133 - Der Sternenteufel
mit dem Teufel in ein Haus einquartieren und mich dort intensiv und ungestört mit ihm befassen. Täglich geht Ihnen ein Tonbandprotokoll zu, damit Sie auf dem laufenden sind. Ich werde erfahren, wo die Beute versteckt ist, ob noch mehr Teufel den Weg auf unsere Erde gefunden haben, welche Ziele diese gehörnten Bastarde verfolgen, wie wir sie durchkreuzen können… Wie gefällt Ihnen das?«
»Hört sich nicht schlecht an«, gab General Mayne zu. »Aber werden Sie Hyvar allein unter Kontrolle halten können?«
Noel Bannister hob den langen Zeigefinger. »Sie vergessen, daß demnächst Tony Ballard zu mir stoßen wird. Es wird an dieser Klausurtagung selbstverständlich teilnehmen. Ich glaube nicht, daß wir gemeinsam Schwierigkeiten mit dem Teufel haben werden.«
»Ehe ich es vergesse«, sagte General Mayne. »Vorhin rief Tucker Peckinpah an. Mr. Silver hatte Besuch von Frank Esslin und dessen schwarzem Begleiter Kayba.«
Noel Bannister pfiff durch die Zähne. »War er allein zu Hause?«
»Ja. Metal versucht zur Zeit seine Mutter zu finden, in der Hoffnung, daß sie einen Trank kennt, der Mr. Silver seine übernatürliche Kraft wiedergibt.«
»Mr. Silver allein zu Hause, und Frank Esslin und Kayba klingeln an der Haustür.«
»Sie haben nicht einmal geklingelt.«
»Diese Brüder haben keine Manieren«, sagte Noel Bannister empört.
»Esslin wollte das Höllenschwert haben. Mr. Silver hat es ihm nicht gegeben.«
»Kann ich verstehen. Mr. Silver hängt an der Waffe. Außerdem würde sie in Frank Esslins Händen eine Menge Schaden anrichten. Ich nehme an, Kayba hat den Ex-Dämon in die Mangel genommen.«
General Mayne nickte. »Sie zwangen Mr. Silver, ihnen zu verraten, wie sich der Tresor öffnen läßt. Er mußte es ihnen sagen.«
»Kayba ist bestimmt ein sehr perfekter Folterknecht. Der würde sogar einen Stein zum Reden bringen«, bemerkte Noel Bannister. »Das Höllenschwert fiel also Frank Esslin in die Hände.«
»Zum Glück nicht. Zwar befand es sich im Safe, aber Mr. Silver hatte dafür gesorgt, daß es unsichtbar war.«
»Raffiniert.«
»Und er behauptete, Tony Ballard habe das Schwert, mit nach Amerika genommen.«
»Was die beiden schließlich geschluckt haben«, sagte Noel Bannister.
»Erraten Sie jetzt den Grund, weshalb mich Tucker Peckinpah anrief?«
»Natürlich. Ich bin ja schließlich nicht auf den Kopf gefallen. Er bat Sie, Tony Ballard vor Frank Esslin und Kayba zu warnen, denn die beiden werden sich garantiert auf seine Fährte setzen.«
»Informieren Sie Ihren Freund?« fragte der General.
»Worauf Sie sich verlassen können. Ich habe doch wohl Ihr Okay zu dem, was ich mit Hyvar plane?«
»Selbstverständlich«, sagte der General. »Aber knausern Sie nicht wieder so mit Informationen, schließlich bin ich Ihr Vorgesetzter und habe zu verantworten, was Sie treiben.«
»Seien Sie unbesorgt, die ›Operation Teufel‹ wird ein voller Erfolg. Und für Mortimer Kull werde ich von meinen Leuten eine Falle errichten lassen. Vielleicht gelingt es ihnen, sie zuschnappen zu lassen. Das wäre wie Weihnachten und Ostern auf einmal.«
***
Noel Bannister trommelte seine kleine Mannschaft zusammen. Die Männer, die zur Zeit verfügbar waren, fanden sich in seinem Büro ein, und er machte sie mit seinen Plänen vertraut, ohne jedoch auf das einzugehen, was er speziell mit Hyvar im Sinn hatte.
Er schärfte ihnen ein, Augen und Ohren offenzuhalten. »Am besten begegnet ihr von nun an jedermann mit einer gesunden Portion Mißtrauen«, empfahl er den Männern.
»Auch Ihnen, Noel?« fragte einer der Spezialagenten grinsend.
»Auch mir«, antwortete Noel Bannister ernst. »Und General Mayne… Einfach jedem. Vielleicht macht Mortimer Kull diesmal Maske. Wir können nicht vorhersehen, wie er vorgehen wird. Wir können aber mit Sicherheit annehmert, daß es ihm gelingen wird, sich ungehindert und unerkannt im Pentagon zu bewegen. Für denjenigen von euch, der mir Mortimer Kulls Kopf auf einem Silbertablett präsentiert, beantrage ich ein ganzes Jahr bezahlten Urlaub.«
Damit entließ Noel Bannister seine Männer.
Kurz darauf entfernte er die Dämonenbanner, die Hyvar bisher wirksam davon abgehalten hatten, auszubrechen.
Er öffnete die Tür und betrat die Zelle.
Hyvar hockte mit angezogenen Beinen auf dem Boden und knurrte wie ein wütender Hund.
»Steh auf!« befahl Noel Bannister scharf.
Der Teufel starrte ihn mit blutunterlaufenen Augen an.
»Wenn du überlegst, ob du mich angreifen
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