1329 - Zombie-Nacht
Haus zubewegte und der es auch nichts ausmachte, in den Lichtschein zu treten, weil sie sich einfach zu sicher fühlte. Sie ging mit schlurfenden Schritten und wurde auf ihrem Weg zum Ziel auch nicht gestört. Genau das bereitete ihr Sorgen. Warum griff Bill nicht ein? Warum ließ er den Zombie so weit kommen? Er war doch bewaffnet, verdammt noch mal.
Sheila kannte ihren Mann. Niemals hätte er zugelassen, dass sie sich in eine direkte Gefahr begab. Dass er noch nicht geschossen hatte, dafür konnte es nur einen Grund geben.
Er war dazu nicht in der Lage!
Und diese Ahnung oder auch schon Tatsache, ließ einen Sturm der Gefühle in Sheila Conolly hochsteigen. Sie wurde davon so überwältigt, dass sie beinahe getaumelt wäre, aber sie riss sich zusammen, denn jetzt wusste sie, dass es einzig und allein auf sie ankam. Wenn Bill tatsächlich ausgeschaltet war, musste sie etwas tun.
Und plötzlich war die Angst verschwunden!
Sheila Conolly wusste nun, was sie zu tun hatte. Und sie würde diesen Weg gehen und sich durch nichts davon abhalten lassen.
Es war gut, dass sie die Waffe besaß.
Einen Blick durch das Fenster warf sie nicht. Mit einer schwungvollen Bewegung riss sie die Tür auf – und sah den Zombie, der knapp zwei Meter vor ihr im Licht stand…
***
Sheila erstarrte.
Sie schaute in das verwüstete Gesicht mit der eingedrückten Stirn, sie sah auch die rostige Axt in seiner Hand, die er irgendwo gefunden haben musste. Die zerfetzte Kleidung, die eklige und bleiche, aber trotzdem verschmutzte Haut – das alles stürmte auf sie ein wie ein gewaltiger Schwall, aber sie kehrte nicht um und floh.
Sheila wusste genau, was sie tun musste.
Sie war Bills Frau! Sie hatte sich schon oft entscheiden müssen, auch in wahnsinnigen Stresssituationen.
Ihr Denken war nicht ausgeschaltet. Der Name ihres Mannes wirbelte als Gedanke durch ihren Kopf. Er hatte das Haus verlassen, und sie wusste, in welche Richtung Bill gehen wollte.
Nicht direkt geradeaus. Mehr nach rechts.
Dahin drehte sie den Kopf!
Sheila erfasste die Szene bereits beim ersten Blick. Dass sie nicht laut losschrie, kam ihr schon selbst wie ein Wunder vor.
Bill lag auf dem Boden und rührte sich nicht mehr. In seiner Nähe bewegte sich der zweite Zombie, und er würde keine Probleme haben, Bill in seiner Lage zu töten.
Seit dem Öffnen der Haustür waren nur Sekunden vergangen, doch in dieser kurzen Zeitspanne war wahnsinnig viel auf Sheila eingestürmt. Sie hatte es verkraften müssen, und sah jetzt, dass sich der Zombie vor ihr auf sie zubewegte.
Der Griff der Waffe wurde noch von ihren beiden Händen umklammert. Sie hob die Beretta jetzt an und hatte das Gefühl, alles zeitverzögert zu erleben.
Der Zombie schlenkerte seinen linken Arm. Er hielt die rostige Axt fest. Noch, denn er holte sicherlich so aus, um richtig zielen zu können.
Sheila war schneller.
Sie schoss und traf!
Auf den Hals der Gestalt hatte sie nicht direkt gezielt. Es war mehr Zufall, dass das geweihte Silbergeschoss dort einschlug. Und es war »tödlich«.
Der Zombie stieß nicht mal einen Schrei aus. Mit zerfetztem Hals kippte er zurück. Die Axt prallte zuerst auf den Boden, dann folgte er, und der Schlag, der diesen Aufprall begleitete, tat Sheila Conolly richtig gut. Sie wusste, dass sie sich um dieses Monstrum nicht mehr zu kümmern brauchte, aber da gab es noch einen zweiten, und es gab ihren Mann Bill.
Sheila drehte sich. Die Beretta hielt sie dabei im Anschlag. Sie ging auch vor, und was sie sah, hätte sie fast aufschreien lassen. Es war grauenhaft. Der Zombie hatte ihren Mann erreicht. Bill konnte sich nicht wehren. Sheila wusste nicht, ob er nur groggy oder bewusstlos war. Jedenfalls hatte er keine Chance, gegen dieses mordende Untier auf zwei Beinen.
Es hatte sich gebückt. Seine Hand umklammerte die Haare auf Bills Kopf. In der anderen Hand hielt das Wesen einen kantig aussehenden Stein. Der Arm war bereits erhoben.
Sheila wusste nur zu gut, was der Zombie mit ihrem Mann vorhatte. Er wollte ihn mit dem Stein erschlagen, wie eine räudige Ratte.
Beide waren nicht so nah wie der erste Zombie. Wenn Sheila jetzt schoss, war sie nicht sicher, ob sie ihn auch traf. Sie musste näher heran, und sie musste auch versuchen, den Zombie abzulenken.
Deshalb schrie sie laut auf!
Der Zombie war irritiert. Ob durch den Schrei oder durch die heftigen Laufbewegungen der Frau, das konnte Sheila nicht sagen.
Jedenfalls hielt er einen Moment in seinem Vorhaben inne.
Er
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