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1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd

1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd

Titel: 1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor Suko. Ich rechnete damit, dass man sie abgeschlossen hatte, doch ich konnte sie öffnen, und ich klemmte einen Fuß in den Spalt.
    Der erste Blick.
    Leere – und Kühle. Ich zerrte die Tür weiter auf und schlich in den Bau.
    Suko blieb dicht hinter mir. Das Kreuz nahm ich von der Brust weg und steckte es in die Tasche.
    Nach dem ersten Rundblick mussten wir feststellen, dass sich niemand in unserer Nähe aufhielt. Falls es Verdächtige gab, hielten sie sich gut versteckt.
    Suko ging auf die Steintreppe zu. »Ich denke, dass die Zimmer oben liegen«, sagte er.
    »Okay, lass es uns versuchen.«
    Wir bemühten uns, so leise wie möglich zu sein. Praktisch auf Zehenspitzen schritten wir die breiten Stufen hoch, die Sinne angespannt. Jedes fremde Geräusch würde uns auffallen.
    Es passierte nichts.
    Wir erreichten die erste Etage, ohne etwas entdeckt zu haben.
    Auch vor dem Treppenansatz empfing uns die Stille. Es gab nur einen Weg. Der führte zur rechten Seite hin.
    Die Zimmertüren befanden sich längs des Flurs. An der Wand stand noch ein mit Bettwäsche beladener Wagen, den wir noch nicht richtig passiert hatten, als Suko stehen blieb.
    »Was ist?«, wisperte ich.
    Er deutete auf seine Lippen und dann nach vorn. Für mich war klar, was er damit meinte. Irgendwo hinter einer der nächsten Türen hatte er ein Geräusch gehört, das ihm verdächtig vorkam.
    Wir verstanden uns auch ohne Worte. Bei uns konnte man von einem eingespielten Team sprechen, und so handelten wir auch beim Vorgehen. Wir blieben dicht hintereinander, bis Suko stehen blieb und auf die nächste Tür deutete.
    Sie war geschlossen. Aber die Frau, die hinter der Tür sprach, redete recht laut.
    Ich nickte Suko zu.
    Er nickte zurück.
    Dann griffen wir ein!
    ***
    Eigentlich hätte Harry Hilton an seinen eigenen Tod denken müssen. Dass er dies nicht tat und sogar seine Angst ignorierte, lag an den beiden unterschiedlichen Frauen.
    Da war zum einen die Braut im weißen Kleid und zum anderen die wesentlich kleinere Schneiderin, für die diese Minuten zu einem regelrechten Fest geworden waren.
    Sie sah nur die lebende Tote in ihrem Brautkleid. Sie strich um sie herum, sie streckte die Arme aus, fasste den Stoff an und flüsterte dabei: »Ja, ja, es steht dir prächtig. Du bist die wahre und echte Trägerin. Was bin ich froh, dich gefunden zu haben…«
    Sie sprach mit einer Toten, die es tatsächlich genoss, das Kleid zu tragen und sich sogar veränderte. Das war auch mit Marietta Harper geschehen, aber bei ihr trat das Gegenteil ein.
    Das Brautkleid schien auf sie wie ein Jungbrunnen zu wirken.
    Der Körper und das Gesicht veränderten sich. War die Haut zuvor noch totenbleich gewesen, so erlebte sie jetzt eine Veränderung, die für den Beobachter kaum nachvollziehbar war.
    In die Haut kehrte tatsächlich die Frische zurück. Ein rosiger Hauch war nicht zu übersehen. Das Brautkleid strahlte dabei in einem hellen Weiß, und Corinna Moncour fühlte sich in diesem Kleidungsstück pudelwohl.
    So war die Starre aus ihrem Gesicht gewichen und hatte einem Lächeln Platz gemacht. Sie freute sich, und sie wurde von der Schneiderin immer wieder angesprochen.
    »Du bist die Schönste von allen, mein Liebling. Du hast das Kleid verdient. Endlich befindet es sich wieder dort, wo es hingehört. Alle die langen Jahre haben ihm nichts anhaben können. Der Teufel hat mit der Erschaffung seine Zeichen gesetzt, und ich kann dir nicht sagen, wie ich mich freue, dass ich daran teilhaben durfte. Es ist so wunderbar, so herrlich. Komm, tanze, Corinna. Bitte, drehe dich im Kreis, und ich werde dir deinen Tanzpartner holen.«
    Es gab nur einen, der dafür in Frage kam. Mit einem Sprung hatte Margot Kiddy den am Boden liegenden Mann erreicht und zerrte ihn in die Höhe.
    Harry wusste nicht, wie ihm geschah. Er verlor den Überblick, er konnte sich selbst nicht bewegen, abgesehen von seinem Kopf.
    Beine und Arme jedoch waren steif geworden.
    In seiner Brust schien sich das Herz in einen Hammer verwandelt zu haben, der seine schweren Schläge gleichmäßig setzte. Jeden Schlag merkte Harry auch im Kopf und wunderte sich darüber, dass er noch nicht in zahlreiche Teile zersprang.
    Die viel kleinere Frau entwickelte Kräfte, über die er nur staunen konnte. Sie schleifte ihn auf Corinna Moncour zu und warf ihn in deren Arme. »Ja!«, jubelte sie auf. »Jetzt werdet ihr tanzen. Du bist die schönste Braut, Corinna, und wirst zu deinem Hochzeitstanz kommen…«
    Es stimmte, und

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