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1327 - Lady Sarahs Totenfrau

1327 - Lady Sarahs Totenfrau

Titel: 1327 - Lady Sarahs Totenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte Jane Collins ein neues Zuhause gegeben, nachdem sie von dem Fluch des Teufels erlöst worden war. Jane hatte sich bei der Horror-Oma sehr wohl gefühlt, doch jetzt war alles vorbei.
    Es brach eine neue Zeit für uns alle an. Ob die besser war als die alte, wagte ich zu bezweifeln, denn die Rückkehr des Schwarzen Tods hatte nichts leichter gemacht.
    Genau das Gegenteil war der Fall. Der Kampf ging wieder von vorn los. Die alten Zeiten kehrten zurück, doch auch der Schwarze Tod würde sich anpassen müssen. Vieles hatte sich verändert. Im Reich der Dämonen gab es andere Machtstrukturen. Ob er sie akzeptierte, stand in den Sternen. Glauben konnte ich es nicht, denn der Schwarze Tod war jemand, der seinen direkten Weg ging und alle Hindernisse beiseite räumte.
    Rücksicht kannte er nicht. In van Akkeren hatte er einen idealen Helfer und Wegbereiter. Ich glaubte auch nicht daran, dass van Akkeren es aufgegeben hatte, Anführer der Templer werden zu wollen, und da konnte ihm der Schwarze Tod behilflich sein.
    Auch für meine Freunde würde sich einiges ändern. Schon in früheren Zeiten hatte der Schwarze Tod sie zu Feinden erklärt, und das würde auch so bleiben.
    Ich wusste nicht, was uns noch alles erwartete. Jedenfalls würde das Leben weitergehen, und wir würden weiterhin mit sehr offenen Augen und auch misstrauisch durch die Welt laufen müssen.
    Ich schaute in Sarahs Gesicht. Je länger ich dies tat, desto stärker wurde der Eindruck, als wäre es dabei, sich zu verändern. Manchmal glaubte ich, ein knappes Lächeln zu sehen, aber das war reine Einbildung, denn ihre Lippen bewegten sich nicht. Sie blieben geschlossen und auch so schrecklich blass.
    Jane und ich hatten zwar keinen Termin vereinbart, jeder sollte so lange Abschied nehmen, wie er wollte, aber es wurde allmählich Zeit für mich. Ich stellte mich an das Fußende des offenen Sarges und nickte der Toten zu, als wäre sie noch am Leben.
    »Okay, Sarah, okay. Wir haben dich nicht beschützen können, denn die andere Seite war einfach zu stark. Aber wir werden weitermachen, denn wir alle wissen genau, dass es auch in deinem Sinne ist. Ich hoffe, du verstehst das.« Bitter lachte ich auf. »Klar, das wirst du verstehen, Sarah. Du hast ja immer für so vieles Verständnis gehabt. Nicht zuletzt ich habe das immer zu spüren bekommen, und ich verspreche dir, dass ich weitermache. Du sollst stolz auf mich sein, da oben im Jenseits, wo du deine – ach verdammt…«
    Meine Stimme versiegte, und ich konnte nicht mehr sprechen. Ich musste den Tränen einfach freien Lauf lassen. Das war so etwas wie eine Erlösung für mich.
    Ich presste meine Hand gegen die Augen und drehte mich vom Sarg weg. Plötzlich konnte ich das Bild der Toten nicht mehr ertragen. Bisher hatte ich die Tränen der Trauer zurückhalten können, das war ein Fehler gewesen. Jetzt mussten sie raus, und ich lehnte mich mit der rechten Schulter gegen die Wand und atmete tief durch.
    Es war alles so verdammt traurig und schlimm, aber es tat mir gut, zu weinen, denn danach fühlte ich mich besser.
    Zwei Minuten später hatte ich mich wieder gefangen. Ich trocknete meine Tränen, schneuzte einige Male die Nase und warf einen allerletzten Blick auf Lady Sarah.
    Dabei war mein gesamter Körper von einer Gänsehaut eingehüllt, die ich wie ein Prickeln spürte.
    Wenig später öffnete ich die Tür und verließ den Raum…
    ***
    Es war kein Schritt in eine andere Welt, denn auch hier im Flur war es still. Ich hatte die Tote hinter mir gelassen und ging allein durch das schwache Licht, das die Wandleuchten abgaben, die hier als künstliche Kerzen hingen.
    Der Steinboden war glatt. Er war gebohnert. Man konnte sich fast darin spiegeln, und es roch nach einem Desinfektionsmittel. Es gab keine Bilder an den Wänden, und mir kam der Flur vor wie der Zugang zum Jenseits.
    Ich erreichte die andere Tür, die aus dunkelbraun gebeiztem Holz bestand. Ich zog sie auf und fand mich in einem kleinen Warteraum wieder. Mit dem Wartezimmer eines Arztes war er nicht zu vergleichen. Wer wollte, der konnte sich die Kollektion von Urnen anschauen, die in verschiedenen Glasvitrinen standen.
    Ich hatte dafür keinen Blick. Mein Ziel war die kleine Sitzgruppe.
    Dort wartete Jane auf mich. Sie hätte auch in einer Zeitschrift lesen können, doch darauf hatte sie verzichtet. Ziemlich steif saß sie auf dem Stuhl und hatte die Hände auf ihre Knie gelegt. Ihr Blick war nach vorn und ins Leere gerichtet. Sie hätte mich

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