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1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd

1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd

Titel: 1331 - Hochzeitskleid und Leichenhemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugleich stimmte es wieder nicht. Denn es gab nur eine Person, die tanzte, die andere wurde mitgeschleift wie eine Puppe. Harry hing in den Armen dieser totenkalten Person und war nicht fähig, sich zu bewegen. Er wurde im Kreis geschleudert und hatte zudem den Eindruck, nur noch die Hälfte seines Körpers zu besitzen.
    Er konnte nichts tun. Es war für ihn unmöglich, sich zu wehren.
    Und der Tanz wurde nicht gestoppt. Immer weiter und immer schneller drehte sich die Totenbraut.
    Harry schleifte mit den Füßen über den Boden hinweg. Corinna hörte nicht auf, sich zu drehen. Auf diesen besonderen Tag musste sie unheimlich lange gewartet haben.
    Und Margot feuerte sie an, während sie zugleich in die Hände klatschte. Auch für sie war das Ziel erreicht, und wenn Corinna den Tanz beendete, würde sie einen Toten in den Armen halten. Dann hatte die Kälte endlich ihr wahres Ziel erreicht.
    Auch die Schneiderin bewegte sich. Sie konnte einfach nicht still halten. Immer wieder umrundete sie das Paar, klatschte dabei in die Hände und feuerte es an.
    »Ja, so ist es gut. So ist es wunderbar. Ich liebe es, euch tanzen zu sehen…«
    Harry Hilton spürte, wie die Kälte in seinen Körper hineinkroch.
    Sie breitete sich aus, aber sie war noch nicht so hoch gekrochen, als dass sie sein Herz erreicht hätte. So bekam er noch alles mit, wenn auch nur abgeschwächt, da er durch die kreisenden Bewegungen in einen Schwindel geraten war.
    Aber er konnte sich ausrechnen, wann die unheimliche Totenfrau mit einer Leiche tanzte. In seinem Kopf rotierte es. Er bekam die Gedanken nicht mehr unter Kontrolle, und so konnte er auch nicht sagen, wie viele Minuten er noch lebendig war.
    Immer wilder gestaltete sich der Tanz. Corinna schleuderte den Mann in die Höhe, schlug ihn wieder zurück auf den Boden, und er merkte nichts, als er mit den Füßen aufschlug. Es gab da kein Gefühl mehr in den Beinen, ebenso wenig wie in den Händen, die frei hin- und herschwankten, weil nur die Gelenke von den Totenfingern der Frau umklammert wurden.
    Margot Kiddy war zufrieden. Ihre Augen leuchteten, denn endlich hatte sich ihr Traum erfüllt. Ein Stück der Magie des Teufels näher kommen, das war ihr Ziel gewesen, obwohl sie Mist gebaut hatte, weil John Sinclair mitgemischt hatte.
    Jetzt nicht mehr.
    Er hatte nichts verhindern können. Er war aus dem Spiel. Corinna und sie würden die Siegerinnen sein.
    Das glaubte sie bis zu einem bestimmten Augenblick. Dann brach es über sie herein wie ein Sturmwind, der einen Donner mitbrachte.
    Tatsächlich war es die Stimme des Mannes, an den die Frau noch vor wenigen Sekunden gedacht hatte.
    »Schluss mit dem Tanz!«
    ***
    Suko und ich waren gekommen, und ob wir noch rechtzeitig erschienen waren, konnten wir nicht feststellen. Wir sahen die tanzende Gestalt in ihrem Brautkleid, wir sahen das rosig bleiche Gesicht, das so unnatürlich wirkte, und wir erlebten den Schreck, der sie erfasst hatte.
    Sie reagierte sofort. Der Tanz stoppte tatsächlich, und sie schleuderte den Bräutigam der Toten von sich, der auf den Boden prallte und sich dort überrollte.
    Ich hatte mich auf die Totenbraut konzentriert, während Suko zur Seite gehuscht war. Diese Bewegung war auch der Schneiderin nicht entgangen.
    Ein Schrei, der wie das Heulen einer Sirene klang, drang aus ihrem Mund. Sie drehte durch. Möglicherweise hatte sie bemerkt, dass hier ihre Welt zusammengebrochen war, jedenfalls wollte sie nicht untätig sein. Von einem Augenblick zum anderen verwandelte sie sich in eine Furie, die sich sofort ein neues Ziel aussuchte.
    Es war Suko, auf den sie zurannte, und den sie damit überraschte und auch nicht verfehlen konnte. Es konnte sein, dass Suko bewusst nicht zur Seite ging, aber darum kümmerte ich mich nicht, denn diese Corinna Moncour war wichtiger für mich.
    Beide Hände riss sie als Deckung hoch, als ich auf sie zustürmte.
    Es gab noch eine Lücke zwischen ihnen, und darin sah ich das verzerrte Gesicht wie abgedruckt.
    Mit einem tigerhaften Satz sprang ich sie an. Das Kreuz hatte ich noch nicht hervorgeholt. Ich erwischte sie zuerst mit den Beinen und schleuderte sie zurück.
    Auf dem Boden gab es ein dumpfes Geräusch, als sie aufprallte.
    Ihr Kreischen gellte durch das Hotelzimmer. Sie war wie von Sinnen. Möglicherweise wusste sie auch, welches Schicksal ihr bevorstand. Dass es passierte, dafür sorgte ich so schnell wie möglich.
    Sie sprang in die Höhe, als hätte ihr jemand eine Feder in den Rücken

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