1337 - Die Templer-Verschwörung
erfüllen.«
Sie ging jetzt mit kleinen Schritten auf und ab. Dabei behielt sie das Fenster im Auge. Mit wesentlich leiserer Stimme sagte sie: »An deiner Stelle wäre ich mir da nicht so sicher.«
»Weißt du mehr?«
Sie blieb stehen. »Muss ich dir denn sagen, dass er für diese Explosion verantwortlich ist?«
»Nein, musst du nicht.«
»Wunderbar. Er hat es getan. Er hat dafür gesorgt…«
»Zusammen mit Saladin, einem Hypnotiseur.«
Die blonde Bestie war für einen Moment überrascht. Sie schwieg und schaute mich leicht erstaunt an, bis sie schließlich nickte und flüsterte: »Saladin heißt also der Typ mit der Glatze.«
»Du kennst ihn?«
»Ja und nein. Ich habe ihn in van Akkerens Nähe gesehen, aber kennen ist zu viel gesagt.« Justine zeigte plötzlich Interesse. »Was ist er? Ein Hypnotiseur?«
»Ja. Ein Meister seines Fachs.«
»Wenn du das sagst…«
»Er ist leider perfekt, das muss ich zugeben. Mit van Akkeren bildet er ein teuflisches Duo. Saladin hat auch den Attentäter geschickt. Er stand unter seiner Kontrolle.«
»Interessant«, flüsterte die Blutsaugerin. »Und was ist mit van Akkeren?«
Die Frage gefiel mir nicht. Deshalb schüttelte ich den Kopf.
»Moment mal, wie meinst du das?«
»So, wie ich es gesagt habe. Ich möchte erfahren, was mit van Akkeren ist. Er steckt auch dahinter. Wie ich ihn kenne, wird er sich seinen Erfolg anschauen wollen.« Sie lächelte breit. »Und das kann er nur, wenn er sich hier in der Nähe aufhält oder aber dem Kloster einen Besuch abstattet. Dann kann er sich noch besser davon überzeugen.«
Jetzt wusste ich, worauf sie hinauswollte. »Nein, ich habe van Akkeren nicht gesehen.«
»Schade.«
»Hast du ihn entdeckt?«
Sie fing an zu lachen und wich somit vom Thema ab. »John Sinclair, jetzt reden wir wirklich wie Partner miteinander.«
»Hör mit dem Unsinn auf.«
Sie hob lässig die Schultern. Dann leckte sie sich über die Lippen.
Bei ihr sah diese Bewegung obszön aus. Auf mich machte sie den Eindruck, als wollte sie noch letzte Blutstropfen aus der unmittelbaren Umgebung ihres Mundes ablecken.
Sie schnickte mit den Fingern. »Er ist da, ich weiß es. Er beobachtet alles.«
»Woher weißt du das?«
»Ich spüre es.«
»Sehr gut«, lobte ich sie. »Dann rechnest du auch damit, dass er gleich hier erscheinen wird.«
»Ja«, gab sie offen zu. »Deshalb bin ich auch hier. Nicht nur deinetwegen, John.«
»Du bist davon überzeugt, dass er kommt?«
»Er wird kommen. Ob er allerdings weiß, dass du hier bist, kann ich dir nicht sagen. Ist auch egal. Wenn wir van Akkeren haben, dann ist es nicht mehr weit bis zum nächsten Ziel. Dann kommen wir an den Schwarzen Tod heran. So habe ich es mir ausgerechnet. Und ich werde die Vampirwelt zurückbekommen, darauf kannst du dich verlassen. Ich hasse es, mich nicht mehr zurückziehen zu können. Habe ich das Ziel erreicht, werden auch die Karten zwischen uns beiden neu gemischt, John. Aber so lange sind wir Partner.«
Sie wusste, wie sauer mir dieser Begriff aus ihrem Mund aufstieß und fing an zu lachen. »Nimm es nicht so tragisch, John. Das Leben schlägt oft die verrücktesten Kapriolen.«
Das brauchte sie mir nicht zu sagen.
Ich hatte Probleme, das zu akzeptieren. Eine Blutsaugerin, die ich nicht bekämpfte, die ich nicht tötete, auch wenn sie mit besonderen Kräften ausgestattet war, das akzeptierte ich nicht. Ein Wahnsinn an sich, dass mir so etwas passierte.
Ich unterdrückte meinen Ärger und kam wieder zum Thema.
»Da du schon mal hier bist, wirst du einen Plan haben, um ihn zu stellen. Wenn du mich als Partner siehst, wirst du mich sicherlich darin einweihen, stelle ich mir vor.«
»Nein, das brauche ich nicht. Wir müssen nur warten. Van Akkeren wird kommen. Er wird uns besuchen. Er muss sich davon überzeugen, was hier genau passiert ist. Er wird mit großer Vorfreude durch sein Gebiet schreiten, denn er ist der King, der Herrscher. Er hat seine Feinde vertrieben und kann nun darauf aufbauen. Seine Welt steht aufrecht.«
»Und wenn er kommt, wirst du ihn erwarten – oder?«
»So ähnlich, mein Lieber. Ich werde ihn erwarten und ihn als Trumpf gegen den Schwarzen Tod ausspielen. Du kannst dabei sein oder nicht, aber wie ich dich kenne, wartest du ebenfalls auf ihn.«
»Du sagst es, Justine.«
»Dann bitte.«
Was sie damit meinte, wusste ich nicht. Bis sie hinging und die Kerzen ausblies. »Wir wollen ihm doch keine Chance geben, uns so schnell zu entdecken.«
»Es
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