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134 - Geister im Grand Hotel

134 - Geister im Grand Hotel

Titel: 134 - Geister im Grand Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Towarischtsch - ist ab !« sagte der Russe mit seiner markanten Stimme.
    Diese Worte wirkten auf Larry Brent nicht
minder belebend wie der doppelte Wodka.
    X-RAY-3 richtete sich auf. Die Schleier vor
seinen Augen zerrissen, und er starrte dem Mann ins Gesicht, der sein bester
Freund war, und den er doch nicht erkannte.
    Iwan Kunaritschew grinste.
    X-RAY-7 griff sich an den Kopf und nahm die
Perücke ab. Sein ungekämmtes Haar quoll unter der sich lösenden Perücke hervor.
Er schüttelte sich.
    »Jetzt noch den Bart.. . Wie hast du das
gemacht und warum eigentlich diese Maskerade ?«
    »Um dir das Leben zu retten, Towarischtsch.
Und wie sich zeigt, hat sich die Schur jetzt schon gelohnt... Auch wenn’s mir
schwergefallen ist!«
    Larry konnte es nicht fassen.
    Iwan Kunaritschew war wirklich glattrasiert
und nicht durch die geschickte, perfekte Arbeit eines Maskenbildners verändert
worden.
    Da ließen sich keine klebrigen
Kunststoffstreifen vom Gesicht ziehen. Es war Iwans Haut, die er unter seinen
Fingern fühlte.
    In eine Wolldecke gehüllt richtete Larry sich
vollends auf. Er fühlte sich noch etwas schwach auf den Beinen und mußte sich
am Tisch festhalten, als er zu laufen begann.
    Matt ließ er sich im Sessel nieder.
    »Das kommt nicht nur vom Wasser, Brüderchen .. . Ich bin nicht aus Erschöpfung eingeschlafen ... Da hat
einer nachgeholfen ...«
    »Ich sehe, daß du dich auf dem Weg der
Besserung befindest, Towarischtsch .« Iwan zog sich
ebenfalls einen Sessel heran und setzte sich dem Freund gegenüber. Er hielt
noch immer die Schwarzhaar-Perücke, die aussah wie mit Pomade präpariert, in
der Hand. »Kaum geht der Blutdruck in die Höhe, fängst du schon wieder an zu
denken .«
    Larry rubbelte sich mit einem Handtuch, das
Iwan ihm holte, den nassen Kopf ab und trocknete sein Gesicht. »Ich habe hier
im Hotel noch nichts gegessen und getrunken .. . Also
kann mir keiner etwas da hineingegeben haben .«
    »Es gibt auch noch andere Möglichkeiten .«
    »Ich versuche gerade dahinterzukommen. Ich
wurde angerufen. Einer, der mich bedroht hat... Und danach bin ich ins Foyer
gegangen und habe ein paar Worte mit einem Herrn namens Raumann gewechselt. Er
ist Rechtsanwalt und verbringt einige Urlaubstage im „Grand Hotel« .«
    »Hast du ihm die Hand gegeben, Towarischtsch .«
    »Nein, ihn nur angesehen .«
    »Vielleicht hat er dich hypnotisiert.
Vielleicht kamst du nach der Begegnung mit ihm auf dein Zimmer mit dem Wunsch
zurück, zu baden und während des Badens einzuschlafen ...«
    »Unwahrscheinlich, daß es so war. Ich nehme
an, es gab einen Hinweis darauf, daß dir so etwas zustoßen würde,
Towarischtsch. Nur so ist zu erklären, weshalb unser großartiger Chef mich vom
Augenblick deiner Abreise aus Hamburg informierte, mich sofort auf deine heiße
Spur zu begeben und dich nicht mehr aus den Augen zu lassen. Außerdem legte er
Wert darauf, daß ich mein Äußeres veränderte. Um dir nahe zu sein, wäre es das Beste,
einen Aushilfsjob im „Grand Hotel« anzunehmen. Ich entschloß mich spontan,
Zimmerkellner zu werden. Weil man da unterwegs sein kann und entsprechend viel
zu sehen bekommt.
    Außerdem konnte ich den Hauptschlüssel an
mich nehmen, ohne daß ich mich deshalb jemand schief ansah .«
    Larry ahnte, was X-RAY-1 veranlaßt hatte,
Iwan Kunaritschew auf seine Spur zu setzen.
    »Seventus’ seltsame hellseherische Bemerkung,
daß ich in allernächster Zukunft durch ein offenbar giftiges Gas eingelullt werden
sollte.«
    »Niemand konnte ahnen, daß es hier im Hotel
sein würde. Aber X-RAY-1 scheint mal wieder den richtigen Riecher gehabt zu
haben ... Während du dem Angebot des Anrufers nachkamst, unten im Foyer
nachzusehen - gab’s noch jemand, der einen Nachschlüssel hatte und damit die
Gelegenheit - offenbar dein Badewasser zu präparieren.«
    »Verdammt !« entfuhr
es Larry. Er schlug sich gegen die Stirn. »So war’s auch, Brüderchen. Mit den
heißen Dämpfen muß ich ein Gas eingeatmet haben, das mich lahm legte .«
    »Wäre ich eine Viertelstunde später auf dein
Zimmer gekommen, würde ich dich als Leiche aus dem Wasser gezogen haben. Diese
Vorstellung läßt mich den Schmerz über den abrasierten Bart vergessen,
Towarischtsch. Er wird wieder nachwachsen, und bis dahin kann ich ja ’ne
Perücke tragen. Wie steht mir die ?«
    Noch ehe er ausgesprochen hatte, klebte er
sich die Pomaden-Perücke
    ans Kinn.
    »Du siehst aus wie ein alter Krieger, dem der
Skalp etwas zu tief ins Gesicht gerutscht

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