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1333 - Im Bann des Psichogons

Titel: 1333 - Im Bann des Psichogons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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brauche niemandes Schutz", erklärte Vexel selbstbewußt. „Das Fest der Vereinigung ist vorverlegt. Morgen gehe ich die Verbindung mit Kanxa ein. Poxner wird sein Amt noch ein paar Jahre innehaben. Ich werde sein Nachfolger als Walter, Mach dir um mich keine Sorgen, Fremder. Ich danke dir, daß du mich einiges gelehrt hast, wovon Sarrex nie zu uns sprach."
    „Glück auf den Weg, mein Freund", sagte Bull und wollte sich abwenden. Da sah er den fragenden, bittenden Blick in Vexels Augen. „Gibt es noch etwas?"
    „Du und deine Gefährten - ihr fahrt mit eurem Schiff zu den Sternen." Vexels Stimme klang belegt, als traue er sich nicht richtig. „Sag mir: Gibt es wirklich Götter dort oben zwischen den Sternen?"
    Reginald Bull schluckte. Zum Abschied hätte er sich eine leichtere Frage gewünscht.
    Was sollte er dem jungen Xamder antworten? Daß Granjcar und seine Genossen keine Götter waren, sondern Usurpatoren einer technischen Macht, die ein höherentwickeltes Wesen ihnen hinterlassen hatte, Verkünder einer Lehre, die das Reich der Zwölf Galaxien mit Blut und Tränen überzog? In welches Dilemma hätte er seine Seele damit gestürzt!
    Nein, er durfte die Wahrheit nicht sagen.
    In diesem Augenblick meldete sich das Boot.
    „Meldung von der EXPLORER: Ein fremdes Raumfahrzeug fliegt in das System ein."
    „Das sind Gardisten, die auf Sarrex' Ruf bezüglich des Pelzigen reagieren", murmelte Bull wie im Selbstgespräch. „Ruf den Roboter zurück. Er soll sofort an Bord gehen. Ich komme in wenigen Augenblicken nach."
    Er wandte sich an Vexel, der dem in fremder Sprache geführten Monolog verwirrt zu folgen versucht hatte.
    „Ich muß jetzt gehen, Vexel", sagte er. „Um auf deine letzte Frage zu antworten: Ich weiß nicht, wen wir da oben vorfinden werden. Götter sind da, wo man sie sucht."
     
    *
     
    „Ich war auf der Spur eines verschollenen Netzgängers", berichtete Gucky. „Ich will mich nicht darüber ausbreiten, wie ich die Spur fand - sie wies ohnehin in die falsche Richtung, wie ich jetzt weiß. Auf jeden Fall bestand Anlaß zu glauben, daß der letzte Weg des Netzgängers Lafpok San Teer nach Pinnafor geführt habe, einer Welt, auf der primitive Intelligenzwesen einer Religion anhingen, die Granjcar als Gott und die übrigen elf Ewigen Krieger als Nebengötter verehrt. Ich ging nach Pinnafor. Die Welt liegt günstig an einem der kräftigsten Präferenzstränge. Noch vor der Landung fühlte ich mich von einem Einfluß berührt, der ganz eindeutig psionischer Natur war. Ich ging dem Einfluß nach und landete bei dem Wrack, aus dem du mich dann letzten Endes befreien mußtest."
    Mittlerweile lag Pinnafor achtzehn Lichtjahre weit ab. Die zehn Segmente der EXPLORER schwebten im interstellaren Raum am Rand der Galaxis Absantha-Gom.
    Eine Begegnung mit dem Gardistenschiff, das ins Pinnafor-System einflog, hatte nicht stattgefunden.
    „Du weißt, was ich fand", fuhr der Ilt fort. „Zehn Behälter mit Paratau, zwei lebende Lao-Sinh und drei tote. Ich bewegte mich so, daß die Lao-Sinh mich nicht bemerkten. Es lastete nämlich eine unheimliche Aura über dem Ort, die ohne Zweifel von der großen Paratau-Menge ausging. Von Lafpok San Teer fand ich keine Spur. Ich gelangte bald zu der Erkenntnis, daß ich einem falschen Hinweis gefolgt war. Aber dafür hatte ich etwas gefunden, wofür du dich interessiertest. Irgendwo in dem Wrack - ohne Zweifel Bestandteil eines Lao-Sinh-Raumschiffs, das vor etlichen Jahren auf Pinnafor abgestürzt ist - mochten sich Hinweise befinden, die den Weg nach Hubei wiesen. Ich durchsuchte die Bewußtseine der beiden Lao-Sinh, aber da war nichts zu holen. Ihr Verstand hatte sich verwirrt. Ich verließ den unheimlichen Ort und setzte eine Meldung für dich an den nächsten Informationsknoten ab.
    Ich begab mich nach Xamdor und wollte dort auf dich warten. Ich wurde dort auch freundlich empfangen - von allen, bis auf einen. Sarrex und ich, wir konnten einander vom ersten Augenblick an nicht ausstehen."
    Die nächsten Abschnitte des Berichts wiederholten im wesentlichen das, was Reginald Bull bereits von dem Priester erfahren hatte.
    „Es kam schließlich, wie es kommen mußte: Ich machte mich über Sarrex' Götter lustig.
    Der Priester nahm sein Amtsgehabe an und verbannte mich an den Ort, den nur Granjcar sieht. Ich dachte, ich mache den Spaß mit und tauche eine Minute später mit einer Lao-Sinh-Leiche an der Hand wieder auf. Das hätte Sarrex ganz schön erschüttert. Ich

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