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134 - Befehle des Bösen

134 - Befehle des Bösen

Titel: 134 - Befehle des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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schließlich schaffte ich es.
    „Danke, Coco."
    „Nichts zu danken."
    Ich kehrte in die Hauseinfahrt zurück und ertrug geduldig Erics Liebesbezeigungen. Als ich den Kopf wandte, war Vigor verschwunden, und Rebecca schloß das Tor.
    „In den nächsten Stunden bin ich beschäftigt, Coco. In der Halle wirst du ein paar Kugeln finden.
    Im angrenzenden Raum ist eine Art Speisekammer und eine Küche. Bediene dich selbst. Wenn du telefonieren willst, dann gehe in Toths Arbeitszimmer."
    „Verrate mir lieber gleich, welche Räume ich nicht betreten darf, denn ich habe keine Lust, in eine magische Falle zu tapsen und mich stundenlang wie eine Fliege im Spinnennetz zu fühlen."
    „Du kannst dich unbesorgt bewegen, es kann dir nichts geschehen. Zimmer, die dir gefährlich werden könnten, kannst du ohne meine Hilfe nicht betreten. Bis später, Coco."
    Rebecca verschwand einfach.
    Ein paar Minuten streichelte ich noch Eric, dann vertrieb ich ihn und stapfte nachdenklich die Stufen hoch.
    Sie war mutig geworden, meine alte Freundin, dachte ich. Ruud Jong den Kampf anzusagen, das trauten sich sicherlich nur wenige Sippen. Meine Einwände hätte sie mit einer Handbewegung vom Tisch gefegt. Ich konnte und wollte ihr nicht helfen.
    Die neun Kugeln erwachten unter meiner Berührung. Mühelos konnte ich sie steuern und lenken. Doch mit meiner Konzentration stimmte einiges nicht. Immer wieder kehrten meine Gedanken zu Rebecca zurück.
    Gestern hatte sie sich noch nicht richtig beherrschen können, irgend etwas von Toth war auf sie übergegangen. Ihr wirr scheinendes Gerede, daß ich an ihrer Seite alles nachholen kann, was ich in der Vergangenheit versäumt hatte. Danach der wilde Ausbruch der unkontrollierten Telekinesefähigkeiten. Und heute war sie ruhig, beherrscht und selbstbewußt wie Hekate.
    Noch konnte ich sie als Freundin betrachten, aber nicht mehr lange, dann würde sie mich bedrängen, meinen Sohn und Dorian Hunter zu verlassen. So weit durfte ich es nicht kommen lassen.
    Je früher sich unsere Wege trennten, um so besser für mich.
    Mein Blick fiel auf die Kugeln. Eine von ihnen war mit vier magischen Augen gekoppelt, deren Steuerung mir alles andere als leicht fiel.
    Die feine Kunst der Kristallomatie beherrschten nur mehr wenige Hexen. Sandra Thornton, meine verhaßte Lehrerin, war eine Meisterin gewesen, die mir einiges von ihrem Wissen gelehrt hatte. Die meisten Dämonen konnten nicht mehr als simple Nachrichten mittels der Kugel austauschen, mit magischen Augen konnten nur ganz wenige umgehen.
    Vorerst ließ ich mich in einen tranceartigen Zustand verfallen, in dem ich etwa zehn Minuten verharrte, danach strich ich mit geschlossenen Augen sanft über die glatten Flächen und nahm die Eigenartigkeit jeder Kugel in mir auf. Unter meinen tastenden Bewegungen, die zu zärtlichen Liebkosungen wurden, erwachten diese geheimnisvollen Gebilde zu einem unwirklichen Leben. Nun waren sie nicht mehr kalt, sondern sie nahmen meine Körpertemperatur an, und ich spielte weiter mit ihnen, brachte sie zum Singen und Klirren. Die Zeit blieb stehen, und für unbestimmte Zeit verschmolz ich mit den Kugeln und empfing ihre fremdartigen Gedanken, die mir dafür dankten, daß ich sie so behandelte, wie sie es verdienten.
    Irgendwann kehrte ich zurück in die Wirklichkeit und stellte fest, daß zwei Stunden vergangen waren.
    Aber es war keine verschwendete Zeit gewesen, denn jetzt reagierten die magischen Augen bei all meinen Gedanken, sie waren ein Teil meines Körpers geworden.
    Schnell wie Blitze zuckten sie hin und her, und ich hatte Mühe, die Flut der Informationen zu verarbeiten.
    Ich sah den unförmigen Haufen, der im Augenblick flach wie ein unvorstellbarer großer Pfannkuchen war. Gelegentlich waren verschiedenartig geformte Auswüchse zu sehen, die nach herumschwimmenden Abfällen schnappten.
    Einmal verlangsamte ich das Tempo eines Auges, und sofort versuchte das Monster es zu fangen. Ich steuerte es aus der Gefahrenzone.
    Nun konzentrierte ich mich auf die charakteristischen Schleimspuren, verfolgte sie durch das gesamte Kanalnetz des vierten und fünften Gemeindebezirkes.
    Über eine Stunde lang beobachtete ich das Ungeheuer, das im Augenblick recht harmlos wirkte. Irgend etwas Wichtiges hatte ich übersehen. Das Monster hatte sich fast unmerklich in Richtung Pilgrambrücke bewegt. Eigentlich gab es dafür keinen Grund.
    Nochmals strichen die Augen über das Untier, dabei fiel mir auf, daß die hochstehende Sonne in ein

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