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1329 - Der Raub der Hybride

Titel: 1329 - Der Raub der Hybride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich die ersten Wabenfähren von den Mutterschiffen lösten und auf Mardakaan herabregneten. Dann startete er mit einem der zehn Kugelsegmente seines Elfahderschiffs selbst zum Planeten der Sänger von Ophal.
    Dank seines Permits, das ihn als Generalbevollmächtigten Ijarkors auswies, konnte er ein Treffen mit Graucum arrangieren, dem Panish Panisha unter den Meistersingern von Ophal.
    Sie trafen sich in der größten Upanishad von Mardakaan. Graucum schien nicht glücklich über diese Störung, aber er konnte Lainishs Einladung in den Dashid-Raum nicht ausschlagen.
    „Atmen wir unter der Obhut des Attar Panish Panisha Oogh at Tarkan ESTARTU ein!" verlangte Lainish, und so blieb Graucum nichts anderes übrig, als mit ihm den fünf mal fünf Meter großen Raum aufzusuchen und Kodexgas zu inhalieren.
    Nachdem Lainish ESTARTU auf sich wirken spürte, fragte er: „Was sagst du dazu, daß man mir dieses Spiel des Lebens weggenommen hat?"
    „Ich beuge mich dem Willen Ijarkors", antwortete der Ophaler ausweichend. Lainish aber merkte, daß seine Membranen einen falschen Gesang produzierten. Darum sagte er: „Und wenn ich dir sage, daß dies nicht Ijarkors Wille ist, daß er sich selbst den Zwängen beugen mußte? Würdest du mich darin unterstützen, diese Spiele zu einer Farce zu machen?"
    „Das ist mit meinem Ehrbegriff unvereinbar."
    Lainish hielt das Permit, die metallene Linke, hoch.
    „Doch der Gehorsam kommt vor der Ehre. Ich spreche zu dir an Ijarkors Statt. Wir müssen verhindern, daß diese Spiele stattfinden."
    „Sie sind nicht mehr aufzuhalten."
    „Es stünde in deiner Macht, ihnen einen unerwarteten Verlauf zu geben."
    „Ich höre."
    „Es ist eine Schande, daß dieser Salaam Siin mit seinen weichen Tönen eine Kampfnatur wie Kaieng Proo besiegen konnte. Aber das ist nun mal geschehen. Soweit ich unterrichtet bin, hat Salaam Siin eine Million und dreihunderttausend Ophaler nach den Kriterien seiner Nambicu ara wada unterrichtet. Wenn du nun einige hunderttausend in dieser Disziplin geschulte Sänger gegen welche aus anderen Schulen austauschst, die einen härteren Gesang haben, mein verehrter Graucum, müßten die Spiele ein Reinfall werden.
    Gibst du mir recht?"
    „Es würde, um es vorsichtig auszudrücken, ein Chaos ausbrechen", bestätigte der Ophaler. „Aber weißt du, was noch passieren würde? Ich würde ein Ehrloser genannt werden. Und das Toshin-Mal wäre mir sicher."
    „Ich habe noch nie einen Panish Panisha einen Feigling genannt", rief Lainish zornig.
    „Aber bei dir würde mir das nicht schwer fallen."
    „Ich heiße deinen Plan nicht schlecht", erwiderte Graucum unter dem Einfluß der Kodexmoleküle. „Aber wie wäre es, wenn du selbst dafür eintreten würdest? Du bist ein Permitträger. Geh also hin und ordne den Abbruch der Vorbereitungen an. Gib den Befehl, den Transport der Ophaler zu stoppen - und ich werde ihn befolgen."
    „Es geht nicht allein darum, dieses Spiel des Lebens zu verhindern", erklärte Lainish, „sondern vor allem darum, die beiden Gorims als Versager hinzustellen."
    „Ich erkenne, daß du dich nur von persönlichen Rachegefühlen leiten läßt, Lainish", erwiderte Graucum kühl und verließ den Dashid-Raum.
    Lainish hätte den Ophaler auf der Stelle töten können. Aber er besann sich noch rechtzeitig, daß ihn nicht einmal sein Permit vor einer Strafe für eine solche Tat retten konnte.
    Der Zwerg-Gavvron verließ Mardakaan und kehrte an Bord seines Elfahderschiffs zurück. Er war nicht entmutigt, sondern in seinem Entschluß, den beiden Gorims das Genick zu brechen, eher noch gefestigter.
    Aber es war eine Verspottung der Upanishad-Lehre, daß Weichlinge wie Graucum sich ungestraft als Panish Panisha bezeichnen durften.
     
    *
     
    „Sing, mein Freund, singe dir allen Schmerz aus dem Herzen", forderte Lainish den Ophaler auf, den er auf der HIVVRON zu Gast hatte.
    Und der Ophaler sang, wie der Zwerg-Gavvron noch nie zuvor einen Ophaler hatte singen hören. Er hatte so viel Ausdruck in der Stimme, daß Lainish ruhig die Augen schließen konnte und dennoch jede Phase des Leidens seines Gastes mitbekam.
    „Was hat man euch in der Singschule von Salaam Siin gelehrt?" erkundigte sich Lainish geduldig.
    Der Ophaler sang es ihm vor. In wenigen Worten ausgedrückt ging es darum, eine psionische Symphonie aus 1,3 Millionen organischen Synthesizern anzustimmen, um die Teilnehmer am Spiel des Lebens und die Ehrengäste in die richtige Stimmung zu

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