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1328 - Die Lust und der Tod

1328 - Die Lust und der Tod

Titel: 1328 - Die Lust und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würde sie die Detektivin zum ersten Mal sehen.
    Dann schüttelte sie den Kopf. »Du kannst mir erzählen, was du willst, Jane Collins, aber ich glaube dir einfach nicht. Es fällt mir zu schwer, dies zu tun. Du gehörst zu ihnen, aber ich kann dich nicht als eine Verbündete ansehen. Und weil das so ist, bin ich gezwungen, dich als Feindin zu betrachten, und ich überlege mir, was mit dir geschehen wird. Du hast viel gesehen, du weißt viel. Und manchmal kann das viele Wissen auch gefährlich sein.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Dass ich mich erstens freue, dich allein hier zu sehen. Ich denke nicht, dass du…«
    »Einen Augenblick!« Die Männerstimme war im Hintergrund aufgeklungen, und jetzt hörten die Frauen die Geräusche der Schritte, die sich näherten.
    Aus dem Hintergrund des Saals löste sich eine Gestalt, die im Dunkel fast wie ein Gespenst aussah. Erst als sie näher kam, war der Mann zu erkennen.
    »Darf ich vorstellen?«, sagte Beatrice nicht ohne Stolz in der Stimme. »Das ist Gerard Duval, der begnadete Künstler. Aber auch mein Freund und Partner…«
    ***
    Auch mit dieser Überraschung hatte Jane Collins nicht gerechnet.
    Eigentlich hätte sie es sich denken können. Wer eine so intensive Beziehung zu dem Kunstwerk hatte wie diese Frau, den verband auch etwas mit dem Künstler. Für sie war er der Größte, er wurde regelrecht von ihr angebetet. Das schien nicht zu weit hergeholt zu sein, denn Jane Collins sah in den Augen der Bea Hunt dieses Leuchten, das nur Menschen ausstrahlen, die von einem anderen voll überzeugt sind und sich ihm hingeben.
    Jane bewegte ihren Kopf wieder zur Seite und konzentrierte sich auf Duval. Er gab sich lässig. Er schlenderte als düstere Gestalt heran und blieb stehen, als er sein Kunstwerk und auch Jane im Auge behalten konnte.
    »Jane Collins, nicht wahr?«
    »Sie kennen mich?«
    »Das ist zu viel gesagt. Ich habe einfach nur zugehört und einiges erfahren, um mir meine Gedanken machen zu können.«
    »Dann weißt du auch, wer sie ist!«, sagte Bea. »Sie ist eine Hexe. Eine von denen da!«
    Duval stimmte nicht sofort zu. Er konzentrierte sich auf Jane und fragte: »Ist sie das wirklich, Bea? Kannst du davon ausgehen, dass sie eine Hexe ist?«
    »Ich glaube es.«
    »Aber ich bin mir nicht sicher«, flüsterte der Künstler. »Lange genug habe ich mich mit Hexen beschäftigen dürfen. Ich habe besondere Frauen für meine Arbeit gesucht. Ich habe sie auch gefunden und konnte ihr Flair spüren, das von ihnen abstrahlt. Aber mit unserer Freundin hier habe ich so meine Probleme. Sie ist keine Hexe, wie ich sie mir vorstelle und sie auch haben will. Sie ist anders. Sie ist nicht so aktiv. Sie zeigt nicht, wer sie ist. Meine anderen Freundinnen haben das getan. Sie waren allem Neuen gegenüber aufgeschlossen und fanden es wunderbar, Teile eines Kunstwerks zu werden.«
    Jane Collins konnte nicht mehr an sich halten. »Und das haben sie alle freiwillig mitgemacht?«, höhnte sie. »Das glaube ich Ihnen nicht, Duval. Da haben Sie nachgeholfen!«
    Der Künstler strich eine Haarsträhne aus seiner Stirn. »Und wenn es so wäre«, flüsterte er, »und wenn ich mir die Kraft in der Hölle geholt hätte. Und wenn mir eine Beschwörungsformel bekannt wäre, die sie in eine Starre hat fallen lassen, es sollte dich nichts angehen, Jane Collins. Gar nichts, hörst du. Das ist einzig und allein meine Sache. Und ich will weiterhin vor dir zugeben, dass es nicht mein erstes Kunstwerk ist. Ich habe andere geschaffen, aber nicht so etwas wie dies. Es ist erst der Beginn. Andere Werke werden folgen, das kann ich dir versprechen, Jane.«
    »Auch wieder Menschen, die…«
    »Ja, auch. Ob es Hexen sein werden, muss ich mir noch überlegen. Ich habe zu lange gebraucht, um sie ausfindig zu machen. Die Zeit möchte ich mir nicht mehr nehmen. Ich habe umgedacht, und mir ist bereits etwas eingefallen.«
    Bea Hunt reagierte sofort auf diese Eröffnung. »Du hast schon ein neues Kunstwerk in Planung?«
    »Ja.«
    »Darf man fragen, was es ist?«
    Duval gab die Antwort auf seine Weise. Er schaute nur noch eine Person an, und zwar Jane Collins. Dabei veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Über seine Lippen hinweg huschte ein kaltes und auch wissendes Grinsen. Zu erklären brauchte er nichts. Den beiden Frauen war schon klar, wen er meinte.
    Bea Hunt sprach es aus. Und sie jubelte dabei. »Du meinst sie, nicht wahr? Jane Collins. Soll sie der Grundstock für dein neues Werk werden?«
    »So

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