133 - Der Sternenteufel
wie er sie erreichen konnte, doch General Mayne erwiderte, Peckinpah brauche sich nicht weiter um die Sache zu kümmern, er selbst würde das in die Hand nehmen, und da Tucker Peckinpah die Zuverlässigkeit des Generals bekannt war, gab er sich damit zufrieden.
Die beiden Männer wechselten noch ein paar private Worte und beendeten dann das Gespräch.
Der General drückte den Hörer auf die Gabel. Es klopfte. »Ja!« rief Mayne.
Die Tür öffnete sich, und die Sekretärin des Generals trat ein. »Noel Bannister ist wieder im Lande, Sir«, meldete sie.
»Und wie er das ist, Süße«, sagte der Agent und strich mit der Hand im Vorbeigehen über ihre attraktive Kehrseite, was dem General nicht verborgen blieb.
Sie zuckte zusammen und errötete. Noel Bannister schenkte ihr sein gewinnendstes Strahlemann-Lächeln, und sie rauschte hinaus.
»Hübsches Spielzeug«, sagte Noel Bannister anerkennend.
»Sie werden wohl nie erwachsen«, seufzte General Mayne.
»Wenn es Ihnen um die sittliche Reife geht, General, die habe ich.«
»Schon möglich, aber Sie verstehen das gut zu verbergen«, konterte Mayne.
Er forderte seinen besten Mann - der leider nicht über die besten Manieren verfügte - auf, sich zu setzen. Bannister nahm Platz und streckte die langen Beine weit von sich.
»Wo ist Tony Ballard?« wollte der General wissen. »Warum haben Sie ihn nicht mitgebracht?«
»Tony wollte noch in New York bleiben. Er kommt vermutlich mit einer der nächsten Maschinen nach«, antwortete Noel Bannister.
»Sie hätten zwischendurch ruhig mal anrufen und mich informieren können«, sagte der General vorwurfsvoll.
»Ich hatte leider nicht genug Kleingeld, Sir. Außerdem dachte ich, ein persönlich vorgetragener Bericht wäre Ihnen lieber.«
»Was haben Sie denn nun in New York erreicht?«
»Nichts.«
»Das ist nicht besonders viel«, bemerkte General Mayne trocken.
Noel Bannister grinste. »Natürlich komme ich nicht mit völlig leeren Händen. Ich konnte immerhin so einiges in Erfahrung bringen. Mortimer Kull kocht mal wieder ein gar giftiges Süppchen, in das ich ihm gehörig zu spucken gedenke.«
»Was hat er vor?«
»Der Dämon in Menschengestalt will sich unseren Teufel unter den Nagel reißen.«
»Er wird wohl kaum so verrückt sein, das Pentagon zu stürmen, und anders kommt er an Hyvar nicht heran.«
»Das behaupten Sie, aber was meint ein Gesunder dazu?« erwiderte Noel Bannister. »Ich bekämpfe Kull nun schon seit Jahren. Manchmal gelingt es mir sehr gut, mich in seine Person zu versetzen und gewisse Winkelzüge vorauszusehen. Mortimer Kull ist ein verflucht übler Finger, das werden Sie wohl bestätigen.«
»Unbedingt.«
»Er ist voller Bosheit, Gemeinheit, List und Tücke«, sagte Noel bannister. »Dadurch gelingt es ihm immer wieder, uns aufs Kreuz zu legen. Ich möchte sagen, dieses wahnsinnige Genie ist uns fast immer um eine Nasenlänge voraus. Bleibt nur zu hoffen, daß wir irgendwann einmal schneller sind als er. Mög, licherweise ist es diesmal soweit.«
»Wieso denken Sie das?« fragte General Mayne.
»Wir wissen, wie geldgierig Kull ist. Er macht jedes Geschäft, und wenn es nur ein paar Dollar Profit bringt. Und er ist kein edelmütiger Wohltäter, deshalb will er Hyvar auch nicht aus brüderlicher Freundschaft befreien, sondern er will dessen Moos haben, die Beute, die die Teufel in Miami gemacht haben.«
»Dann müssen wir dafür Sorge tragen, daß er an Hyvar nicht herankommt.«
Noel Bannister quittierte diese Bemerkung mit einem mitleidigen Lächeln. »Trauen Sie sich zu, ihn aufzuhalten, General? Ich nicht. Das hat nichts mit Mut zu tun. Daß ich kein Feigling bin, habe ich wohl oft genug bewiesen. Ich wage nur nicht zu behaupten, daß es Mortimer Kull nicht schafft, mich auszutricksen. Wenn er sich Hyvar holen will, gelingt ihm das, darauf können Sie Gift nehmen. Er wird das Pentagon nicht von seiner Organisation des Schreckens angreifen lassen. Er wird es ohne jedes Aufsehen machen, heimlich, still und leise. Wie ein Taschendieb wird er uns den Teufel stehlen. Wir werden es überhaupt nicht bemerken, weil er uns mit Sicherheit verdammt geschickt ablenken wird.«
»Was schlagen Sie vor?« fragte General Mayne.
»Wir müssen Mortimer Kull ins Leere stoßen lassen«, sagte Noel Bannister. »Wir tun so, als hätten wir den Teufel immer noch in Gewahrsam, in Wirklichkeit aber befindet sich Hyvar ganz woanders.«
»Und wo?«
»An einem Ort, den nur Sie und ich kennen. Ich werde mich
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