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1337 - Krieg der Esper

Titel: 1337 - Krieg der Esper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Randzonen stattfindende hektische Sternbildung - die Fernortung wies etliche blaue Riesen und Überriesen der Spektralklassen Ound Baus - strahlten die ausgefransten Ränder in hellem geisterhaftem Licht, ein ungewöhnliches kosmisches Fanal. Nikki nannte diese 30 Lichtjahre weite Staubzone impulsiv Elmsfeuer-Nebel.
    Von Dao-Lin erfuhren wir später, daß es dafür auch eine kartanische Bezeichnung gab.
    Das unbekannte Sonnensystern, in das wir einflogen, bestand aus zwei Planeten und einem blauen Riesen. Planet Nummer zwei war eine Urwelt mit starker vulkanischer Tätigkeit und einer dichten Staubatmosphäre. Nikki beschloß, auf Nummer zwei zu landen und dort für einige Tage zu verschnaufen - solange es uns die Verfolger eben erlaubten. Und weil gerade Montag war, nannte sie die Sonne Blauer Montag und den Zielplaneten entsprechend St. Monday II. „Narktor, übernimm!" trug sie ihrem rotbärtigen Stellvertreter auf. „Und nur keine Hast. Bummle durchs System, das kostet keine Energie. Und erst wenn du sicher bist, daß keine Kartanin uns belästigen, darfst du landen. Wir haben viel Zeit. Aber zuwenig Energie für spektakuläre Raummanöver."
    Sie schickte sich daraufhin an, die Kommandozentrale zu verlassen, wandte sich dann aber plötzlich mir zu und fragte mich: „Willst du mich begleiten, Poerl?" Da wußte ich, wohin sie wollte.
    Da Paratronschirme wahre Energiefresser sind, hatte Nikki jenen um Dao-Lins Gefängnis vorübergehend abgeschaltet. Und dies, obwohl sich die Wissende geweigert hatte, das Versprechen abzugeben, keinen Fluchtversuch zu unternehmen.
    Dao-Lin durfte sich in Begleitung zweier Wachroboter und unter Aufsicht der sechsköpflgen Wachmannschaft sogar außerhalb ihres Wohnpntainers bewegen. Allerdings nur innerhalb des großen, leeren Laderaums.
    Wir trafen sie gerade während eines Rundgangs an. Nach der kühlen Begrüßung sagte sie zu Nikki: „Du bist seit unserer letzten Zusammenkunft um Jahre gealtert, Protektorin Frickel."
    „Ich habe heute mein Makeup vergessen", konterte Nikki. „Du dagegen machst einen beruhigend gesunden Eindruck - und scheinst darüber hinaus noch sehr redselig zu sein. Einen besseren Zeitpunkt für eine Unterhaltung konnte ich gar nicht wählen."
    „Wie läuft das Katzund-Maus-Spiel?" erkundigte sich Dao-Lin scheinheilig. „Haben euch die Mäuse endgültig in die Enge getrieben?"
    „Welcher Meinung sind denn die Wissenden?" fragte Nikki zurück.
    Darauf gab Dao-Lin keine Antwort, und mir fiel ihre Versicherung ein, daß sie, anstatt zu lügen, lieber schweigen würde. Was wollte sie verbergen, oder erschien ihr Nikkis Frage nur als zu läppisch, um darauf zu antworten?
    Ich nahm mir vor, Dao-Lins Reaktionen während des Gesprächs aufmerksam zu beobachten. „Poerl hat dir ja sehr treffend erklärt, was mich an der Selbstherrlichkeit und Geheimnistuerei der Wissenden so sehr stört", sagte Nikki, nachdem wir uns Dao-Lins Rundgang angeschlossen hatten. „Wenn es nur ein innenpolitisches Problem wäre, würde ich mich auch gar nicht einmischen. Aber die Wissenden könnten eines Tages zu mächtig und damit auch für die Galaktiker eine Bedrohung werden."
    „Sind sie das nicht schon?" fragte Dao-Lin, und diesmal entzog sich Nikki durch ein amüsiertes Lächeln der Beantwortung. Dao-Lin fuhr ernster fort: „Es mag richtig sein, daß die Wissenden Fehler machen. Persönlich fände ich es auch richtiger, das Volk darüber aufzuklären, was hinter dem Lao-Sinh-Projekt wirklich steckt. Aber dieser Vertrauensbeweis könnte leicht negative Auswirkungen haben und unsere Sicherheit gefährden. Es ist besser, wenn das Geheimnis gewahrt bleibt."
    „Schwamm drüber", sagte Nikki mit generöser Geste. „Diesmal möchte ich dich gar nicht mit diesem leidigen Thema behelligen. Betrachten wir die Geschehnisse im Nyrello-System mal aüs einer anderen Warte. Machen wir einen Abstecher in die Vergangenheit. Du hast doch nichts dagegen, dich mit mir über die Geschichte deines Volkes zu unterhalten?"
    „Gerne, wenn ich damit dazu beitragen kann, daß du unsere Kultur besser verstehen lernst."
    „In der Tat, das könntest du." Ich fragte mich, worauf Nikki hinauswollte, denn daß sie keinerlei Hintergedanken hätte, konnte ich bei dieser schlitzohrigen Raumfahrerin einfach nicht annehmen. „Unser Archäologe Esto Wynir hat auf Nyrello die dortigen Ruinen untersucht. Obwohl von den ursprünglichen Gebäuden nicht mehr viel übrig war, konnte er sie dennoch eindeutig dem

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