1334 - Der Zweck heiligt die Mittel
Inspektionsschiffe.
„Die sind das! Irgendwelche Strahlung, nehme ich an. Wir müssen so schnell wie möglich von hier verschwinden und ..."
„Das ist sinnlos!" unterbrach ihn der Mausbiber. „Der Antrieb wird blockiert sein. Ich kann keine Gedankenimpulse mehr empfangen, ich kann nicht teleportieren - habe es gerade versucht - oder Telekinese anwenden. Sie haben uns in der Falle, und wir waren sorglos genug, sie nicht rechtzeitig daran zu hindern."
„Wovon redest du?" wollte Ahab wissen, und diesmal dröhnte seine tiefe Stimme wie gewöhnlich. „Was für eine Falle?"
„Ein hochenergetisches psionisches Feld, Captain Ahab! Sie haben uns nicht ohne Grund in ihre Mitte genommen. Die Generatoren von drei Schiffen sind durchaus in der Lage, uns lahmzulegen - Organisches Leben und auch die gesamte Elektronik und Positronik der OSFAR. Mir fällt bereits das Reden schwer. Nicht mehr lange, und sie machen uns restlos fertig."
„Wie konnten sie wissen, daß ich auf Asporc gelandet bin? Wir verfügen über beste Orter, aber von einer Verfolgung war nichts zu bemerken. Jemand muß ihnen einen Tip gegeben haben."
Daran hatte der Mausbiber auch schon gedacht, aber nur kurz.
Wer sollte hier auf Asporc ein Interesse daran haben, Captain Ahab in eine derartig verhängnisvolle Situation zu bringen? Kein Asporco, und ganz sicher nicht die Kartanin Guang-Da-G'ahd, die doch von ihrem Kontakt mit dem Springer nur Vorteile haben konnte.
Aber wer sonst?
Nicht nur das Sprechen, auch das Denken selbst begann schwer zu werden. Wie eine langsam fortschreitende Lähmung begann sich das psionische Feld auf den Organismus auszuwirken. Die endgültige Auswirkung nach längerem Verweilen in einem solchen Feld war Gucky ebensogut bekannt wie Captain Ahab und seiner Mannschaft.
Soweit durfte es niemals kommen, oder sie waren verloren.
Eine solche starke psionische Dauerstrahlung wirkte auf das organische Gehirn ein und legte das motorische Nervensystem langsam, aber sicher zum Großteil lahm. Die Bewegungen wurden langsamer und schwerfälliger. Der Herzschlag verringerte sich drastisch, so daß die Blutzirkulation allmählich zum Erliegen kam. Das geschah erst in der Endphase. Vorher begann das Gehirn an Blutarmut zu leiden, und wenn dieser Zustand lange anhielt, entstanden Dauerschäden, wenn nicht der Tod eintrat.
Längst lag Gucky in einem der Kontursessel, die Augen geschlossen und schwer atmend. Captain Ahab, dem Piloten Targas und der gesamten Mannschaft der OSFAR erging es nicht besser.
In dem Schiff breitete sich Schweigen aus.
Wenn nichts Entscheidendes geschah, konnte es das endgültige Schweigen des Todes werden.
*
Guang-Da-G'ahd hatte die Ankunft Captain Ahabs natürlich auch bemerkt, und diesmal tat sie etwas, das sie vorher nie getan hatte. Sie holte drei Tropfen Paratau aus dem sicheren Behälter, nahm sie in ihre Hand, die sie dann zur Faust ballte, nachdem sie die Krallen eingezogen hatte.
Es dauerte nur wenige Sekunden, da empfing sie bereits erste verworrene Gedankenimpulse aus der OSFAR, allerdings nicht von Captain Ahab selbst, der sich schon gegen das Espern des Mausbibers abgeblockt hatte. In dieser Hinsicht kam sie zu spät.
Allerdings nicht zu spät, um über etwas endgültige Sicherheit zu erhalten, das sie bisher nur vage vermutet hatte.
Einige Mitglieder der Besatzung, die sich auf den bevorstehenden Besuch der Stadt freuten, dachten flüchtig an das Abenteuer, das hinter ihnen lag und an ihre gelungene Flucht vor den Paratau-Inspekteuren. Auch der Jägerbrigade galten haßerfüllte Flüche, insbesondere dem „Schrecklichen Jäger" Windaji Kutisha, dem sie noch einmal durch die Lappen gegangen waren.
Nicht wegen ihres Handels mit Paratau, was schon schlimm genug gewesen wäre, sondern hauptsächlich deshalb, weil sie diesen Stoff der GOI lieferten.
Also besaß Captain Ahab Verbindungen zur GOI!
Diese Erkenntnis erleichterte die Kartanin ungemein, denn damit war ihre lange vergebliche Suche beinahe zu Ende - aber auch nur beinahe. Das Problem war: Wie konnte sie Ahabs Vertrauen gewinnen, wenn sie ihn offen auf seine Beziehungen zur GOI ansprach?
Aus Gründen der Vorsicht und auch aus gesundem Mißtrauen würde er jedes Wissen über die Widerstandsbewegung abstreiten und sie vielleicht sogar auslachen. Nicht nur das: Es war durchaus möglich, daß er künftig den Kontakt mit ihr abbrach, weil er sie vielleicht für eine Spionin des Sothos hielt, der offensichtlich sein Gegner
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