1329 - Zombie-Nacht
stoßen.
Ob Jane sich meldete oder nicht, das war Glenda jetzt egal. Sie besaß eine Waffe, und sie konnte nicht einfach zuschauen.
Deshalb löste sie sich aus ihrem Versteck. Ihre Stimme klang laut, aber sie zitterte auch, als sie schrie: »Ich schieße dir den verdammten Kopf ab, du Bestie!«
***
Jane Collins war nicht verschwunden. Das hätte sie gar nicht gewagt. Das wäre genau gegen ihre eigene Überzeugung gelaufen, aber sie konnte sich den fahrenden Zombies auch nicht wie eine schießwütige Furie entgegenstellen. Sie hoffte dabei, dass Glenda sich ebenso verhielt und nicht ausrastete.
Die Frauen waren in verschiedene Richtungen gelaufen. Jane hatte sich keinen Baum als Deckung ausgesucht. Sie war nur so schnell wie möglich in die Nähe der Partygäste gelaufen und hatte dort ihr Versteck gefunden, direkt bei den Menschen.
Sie hockte hinter einer voll besetzten Bank und spürte sogar die Wärme der Grillpfanne.
Es gefiel ihr, dass die Leute nicht in Panik ausbrachen. Hätten sie versucht zu fliehen, wären sie natürlich von den lebenden Leichen verfolgt worden, und dann hätte der eine oder andere wohl den Tod gefunden.
So blieben sie sitzen und merkten auch nicht, wer hinter ihnen kauerte. Jane spürte ihre Angst. Sie schwitzten noch mehr. Keiner saß mehr entspannt, die Furcht hatte sie zu Figuren gemacht, die irgendwann mal wieder erweckt werden sollten.
Das Dröhnen der Motoren ebbte allmählich ab. Jane wollte sich zwar nicht in die Haut der Zombies hineinversetzen, aber sie konnte sich gut vorstellen, welche Pläne sie verfolgten. Eigentlich waren sie erschienen, um eine andere Frau zu töten. Wenn sie die jedoch nicht fanden, würden die Menschen daran glauben müssen.
Ein Mann stand auf. Er sagte etwas. Das musste ihn Mut gekostet haben. Nur erreichte er damit nichts, aber er blieb trotzdem stehen.
Eine mit Angst und Spannung aufgeladene Stille legte sich wieder über den Hinterhof. Hier schien sogar jedes Atmen zu stören. Die Luft war schwer wie Blei geworden.
Janes Haltung war nicht eben so, dass man sie als angenehm hätte bezeichnen können. Lange wollte sie in dieser unnatürlichen Position nicht ausharren. Sehr behutsam schob sie sich hoch. Sie wollte durch die Lücken zwischen den Hinterköpfen nach vorn schauen und sich einen Überblick verschaffen, denn lange würden die Zombies nicht mehr warten.
Sie standen neben ihren Maschinen, die Arme mit den Waffen in die Höhe gestreckt. Wer bei ihrem Anblick keine Furcht bekam, der war kein normaler Mensch.
Diese Menschen hier hatten Angst.
Dann kippten die Maschinen um.
Jetzt störte die beiden Zombies nichts mehr. Sie würden…
Janes Gedanken wurden von den Worten einer Frau unterbrochen. Sie hatte nicht mehr an sich halten können. Sie fing an zu brüllen.
»Das sind keine Menschen mehr… das sind …«
Jane hörte nicht mehr hin, denn sie hatte gesehen, wie einer der Zombies seinen Waffenarm anhob. Er trat auch einen Schritt vor.
»Ich schieße dir den verdammten Kopf ab, du Bestie!«
Jane schrak zusammen, als sie die Stimme hörte. Die kannte sie.
Glenda hatte geschrien. Wo sie sich befand, wusste Jane nicht. Es war ihr in diesem Fall auch egal. Wie gut Glendas Schießkünste waren, konnte sie ebenfalls nicht sagen. Aber nicht so gut wie ihre, denn Jane befand sich mehr im Training. Und sie hatte das Glück, näher an dieser verfluchten Brut zu stehen.
Zwischen den beiden Köpfen war die Lücke da. Jane schaute direkt gegen die Vorderfront der untoten Gestalt.
Noch ein Stück höher schob sie sich. Das geschah in den nächsten beiden Sekunden nach Glendas Warnung, und dann fiel der Schuss tatsächlich…
***
Fast hätte Glenda ihre Waffe fallen lassen. So sehr hatte sie sich über den Knall des Schusses erschreckt. Eines stand allerdings fest.
Sie hatte nicht geschossen, denn sie hatte erst das Verhalten des Zombies abwarten wollen.
Abgedrückt hatte Jane Collins!
Sie richtete sich mit gezogener Waffe hinter der mit Menschen gefüllten Sitzbank auf und brauchte einen zweiten Schuss nicht mehr abzugeben. Den Zombie hatte sie voll getroffen. Die Kugel war in die Mitte seines Gesichts geschlagen und hatte es zerrissen.
Er stand noch.
Aber nicht mehr lange. Ein Zittern durchlief seine Gestalt. Es sah aus, als wäre eine Peitsche dabei, ihn zu schlagen, die jedoch kein Mensch sah. Dass er seinen getroffenen Kopf noch schüttelte, kam einem kleinen Wunder gleich.
Während er ihn bewegte, fielen aus seinem Gesicht
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