133 - Dämonenerbe
bekommen. Ich weiß, was ihr vorhabt."
„Soso, das ist interessant. Was beabsichtigen wir denn?"
„Warte nur, du verdammter Kerl, ich komme hier heraus und dann erwische ich dich. Deine Stimme werde ich nie vergessen."
„Du Dummkopf, du hast keine Chance mehr."
„Ich werde mich weigern ein Schwarzes Testament zu unterzeichnen."
„Ein Schwarzes Testament? Daran bin ich nicht interessiert. Du unterschätzt mich, Rebecca. Ich könnte dich zwingen eines zu unterschreiben, ich würde auch die notwendigen Zeugen beibringen, doch da müßte ich drei Monate auf Toths Erbe warten. So viel Zeit habe ich nicht."
Rebecca schwieg.
„Denken war noch nie deine starke Stärke, Rebecca. Du bist die hirnloseste Dämonin, die mir je über den Weg gelaufen ist. Ich habe einen nach den Gesetzen der Schwarzen Familie legalen Weg gefunden, wie ich an dein Vermögen komme."
„Und der ist?"
„Laß dich überraschen, meine Süße. Du bist doch mit einigen Vampir-Sippen gut befreundet. Weshalb hast du nicht bei ihnen um Beistand gebeten? Sie hätten dich alleine durch ihre Anwesenheit geschützt. Aber du mußtest sofort losfliegen, ohne irgendeinen Rat eingeholt zu haben. Du warst sogar zu dämlich dich an die uralten Gesetze unserer Familie zu besinnen. Wahrlich, um dich ist es wirklich nicht schade, du Närrin."
„Du wirst sehen, ich komme hier heraus. In wenigen Stunden bin ich frei."
Der Dämon lachte wieder. „Du hoffst auf deine lächerlichen Fledermausgeschöpfe? Glaubst du, daß ich auf sie vergessen habe? Du spürst nur die Ausstrahlung der Eichenbolzen, aber es befindet sich auch ein Topf mit Weihwasser im Nebenzimmer. Meine Diener werden die Bolzen in das Weihwasser tauchen. Beide haben Schnellfeuerwaffen, mit denen sie die Bolzen abschießen können. In wenigen Minuten werden die Fledermäuse zu Staub zerfallen. Du wirst danach sterben, du hirnloses Geschöpf."
Rebecca ließ sich ihr Entsetzen nicht anmerken. Sie flehte zu allen Teufeln um Gnade.
„Du darfst ruhig aufstehen, Rebecca. Diese Gunst will ich dir gönnen, doch ich würde dir nicht empfehlen deine Schritte in den Nebenraum zu lenken."
„Ich verfluche dich im Namen…"
„Erspare dir dein sinnloses Gestammel. Deine Verwünschungen lassen mich höchstens lachen.
Denk an etwas Schönes, Dummchen. In spätestens fünf Stunden wirst du keinem Menschen mehr Blut aussaugen."
Das durchdringende Lachen schwoll an und verebbte langsam.
Coco erlebte eine Enttäuschung nach der anderen. Sie hatte fünf Häuser der Wiener Sippen beobachtet, doch überhaupt nichts Ungewöhnliches feststellen können.
Ein paar Gespräche hatte sie belauscht, die sich alle um unverbindliche Themen gedreht hatten. Ihr Mißtrauen war erwacht. Es waren alles ziemlich unwichtige Dämonen gewesen, die offensichtlich bemüht waren, sich natürlich zu geben. Sie waren zu schwach, um sich vor solchen Lauscherangriffen zu schützen, wie sie eben von Coco vorgenommen wurden.
Nach den Zamis und Winkler-Forcas war der Clan der Lexas ziemlich einflußreich in Wien gewesen. Sie waren vor mehr als zweihundert Jahren eingewandert und hatten die Herrschaft in Wien übernommen. Damals hatte es erbitterte Auseinandersetzungen gegeben, doch die Lexas waren siegreich geblieben. Aber als die Zamis aufgetaucht waren, hatte ihre Herrschaft ein Ende gefunden. Seit damals hatten sich die Lexas nicht mehr erholt, sie waren schwach und hilflos geworden. Aus ihrer Sippe war in den vergangenen Jahren kein einziger guter Magier hervorgegangen. Ihre Fähigkeiten waren immer mehr degeneriert. Ihr Oberhaupt Perez Lexas war ein machtgieriger Dämon, seine Kinder Schwächlinge. Eustache Lexas hatte Coco vor ein paar Jahren erledigt.
Cocos bösartige Schwester Vera war immer der Mittelpunkt der Feste der Lexas' gewesen. Sie hatte sich in ihrer Gegenwart äußerst wohl gefühlt.
Coco gab den Code der Lexas-Villa ein. Der Bildschirm flackerte unwirklich. Rote Schleier zogen vor dem Haus vorbei. Sie drehte an der Feineinstellung. Jetzt sah sie die magische Glocke, die das Haus. samt Grundstück einhüllte.
„Da braut sich eine Teufelei zusammen!" schrie Coco.
Nachdenklich lehnte sie sich zurück. Nach ihren Informationen konnte keine der Wiener Sippen eine solche undurchdringliche Glocke errichten. Sie mußten Hilfe von starken Dämonen erhalten haben.
Sie wußte, daß es keine Möglichkeit gab, diese magische Sperre zu durchbrechen. Mißmutig versetzte sie sich in den normalen Zeitablauf.
Doch das
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