Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1329 - Der Raub der Hybride

Titel: 1329 - Der Raub der Hybride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
etwa ein Dutzend Nakken in ihren ockerfarbenen Ringwulstpanzern vor den Instrumenten und befingerten sie mit ihren psisensiblen Sensorärmchen.
    Und in ihrer Mitte, an dem halbkreisförmigen Hauptschaltpult, über dem eine holographische Darstellung der großen Kalmenzone von Siom Som schwebte, thronte der Tormeister wie der allmächtige Herrscher aller Würmer.
    Die Schaltzentrale befand sich in der über der eigentlichen Transmitterplattform hängenden Kabine, die gleichzeitig den Empfängerteil eingebaut hatte. Durch die großen Kabinenfenster konnte man in die Torhalle blicken und die vier Zubringertunnel sehen, deren Öffnungen hundertmal hundert Meter maßen. Auf energetischen Gleitbahnen konnten die Passagiere nicht nur nebeneinander, sondern auch in zehn Schichten übereinander herangebracht werden.
    Auf diese Möglichkeit griff man allerdings nur bei Massentransporten, wie im vorliegenden Fall, zurück. Die Zubringertunnel waren zwar schon aktiviert, aber Ophaler waren noch keine zu sehen.
    „Der große Augenblick ist gekommen", sagte Tormeister Isnor pathetisch. Er deutete mit seinen zwei dünnen, tentakelartigen Psi-Fühlern auf die Holographie über sich, in der zweitausend Sonnensysteme durch verschiedenfarbige Punkte dargestellt wurden, die alle miteinander durch gerade Linien verbunden waren. „Sieh die Kalmenzone, Lainish.
    Sie ist nicht wirklich eine psitote Zone. Hier wurden die psionischen Ströme nur neu geordnet, und ich sage dir, daß in der Kalmenzone die bestmögliche psionische Ordnung herrscht"
    „Um dies zu erkennen, dafür fehlen mir leider die Sinne", sagte Lainish. „Mit mir kannst du nicht darüber diskutieren, Isnor. Für mich sind die Heraldischen Tore nur Mittel zum Zweck."
    „Deswegen bist du zu bedauern, Lainish", sagte der Tormeister. „Für mich ist jedes Heraldische Tor ein kosmisches Leuchtfeuer. Jede geordnete Psi-Linie ist nicht nur ein einfaches geometrisches Gebilde, sondern bietet meinen Sinnen ein Muster von unglaublicher Schönheit. Und jeder Schnittpunkt mit dem kosmischen Leuchtfeuer eines Heraldischen Tores hat eine Vielzahl von psionischen Weichen. Diese Weichen muß ich stellen, um die Passagiere von einem Tor zum anderen zu transportieren."
    „Und wie hast du die psionischen Weichen gestellt?" erkundigte sich Lainish, als der Nakk eine kurze Pause machte.
    „Die Weichen wurden ins Siom-System gestellt", kam die Antwort.
    Lainish spürte, wie der Zorn ihn zu übermannen drohte.
    „Hat die Faragha meine Wünsche nicht ausgerichtet?" rief er hitzig. „Ich will, daß dreihunderttausend Ophaler nicht das Ziel erreichen."
    „Faragha und ich haben sehr ausführlich darüber gesprochen", erwiderte der Tormeister.
    „Aber bevor ich mich dazu äußere, laß mich das Werk beginnen. Die Ophaler sind bereits im Anmarsch. Sie werden gleich in die Transmitterhalle einziehen. Würdest du eigentlich für möglich halten, daß wir sie in Schüben zwischen hundert- und hundertundfünfzigtausend abstrahlen können?"
    Wider seinen Willen antwortete Lainish: „Dafür scheint mir die Senderplattform mit einer Seitenlänge von zweihundert Metern als zu klein."
    „Da kommen sie!" sagte der Tormeister statt einer Antwort.
    Lainish blickte unwillkürlich durch eines der vierfach mannshohen Fenster in die Transmitterhalle hinaus und sah, wie die ersten Ophaler aus den Zubringertunnels glitten.
    Sie standen dicht an dicht, ihrer gut zweihundert in einer Reihe nebeneinander - und in zehn Schichten übereinander. An allen vier Zubringertunnels bot sich das gleiche Bild.
    Tausende und Abertausende waren es, die förmlich in die Transmitterhalle quollen. Als sie in das psionische Transmitterfeld glitten, das sich über der Plattform aufgebaut hatte, schienen sie sich in Nichts aufzulösen.
    „Isnor hat zu einem Trick gegriffen, um eine solch große Zahl von Ophalern gleichzeitig abzustrahlen", erklärte Faragha dazu. „Er schickt sie nicht erst an den Zielort, wenn sie sich auf der Plattform versammeln, sondern strahlt sie fließend ab."
    „Wie nüchtern sich das durch deine Sprechmaske anhört, Faragha", tadelte Isnor. „Aber du bist eben kein Tormeister. Ich sehe es ..."
    „Verdammt!" fiel Lainish dem Tormeister ins Wort. „Ich will keine philosophischen Betrachtungen hören, sondern Ergebnisse sehen. Wie hast du dich entschieden, Isnor?"
    „Geduld, Geduld", sagte der Tormeister. „Der erste Transport ist abgeschlossen."
    Lainish sah durch ein Fenster, daß die

Weitere Kostenlose Bücher