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133 - Der Sternenteufel

133 - Der Sternenteufel

Titel: 133 - Der Sternenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schafften wir es, die Meute zu täuschen.
    »In den Tankwagen, Noel!« keuchte ich.
    »Okay!«
    Während mein Freund den Kurs änderte, riß ich den Gullydeckel hoch. Es sollte so aussehen, als hätten wir uns für diesen Fluchtweg entschieden.
    Im Moment konnten uns die OdS-Leute nicht sehen. Noel Bannister kletterte die Sprossen einer Aluminiumleiter hoch und fädelte sich mit den Beinen voran in eine der Luken ein. Ich folgte ihm.
    Als Noel seine Luke schloß, erreichte ich die andere, und gleich darauf verschwand auch ich in der Versenkung. Wenn die OdS-Agenten auf den Trick nicht hereinfielen, konnte es passieren, daß sie den Tank mit ihren Kugeln durchlöcherten.
    In diesem Fall wären wir geliefert gewesen, aber noch blieb uns die Hoffnung, daß es klappen würde. Ich schloß den Deckel über mir und ging in die Hocke.
    Es stank nach Wein, und ich stand mit den Schuhen in einer kleinen Pfütze. Mein Herz klopfte wie ein Dampfhammer, und ich näherte mich meinem Freund, der genauso außer Atem war wie ich.
    Was die OdS-Agenten nun machten, konnten wir nicht sehen. Wir konzentrierten uns auf die Geräusche, die dumpf und verzerrt an unser Ohr drangen.
    Würden sie uns finden?
    Sie rannten durch die Tiefgarage, kamen auch am Tankwagen vorbei.
    »Die scheinen jemanden zu suchen«, flüsterte Noel Bannister.
    »Was du nicht sagst.«
    Wir hörten die Männer rufen. Sie wurden nervös, weil sie uns nicht entdecken konnten.
    »Hierher!« rief plötzlich jemand neben dem Tankwagen.
    Mein Sonnengeflecht zog sich zusammen. Wußte der Kerl Bescheid? Seine Komplizen eilten herbei, und er machte sie auf den offenen Gully aufmerksam.
    In aller Eile wurden drei Männer bestimmt, die uns in den Gully folgen sollten. Es klappte. Unsere Feinde fielen auf den Trick herein.
    Noel Bannisters Hand legte sich auf meine Schulter, seine Finger drückten zu. Spannung und Hoffnung drückte diese Geste aus. Wir verrieten uns mit keinem Geräusch.
    Das Warten war zermürbend, und von dem Gestank hier drinnen konnte einem übel werden. Aber es war besser, den Gestank zu ertragen, als von Blei durchsiebt zu werden.
    Die Zeit wollte nicht vergehen. Endlich kamen die drei Männer zurück, die in den Gully heruntergestiegen waren. Sie wurden von den anderen sofort mit Fragen bombardiert, und sie konnten nichts anderes sagen, als daß Tony Ballard und Noel Bannister die Flucht geglückt war.
    »Das sage dem Professor, wer will«, knurrte jemand. »Ich nicht. Ich bin nicht lebensmüde. Wenn Kull erfährt, daß Ballard und Bannister entkamen, legt er den Überbringer der Nachricht um.«
    ***
    Sie rückten ab, und wir waren allein, aber noch nicht in Sicherheit. Ich richtete mich vorsichtig auf und öffnete die Luke, die sich direkt über mir befand.
    Die frische Luft, die mir ins Gesicht strich, war eine Wohltat. Ich wollte den Kopf aus der Luke strecken, da sprang plötzlich der starke Dieselmotor an, und das Gefährt setzte sich mit einem kräftigen Ruck, der mich umwarf, in Bewegung.
    Noel fing mich mit beiden Händen auf. »Nicht so stürmisch, junger Mann.«
    »Sei zur Abwechslung mal ernst. Die fahren mit uns fort.«
    »Kann uns doch nur recht sein, wenn sie uns wegbringen«, sagte Noel Bannister.
    Der Tankwagen dröhnte durch die Tiefgarage, erreichte die Auffahrt, und kurz darauf waren wir draußen. Ich befand mich wieder in der Hocke. Wenn ich den Kopf hob und durch die offene Luke schaute, sah ich mächtige Wolkenkratzer.
    Ich schlug vor, bei der nächstbesten Gelegenheit abzuspringen, doch es bot sich keine. Der Tankwagen rollte ziemlich zügig durch das dunkle Manhattan.
    Er verließ die Stadt mit uns. Wenn ich hochblickte, sah ich nur noch nachtschwarzen Himmel.
    »Jetzt aber raus aus diesem stinkenden Zylinder«, sagte ich.
    »Wenn du den Geruch jemals wieder loswerden möchtest, mußt du dich vierundzwanzig Stunden in eine Marinade aus den teuersten französischen Parfüms legen«, sagte Noel. »Aber wer hat schon- soviel Zeit? Wir werden uns damit abfinden müssen, daß man von nun an einen großen Bogen um uns macht. Das hat natürlich auch seine Vorteile: du wirst nie wieder in einem überfüllten Bus fahren, wirst jeden Fahrstuhl für dich allein haben…«
    »Bist du bald fertig mit diesem Schwachsinn?«
    »Ich habe meinen intelligenten Anmerkungen nichts mehr hinzuzufügen«, sagte Noel.
    »Wunderbar, dann können wir ja mal nach draußen klettern. Was hältst du von diesem Vorschlag?«
    »Ich finde ihn phantastisch. Er

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