1334 - Der Zweck heiligt die Mittel
erzählte er Ahab von der Begegnung der GREY SQUIRREL mit Bulls EXPLORER.
„Dann bist du also eine Art Vorhut der Vironauten, die in ESTARTU ihr Unwesen treiben", sagte Ahab, als Gucky geendet hatte.
„Ich bin kein Vironaut, sondern ein Gänger des Netzes", erwiderte Gucky.
„Dann schickt dich also Rhodan", stellte Stalker fest.
„Nur indirekt", erwiderte Gucky. „Ich bin hier, um Informationen zu sammeln und die GOI moralisch zu unterstützen. Und du, Stalker, brauchst dich nicht mit allen Kräften abzublocken. Ich weiß, daß du ein Sympathisant der GOI bist und ihr hilfst, wo immer du kannst. Ich hoffe, du hast dein Versprechen der GREY SQUIRREL gegenüber gehalten und die GOI über den Treffpunkt auf Asporc informiert?"
„Natürlich habe ich das", nickte Ahab und fuhr dann, in gespielter Verzweiflung, fort.
„Vor dir kann man wohl nichts geheim halten, wie? Also gut, zugegeben, ich gehöre, wenn auch nicht offiziell, zur GOI. Ich versorge sie mit Paratau ..."
„... und machst glänzende Geschäfte dabei."
„Das bin ich meiner Maske als Springer-Patriarch schuldig."
Gucky nickte voller Verständnis und wechselte das Thema.
„Was kannst du mir über diese Kartanin erzählen, die hier lebt und mit der du gute Kontakte unterhältst?"
„Ach, davon hast du auch Kenntnis? Der reinste Superspion!"
„Also?" blieb Gucky sachlich.
Ahab lehnte sich zurück und hob die Schultern.
„Sie ist eine gute Kundin von mir und scheint Paratau zu horten - warum, das weiß ich nicht. Vielleicht wartet sie nur, bis das Zeug teurer wird und will es dann mit Gewinn abstoßen. Sie scheint nämlich nicht gerade dumm zu sein."
„Weiß sie, wer du bist?"
„Natürlich nicht! Ich glaube, sie hat auch keine Ahnung davon, daß ich mit der GOI arbeite, aber ich weiß, daß sie deren Kontakt sucht. Die Gründe dafür sind mir allerdings nicht bekannt."
„Feliden sind stets voller Geheimnisse, Ahab. Katzenwesen gegenüber bin ich von Natur aus mißtrauisch."
„Kein Wunder", zeigte der falsche Springer Verständnis und grinste. „Bei deiner Figur."
„Laß die aus dem Spiel, du Krebsgänger. Zurück zur Kartanin. Ich bin dafür, daß wir ihr mal gemeinsam auf den Zahn fühlen, dann weißt du auch in Zukunft, ob du ihr vertrauen kannst oder nicht."
„Gute Idee. Suchen wir sie gemeinsam auf."
„Einverstanden. Noch eine allgemeine Frage; Was geht in der Milchstraße so vor?"
Ahab-Stalker seufzte und holte tief Luft.
„Das ist in zwei Sätzen kaum zu berichten. Sotho Tyg Ian hat sich zum heimlichen Herrscher aufgeschwungen und versucht, alle Völker des Galaktikums zu kontrollieren, mehr oder weniger offen. Die Hanse mag ihn schon gar nicht und sympathisiert mit der GOI, natürlich nicht offensichtlich. Überall wächst der verborgene Widerstand, und die GOI wird allerorts unterstützt." In knapper Form unterrichtete Stalker den Mausbiber über die wichtigsten Ereignisse der letzten Zeit.
„Dann wird es Zeit, daß eingegriffen wird", stellte Gucky fest, nachdem Stalker geendet hatte.
„Höchste Zeit! Und dann, wenn wir gesiegt haben, werde ich ..."
Er verstummte jäh und blockte sich mental ab. Gucky erfuhr nicht mehr, was er hatte sagen wollen, konnte es sich aber denken. Er tat, als hätte er es nicht bemerkt. Captain Ahab war wichtig für ihn geworden. Er wollte es nicht mit ihm verderben.
„Es ist bald Abend, Ahab. Ich denke, wir sollten unserer Freundin rechtzeitig einen Besuch abstatten. Müssen wir uns anmelden?"
Nun lachte Ahab so dröhnend, daß sich Gucky erschrocken die Ohren zuhalten mußte.
„Sie weiß es längst. Sie hat wieder Paratau zwischen ihren hübschen Krallen. Wollen wir wetten?"
„Ich wette nur, wenn ich bestimmt weiß, daß ich gewinne", ließ der Mausbiber durchblicken, daß er die Gedankenimpulse der Kartanin nicht verständlich empfangen konnte.
„Dann hättest du diesmal verloren. Ich nehme an, daß du Schwierigkeiten hast, sie mental auszuhorchen. Die Kartanin strahlen sehr komplizierte Muster ab."
„Nicht immer", erinnerte sich Gucky an seinen Aufenthalt auf der Welt Chanukah, wo er zusammen mit „Fazzi" Slutch der Lao-Sinh namens Mei-Lao-T'uos begegnet war, die er mental bestens verstanden hatte.
Captain Ahab erhob sich.
„Dann würde ich sagen, gehen wir, ehe es zu dunkel wird."
Gucky rutschte aus dem Sessel, aber noch ehe er etwas sagen konnte, schrillten die Alarmsirenen durch das ganze Schiff. Automatisch schaltete sich der Bord-Interkom ein.
„Hier
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