Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1330 - Flucht aus dem Vergessen

Titel: 1330 - Flucht aus dem Vergessen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
entladen. Wir verschwinden jetzt oder nie."
    Posy fühlte, wie ihn Tostan wieder in die Tragetasche seines Gürtels steckte. Die vier Arme des Swoon hingen schlaff über den Rändern.
    Dann kontrollierte der Terraner seine Sonderausrüstung. Den viel zu unhandlichen Transportbehälter hatte er in der Zentrale der Kontorhüter zurückgelassen.
    Er schaute zu Dahl-Dohl hinüber, der gegen die hintere Stahlwand geschleudert worden war. Anschließend stieg Tostan aus dem Zug und schlitterte eine gewundene Rampe hinunter.
    Außer den Arbeitsgeräuschen herbeischwebender und rollender Spezialroboter war weder etwas zu hören noch zu sehen. Die Frage war, ob die Ankunft des Zuges vollautomatisch registriert wurde, oder ob zur exakten Abwicklung noch ein manuelles Signal des Begleitpersonals erforderlich war. Tostan nahm zu seinen Gunsten an, die Einfahrt in den Verladebahnhof müßte ausreichend sein.
    Der Swoon war noch nicht einsatzbereit. Sein kleiner Körper mußte noch mehr gelitten haben. Tostan rechnete mit inneren Verletzungen, aber die würden vom robotischen Medosystem behoben werden. Er fühlte sich mit jeder verstreichenden Minute besser.
    Seine Anlage arbeitete hervorragend.
    Er ging mit weiten Schritten auf eine der erkennbaren Auslaßschleusen zu. Die Netzhautausdruckung der gespeicherten Grundrißdaten bewies ihm, daß dahinter eine große Funkzentrale lag. Man hatte sie dort angelegt, wo die größten Kraftwerke stationiert waren, um weite Wege der Energieeinspeisung zu vermeiden.
    Es war schiffsbautechnisch alles sehr logisch, nur wußte Ratber Tostan noch immer nicht, wieso er es so sicher wußte.
    Dann stand er vor dem großen Schott. Es war zweiflügelig ausgelegt und offenbar zum Durchlaß großvolumiger Gegenstände bestimmt.
    Alle anderen Türen, die er bisher entdeckt hatte, waren mit einer Symbol-Drucktastatur ausgerüstet gewesen. Diese hier nicht! Es war auch kein Mannluk eingearbeitet, woraus zu schließen war, daß man auch hier üblicherweise nicht hindurchzuschreiten hatte.
    Tostan schaute zu seinem Kombigürtel hinunter.
    „He, wie lange willst du noch in den Seilen hängen?" fuhr er den Swoon an. „Ich brauche einen Positroniker mit Verstand und Tatkraft."
    „Rohling, abscheulicher Leuteschinder", keuchte das Gürkchen.
    „So schlimm kann es nicht mehr sein, oder dein Medoroboter taugt nichts. Das ist wohl eine swoonsche Eigenkonstruktion, was?"
    „Ich kündige dir ganz und gar die Freundschaft, oder - na ja, ich werde es mir überlegen."
    „Deine vier Tentakel scheuern mir den Bauch wund. Zieh sie gefälligst ein!"
    „Tentakel?" reagierte Posy außer sich. „Das sind Gelenkarme mit gewaltigen Strecksehnen und..."
    „Hör auf, Junge!" unterbrach Tostan. Er konnte schon wieder grinsen. „Verrate mir lieber, wie ich das Tor aufbekomme. In einer Stunde sind die Traav hier. Bedenke aber, daß die Tore nicht für den Personenverkehr bestimmt sind. Was machen wir?"
    Das Gürkchen richtete sich in seinem Paßform-Futteral auf und reckte die Arme. Eine gelbgrüne Winzigkeit benetzte seine Lippen.
    „Hier wird man doch glatt wahnsinnig", zeterte der Terraner. „Der hat sogar eine Zunge!
    Wie kommen wir da hinein? Hinter dem Tor liegt die größte Funkstation des Schiffes und hinter, beziehungsweise über ihr der Beiboot-Großhangar, dem meine Sehnsucht gilt.
    Willst du jetzt wohl aktiv werden, du galaktischer Superfloh?"
    Posy erkannte Tostans Psychospiel, aber er war dennoch zutiefst beleidigt.
    „Darüber reden wir noch!" schwor er, seine Hände ballend. „Das ist so ganz und gar unerhört, daß mir die Worte fehlen. Natürlich kannst du nur Bosheiten ersinnen. Wieso denkst du nicht an das Impulsschlüsselgerät, das dir unser armer Freund gegeben hat?"
    Tostan fluchte so schauerlich, daß sich Posy die Ohren zuhielt. Die nächste Kränkung folgte anschließend.
    „Das hätte mir die verkorkste Energiespirale, die du für dein Gehirn hältst, schon etwas früher mitteilen können. Bist du handlungsfähig? Oder willst du im Etui bleiben?"
    „Ja, bitte sehr. Noch einige Minuten. Nun schalte doch schon!"
    Tostan blickte in den Schacht der Reflexeinrichtung. Sie war als Datenmonitor ausgebildet. Der Impulsgeber sollte vollautomatisch mit Feldlinienkennung arbeiten. Mehr, als auf den Auslöser zu drücken, war ohnehin nicht möglich. Tostan kannte diese Geräte nicht.
    Auf dem Bildschirm im Einblickschacht entstand ein Filigranmuster aus grünen Linien.
    Der Taster ermittelte die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher