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1328 - Die Lust und der Tod

1328 - Die Lust und der Tod

Titel: 1328 - Die Lust und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu…
    ***
    Duval war zufrieden, und er verließ sich voll und ganz auf seinen Helfer. Jerry Ford war ein guter Mann mit guter Ausbildung. Und er hatte so gut wie kein Gewissen. Das musste er wohl in der Armee zurückgelassen haben.
    Der Künstler wusste sehr gut, wo er die beiden Frauen finden konnte. Und er war gespannt darauf, ob die Collins es bereits geschafft hatte, das Geheimnis zu ergründen. Er traute es ihr zu. Sie war jemand, die mehr wusste, als die meisten Menschen, und die auch etwas besaß, was andere Menschen nicht hatten.
    Das alles hatte Duval herausgefunden. Er war froh, seinen Gegner zu kennen und einschätzen zu können. Mit diesen für ihn optimistischen Gedankengängen stieg er die Treppe hoch, ließ sie hinter sich und öffnete leise die Tür zum Ausstellungsraum…
    ***
    Jane Collins stand da, als wäre sie mit dem Erdboden verwachsen.
    Es war nicht zu fassen und nicht zu glauben. Das Gestein hätte kalt sein müssen, aber genau das war es nicht. Demnach bestanden die Körper auch nicht aus Marmor, sondern aus…
    Sie dachte nicht mehr weiter. Dafür schaute sie Bea an. Die Frau grinste, und das gefiel Jane Collins nicht. Dieses Grinsen wirkte irgendwie wissend.
    »Du bist überrascht?« Sehr locker ging Bea zum vertraulichen Tonfall über.
    »Das kann man wohl sagen.« Jane hatte gelogen, denn so überrascht war sie nicht. Wäre alles normal, wäre sie nicht in dieses Museum gekommen.
    »Diese sieben Hexen haben sich dem Künstler zur Verfügung gestellt. Es war nicht einfach für den guten Mann. Er hat sie lange suchen müssen, aber er schaffte es, sie zu überzeugen, denn auf eine gewisse Art und Weise hat er sie unsterblich gemacht.«
    Hexen! Ja, das hatte Jane bereits erfahren. Sich selbst als eine Hexe zu bezeichnen, fand sie übertrieben, doch etwas von dieser ungewöhnlichen Kraft steckte noch in ihr. Außerdem gab es unter den Frauen, die sich als Hexen bezeichneten, gravierende Unterschiede. Es gab nicht nur diejenigen, mit denen bornierte Erwachsene oft den Kindern Angst einjagten. Es gab viele andere, auch oft ganz normale Frauen, die eben nur ihrem Leben einen anderen Sinn gaben, sich sehr zu der Natur hingezogen fühlten und dabei versuchten, ihr Geheimnisse zu entlocken.
    Jane löste ihren Blick von der Plastik und konzentrierte sich auf Beatrice Hunt. Deren Blick war sehr gespannt. Die Augen hatte sie zusammengekniffen, und sie sah aus, als würde sie über Janes Reaktion nachdenken.
    Deren Hand berührte wieder den Körper, und auch jetzt spürte sie die Wärme, das ungewöhnliche Leben innerhalb der Gestalt.
    Was so tot und starr aussah, war es in Wirklichkeit nicht.
    »Und?«
    Jane hob die Schultern.
    »Du willst es nicht sagen«, flüsterte Bea. »Du willst es einfach nicht zugeben. Aber ich weiß, was dich stört und über was du dir den Kopf zerbrichst. Wer so reagiert wie du, der hat etwas gespürt. Und weil er das gespürt hat, muss er ebenfalls etwas Besonderes sein. Eine andere Lösung gibt es für mich nicht.«
    Jane dachte nicht daran, es abzustreiten. Sie gab es auch nicht direkt zu, sondern fragte nur: »Sind sie tatsächlich tot?«
    »Starr!«, erklärte Bea.
    »Und weiter?«
    »Wie Marmor.«
    »Aber sie bestehen nicht aus Stein. Sie sehen zwar so aus, doch ich fühle, es sind Körper normaler Menschen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass sie noch am Leben sind. Man hat sie nur verändert und sie in eine magische Starre versetzt.«
    »Ausgezeichnet«, lobte Bea.
    »Wieso?«
    »Dein Wissen.«
    »Ich kann nichts dazu.«
    »Ah«, sagte Bea. »Das ist gut gesagt. Du kannst also nichts dafür. Aber wenn ich richtig darüber nachdenke, muss ich sagen, dass du ebenfalls dazugehörst.«
    »Kann sein.«
    »Nein, das kann nicht nur sein, das ist einfach so. Du gehörst dazu, weil ebenfalls diese fremden Kräfte in dir schlummern. Ich weiß nicht, ob du in der Lage bist, sie zu beherrschen und zu lenken, aber sie müssen in dir sein, sonst hättest du nicht so reagiert. Ich glaube, dass du zu ihnen gehörst und den Weg nicht grundlos in dieses Haus hier gefunden hast. Du weißt Bescheid, obwohl wir uns nicht kennen. Aber woher weißt du Bescheid? Was ist der eigentliche Grund deines Kommens, Jane?«
    Die Detektivin hätte jetzt eine Antwort geben können. Die allerdings verkniff sie sich. Wäre sie mit der Wahrheit herausgerückt, dann hätte sie auch John Sinclair erwähnen müssen. Und den wollte sie als Trumpf in der Hinterhand behalten.
    »Suchst du nach einer

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