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134 - Befehle des Bösen

134 - Befehle des Bösen

Titel: 134 - Befehle des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ich mich schon ein wenig zu erwachsen. Laß dich überraschen, was die gute Tante Rebecca hineingegeben hat."
    Schwupps, schon hielt ich meine Tasche und durchwühlte sie. Meine Augen wurden groß wie die eines Kindes, das erstmals einen beleuchteten Christbaum sieht.
    Es war der Silberring, den ich vor vielen Jahren angeblich Rebecca geschenkt hatte, doch daran konnte ich mich nicht erinnern.
    „Danke, aber das war doch ein Geschenk."
    „Toth hat ihn mir abgenommen. Ich will ihn nicht mehr. Du brauchst keine Angst zu haben, ich belege ihn nicht mit einem Fluch."
    „Sehr freundlich von dir."
    Trotzdem war mir dieser Ring nicht ganz geheuer, Toth hatte sicherlich mit ihm einige üble Dinge angestellt. Tragen würde ich diesen Ring nicht mehr. Ich schob ihn zurück in die Tasche.
    „Um die Zamis-Villa habe ich mich auch gekümmert", plauderte Rebecca vergnügt weiter.
    „Was hast du getan?"
    „Ich legte eine Glocke darüber, auf der für alle Dämonen deutlich sichtbar in Großbuchstaben steht: REBECCA. Eine reine Sicherheitsmaßnahme, denn ich will nicht, daß irgendwelche frechen Dämonen dort herumschnüffeln."
    Auf nüchternen Magen waren das ein wenig viel Überraschungen.
    „In fünfzehn Minuten gibt es Frühstück, ist dir das recht?"
    „Ja, paßt mir."
    „Irgendwelche speziellen Wünsche?"
    „Nein, ich dusche und ziehe mich an."
    „Gut, die Halle findest du ganz leicht, die Tür hinaus und dann den Gang nach links."
    Zehn Minuten später war ich fertig. Die Halle konnte ich tatsächlich nicht verfehlen.
    Es sah aus wie die Haupthalle in einem altägyptischen Herrenhaus. Nicht einmal die mit bunten Bildern geschmückten Säulen fehlten. Überall waren Betten, kleine Tischchen, Schemel und Truhen zu sehen. An den Wänden hingen bunte Matten, und auf ein paar Tischchen standen kostbare Statuetten.
    „Setz dich, Coco, ich komme gleich."
    Zwei Tische waren reich gedeckt. Ich suchte mir einen besonders bequemen Stuhl aus.
    Endlich erschien sie. Flüchtig winkte sie mir mit der rechten Hand zu, an der drei Ringe funkelten, was mich einigermaßen wunderte, da sich Rebecca bisher aus Schmuckstücken nicht viel gemacht hatte. Bekleidet war sie mit einem hautengen Trikot, das ihre vollen Formen betonte. Sie nahm mir gegenüber Platz. Zwei der Ringe stammten aus dem alten Ägypten, der dritte aus Babylon.
    Bevor sie mir mit irgendwelchen Bemerkungen den Appetit verderben konnte, lange ich vorerst einmal ordentlich zu. Als mein ärgster Hunger gestillt war, trank ich eine Tasse Tee und rauchte eine Zigarette.
    Eines wurde mir immer deutlicher bewußt: Mir saß nicht mehr die naive Vampirin gegenüber, wie ich sie in Erinnerung hatte, sie war eine selbstbewußte Dämonin geworden, die von ihrer Kraft und Macht überzeugt war. Als Freundin gerade noch zu ertragen, doch als Feindin todbringend.
    „Weiß irgend jemand, daß ich in Wien bin?" fragte ich.
    „Deine Freunde in Andorra und ich. Dabei soll es auch bleiben, wenn es dir recht ist, Coco."
    „Das ist ganz in meinem Sinn. Wie ich bemerke, hast du meine Warnung nicht beachtet. Du warst im Keller!"
    Gleichgültig zuckte sie die Schultern.
    „Hast du deinen Rachefeldzug begonnen?"
    Sie kicherte. Plötzlich war sie ernst. „Ehrlich gesagt, anfangs wollte ich die ganzen Wiener Sippen wie bei einer Treibjagd abknallen. Diesmal beherzigte ich aber deinen Rat. Ich jagte ihnen ein wenig Furcht ein. Außer ein paar Brandblasen und blauen Flecken ist nichts geschehen."
    So viel Vernunft hätte ich ihr gar nicht zugetraut. Ihre neuen Fähigkeiten waren ihr anscheinend doch nicht zu sehr zu Kopfe gestiegen, aber vielleicht belog sie mich auch ganz bewußt.
    „Vigor habe ich gefangengenommen. Ich wollte ihm die Fesseln abnehmen, aber dazu ist eine Beschwörung notwendig, die ein paar Stunden dauert. Würdest du sie ihm abnehmen?"
    „Hast du dir das gut überlegt? Der Kerl ist ein Stehaufmännchen, kaum drehst du ihm den Rücken zu, schon steckt darin ein riesiger Dolch."
    „Er ist ein Halunke, aber im Augenblick ist er mir sehr nützlich. Er zwitscherte mir die Namen der drei Dämonen zu, die die Kampfansage unterzeichneten: Angus Calder, Daniel Danet und Ruud Jong."
    „Rebecca", sagte ich, „ich betrachte dich als meine Freundin, auch wenn wir auf verschiedenen Seiten stehen, aber ich warne dich, verrate mir nicht zu viel."
    „Das ist mir alles bewußt. Du und dein famoser Freund, den man den Dämonenkiller nennt, haben doch über die meisten Mitglieder der

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