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1328 - Die Lust und der Tod

1328 - Die Lust und der Tod

Titel: 1328 - Die Lust und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Lachen der Bea Hunt, als sie zum zweiten Sprung ansetzte.
    Es klang so siegreich, aber Jane dachte darüber nicht nach.
    Außerdem musste sie sich auf Duval konzentrieren, der stehen blieb und sich trotzdem so ungewöhnlich steif bewegte, denn er hob mit einer ruckartigen Bewegung seinen rechten Arm halb an.
    Ein Geräusch hörte Jane nicht.
    Aber sie wurde trotzdem erwischt. Etwas flog auf sie zu, als sich Duval zur Seite drehte. Der Gegenstand war kaum zu erkennen, aber er traf mit einer schon widerlichen Zielsicherheit eine Stelle dicht unter dem Schlüsselbein von Jane Collins.
    Jane schrie nicht. Noch in der Bewegung fror sie ein. Sie konnte sich nicht mehr selbst kontrollieren, bekam zwar noch einen Fuß auf den Boden, aber das war auch alles.
    Dann rutschte sie weg, als wäre die Stelle des Fußbodens mit Schmierseife bedeckt. Sie fiel und blieb auf der Seite liegen.
    Wie aus weiter Ferne hörte sie Bea Hunts Kichern, das ihr allerdings mehr wie ein Geifern vorkam.
    Dann sagte Duval etwas, doch seine Worte versickerten. Jane nahm sie nicht mehr wahr, denn eine andere Kraft löschte ihr Bewusstsein aus. So schnell, dass ihr nicht mal ein letzter Gedanke gelang…
    ***
    Der Typ stand auf der untersten Stufe und war dabei bis zur Kante vorgegangen. Hätte er einen besseren Halt gehabt, wäre es ihm möglich gewesen, sich besser abzustützen, und der Stich mit dem Messer hätte mich unweigerlich getroffen.
    So aber schwankte er etwas, und auch, wenn es nur der Bruchteil einer Sekunde war, ich bekam die Chance, aus der Gefahrenzone zu gleiten und mich zur Seite zu drehen.
    Die lange Klinge zischte vorbei!
    Der Mann stolperte leicht. Er fluchte, weil er mich verfehlt hatte, aber er war verdammt gewandt und kreiselte herum.
    Mein Tritt traf ihn in Höhe der Gürtelschnalle. Der Angriff wurde gestoppt, und der Messermann taumelte zurück.
    Leider stolperte er nicht über die Stufenkante, er blieb auf den Füßen und fand breitbeinig stehend einen besseren Halt. Das Messer hielt er fest, als wäre es ein Teil seines Körpers. Er schwang zudem die Klinge von einer Seite zur anderen, um mich zu irritieren. Dabei kam er nun langsam auf mich zu, und ich blieb ebenfalls nicht stehen, sondern wich zurück.
    Der Mann war gefährlich. Er verstand es auch gut, mit seinem Messer umzugehen. Das alles nahm ich hin. Es machte mir auch nicht viel aus, aber ich wollte nicht das Risiko eingehen, erwischt zu werden.
    Noch einen Schritt weit ließ ich ihn gehen, dann reagierte ich und zog meine Waffe.
    »Es reicht, Freund! Weg mit dem Messer!«
    Es sah so aus, als wollte er meinem Befehl Folge leisten, dann aber schüttelte er den Kopf. Er schien nicht begreifen zu wollen, dass ich die besseren Argumente in der Hand hielt.
    »Weg mit der Waffe!«
    »Nein!«
    Ich fragte mich, ob der Mann nun stur oder nur lebensmüde war.
    Vielleicht kam beides zusammen, aber das interessierte mich nicht.
    Ich wollte mich nicht länger mit ihm herumschlagen, aber er tat so, als wäre ich gar nicht vorhanden.
    Er ging auf mich zu und das trotz der Waffe, deren Mündung auf ihn zeigte. Für ihn war sie wohl nicht vorhanden. Den rechten Arm mit dem Messer schwang er dabei. Er lachte sogar, und plötzlich schrillten in mir alle Alarmglocken.
    Der war nicht lebensmüde, der hatte etwas Bestimmtes vor. Und möglicherweise tat er dies nicht zum ersten Mal.
    Ich wich wieder zurück, denn ich wollte eine gewisse Distanz zwischen uns bringen, aber ich durfte seinen rechten Arm nicht aus den Augen lassen.
    Noch immer schwang er ihn auf und nieder.
    Schneller sogar.
    Er holte auf eine seltsame Art und Weise aus, und er würde die Klinge von unten her aus dem Handgelenk schleudern. Wenn er ein Experte war, dann traf er mich auch.
    Ich schoss vorher!
    Der Knall, das Echo. Da war die Stille der Nacht plötzlich verschwunden. Von irgendeiner Stelle flatterten sogar Vögel in die Höhe, die sich gestört fühlten, aber ich hatte mein Ziel erreicht, denn die Kugel steckte in der rechten Schulter oder hoch oben im Arm. So genau sah ich das nicht.
    Der Kerl aber war stehen geblieben. Er hielt den Kopf gesenkt und schielte dabei auf seinen rechten Arm. Aus seinem Mund drangen keine Schreie oder Stöhnlaute. Es war eher ein Lachen, das mich verwunderte.
    Ich blieb weiterhin aufmerksam. Wäre es heller gewesen, hätte ich mehr sehen können, so aber musste ich mich konzentrieren, um überhaupt etwas zu erkennen.
    Jetzt fluchte der Typ.
    Sein rechter Arm zuckte. Er

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