht zu erkennen, denn sie reagierte überhaupt nicht. Es hatte für mich den Anschein, als würde sie alles locker hinnehmen. Daran glaubte ich allerdings nicht. So dicht vor dem Ziel würde sich eine wie sie die Beute nicht wegnehmen lassen.
    Ich blieb äußerlich recht gelassen, lenkte meinen Blick allerdings ein wenig nach rechts, um Jane Collins anschauen zu können. Sie musste mich gesehen haben. Da sie allerdings nicht reagierte, stand für mich endgültig fest, dass sie unter dem Bann dieser verfluchten Totenfrau stand.
    Die Nackte schüttelte den Kopf. Sie wollte es nicht wahrhaben, ich aber ging weiter auf sie zu. Eine Waffe zeigte ich noch nicht offen. Auf das Kreuz wollte ich verzichten, denn zu ihrer Zeit war es noch kein Symbol des Sieges über den Tod gewesen.
    Als ich stehen blieb, trennte uns nur noch die Breite des Grabes.
    Unsere Blicke bohrten sich ineinander, und ich kam zu dem Ergebnis, dass ihre Augen auf keinen Fall die einer Toten waren. So konnte eine Tote nicht schauen, denn Tote schauen überhaupt nicht; ihre Blicke sind leer und ohne jeden Ausdruck.
    Nicht bei ihr. Die dunklen Pupillen wirkten wie geschliffen. Der Mund war geschlossen. Ihre Haut wirkte aus der Nähe betrachtet nicht mehr so gesund. Ich glaubte sogar, einen leichten Grauschimmer darin zu erkennen, wie bei einer alten Hausfassade.
    Und ich spürte jetzt die Nähe ihrer Begleiterinnen. Da war eine Kälte, wie ich sie schon sehr oft erlebt hatte. Sie kroch aus dem Jenseits hervor und hatte endlich die Welt erreicht, in der sich auch Lysana befand.
    Sie lächelte.
    Sie war siegessicher.
    Ihre Geistwesen kreisten mich ein. Sie wollten mich in die Dimensionen des Todes holen, und ich merkte, dass etwas mit mir geschah. Bestimmt hatte Jane Collins das Gleiche erlebt, denn die unheimliche Kälte machte mich allmählich träge. Ich war nicht mehr fähig, so schnell zu denken und zu handeln, wie ich wollte.
    Wenn ich mich jetzt bewegte und meine Waffe hervorzog, würde das eine Ewigkeit dauern.
    Trotzdem versuchte ich es.
    Noch immer stand mir die Totenfrau an der anderen Seite des Grabes gegenüber, das kalte und wissende Lächeln wie eingefroren im Gesicht. Dunkle Glanzaugen, in denen die Hoffnung lag, mich ebenfalls ausschalten zu können.
    Die ersten Geistgestalten waren so nahe an mich herangekommen, dass ich sie berühren konnte.
    Meine Hand befand sich schon in der rechten Tasche. Ich berührte bereits das Metall, ohne es jedoch richtig wahrzunehmen, denn meiner Ansicht nach blieb es stumpf. Kein Glanz, keine Regung, es war einfach nichts vorhanden. Das musste an meinem Zustand liegen, bei dem sich die Kälte immer mehr verdichtete.
    Aber meine Sinne waren noch in Ordnung! Dazu gehörte auch das Gehör. Und so bekam ich die Stimme meines Freundes Suko mit, der einen wichtigen Satz gelassen aussprach.
    »Manchmal ist noch ein zweiter Joker im Spiel!«
    ***
    Im Gegensatz zu mir war Suko bewaffnet. Nur hatte er nicht seine Pistole gezogen, sondern die Dämonenpeitsche, deren drei Riemen bereits ausgefahren waren. Er hielt die Peitsche locker in der rechten Hand, und die drei aus Dämonenhaut bestehenden Riemen wippten bei jedem Schritt.
    Lysana hatte Suko gehört. Aber sie musste sich umdrehen, um ihn auch sehen zu können. Plötzlich schaute ich auf ihren Rücken.
    Wäre ich normal in Form gewesen, so hätte ich leicht über das Grab hinweg auf sie zuspringen können. Danach allerdings stand mir nicht der Sinn. Ich hätte auch nicht die Kraft gehabt.
    Sie sah Suko.
    Ich glaubte nicht, dass sie mit seiner Erscheinung etwas anfangen konnte und auch nicht mit der Dämonenpeitsche. Für eine Waffe würde Lysana sie bestimmt nicht

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