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134 - Geister im Grand Hotel

134 - Geister im Grand Hotel

Titel: 134 - Geister im Grand Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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schwarzes
Leder gekleidet war, einen breiten Gürtel und eine Kapuze trug. In sie waren
nur die Augenschlitze geschnitten.
    Kalt und mordlüstern funkelten die Augen dies
Schwarzgekleideten. Das Gewand war oben wie ein Überwurf und ließ seine
muskulösen Arme frei.
    Kraftvoll schwang er die Peitsche, und die
Lederriemen sausten auf Rücken, Schultern und Hüften der Gefolterten, die wie
ein Häufchen Unglück in ihren Fesseln hing.
    Ihr Schreien war in Wimmern übergegangen.
    Auch das ging Angie Roith noch durch und
durch, und sie hätte der Unglücklichen am liebsten geholfen.
    Die blonden Zöpfe waren inzwischen
aufgegangen, und eine Flut des langen Haares fiel dicht und weich bis auf die
runden Schultern der unbekannten jungen Frau herab.
    Der Entführer, der die Managerin auf den
Schultern trug, schien seine Last an dem Gitter vorbeitragen zu wollen.
    Da sah Angie Roith, daß sie sich gewaltig
getäuscht hatte.
    Neben der Gitterwand lag der Eingang. Die
ebenfalls aus Eisenstäben bestehende Tür war weit geöffnet.
    Die Frau schrie auf, als sie erkannte, daß
sie in die Folterkammer gebracht und ebenfalls ausgepeitscht werden sollte.
    Sie krallte ihre Fingernägel tief in Nacken
und das Lederwams ihres Entführers. Doch der hatte einen wahren Stiernacken,
und sowohl da als auch an dem Wams brachen der Managerin die Fingernägel ab.
    »Ich will raus hier !« kreischte Angie Roith.
    Die Frau mit dem offenen Blondhaar hing
reglos am Pfahl, wurde abgebunden, und ihr schlaffer Körper vom Henkersknecht
über den rauhen, kalten Steinboden geschleift.
    Mit drei, vier geschickten Handgriffen wurde
die Amerikanerin an den Pfahl gebunden.
    Sie wirbelte herum, und ihre Augen blitzten,
während sie verzweifelt an ihren Fesseln zerrte.
    »Laßt mich los! Was habe ich euch getan, daß
ihr mich so behandelt? Wer seid ihr überhaupt? «
    Sie schrie jedes einzelne Wort heraus, daß es
schaurig durch die kahle, gespenstisch beleuchtete Umgebung hallte.
    »Du gehörst zu der Sippe, du hast die gleiche
Strafe verdient wie er .«
    »Wer ist „er“ ?« Angie Roith faßte sich. Sie mußte reagieren, Zeit gewinnen, nur so hatte sie
vielleicht noch eine Chance.
    Irgend jemand mußte ihre verzweifelte Stimme
hören.
    Das alles konnte doch für die anderen
Menschen im Hotel nicht einfach lautlos und unbemerkt vonstatten gehen.
    »Der Herr dieser Burg! Wir werden ihn zum
Sklaven machen, ihn vernichten .. . Wir werden ihn
verfluchen, wie er uns verflucht hat .«
    Es war der Landsknecht-Typ, der sie hierher
gebracht hatte und nun die Peitsche von dem anderen übernahm.
    Sein Arm holte aus. Die Peitsche fuhr durch
die Luft.
    Angie Roith hielt den Atem an.
    Das alles war ein böser Traum, aus dem sie
spätestens jetzt, wo ihre Qual unerträglich wurde, erwachen mußte.
    Da traf sie der Lederriemen
...
    Das dünne Kleid riß auf wie Papier, und ihre
nackte Haut kam zum Vorschein.
    Angie Roith zuckte zusammen.
    Brennender Schmerz durchfuhr sie.
    Sie erwachte nicht. Rhythmisch sausten die
grausamen Hiebe auf sie nieder...
     
    *
     
    Der Lift hielt im zweiten Stock.
    Der Kellner, der mit einem Tablett auf dem
Arm aus der Fahrstuhlkabine kam, war ein großer, breitschultriger Mann. Er
hatte schwarzes, streng gescheiteltes Haar und war glattrasiert. In seinen
Bewegungen wirkte der Mann wie ein Butler der alten englischen Schule.
    Er trug zum schwarzen Anzug ein weißes Hemd
mit gestärktem Kragen und Manschetten und eine perfekt sitzende Fliege.
    Der Mann steuerte auf das Zimmer Nr. 237 zu,
das nur wenige Schritte vom Lift entfernt lag.
    Der Kellner räusperte sich und klopfte dann
dezent.
    Hinter der Tür war Geräusch laufenden Wassers
zu hören.
    Der Kellner mit dem Tablett, auf dem eine
Wodkaflasche und zwei Gläser standen, stutzte.
    Dann drückte er die Klinke herab. Das Zimmer
war von innen abgeschlossen.
    Doch der Mann hatte den Hauptschlüssel. Ohne
eine Sekunde zu verlieren, schloß er damit die Tür auf und betrat den
dahinterliegenden Raum.
    Der Blick des Eintretenden erfaßte sofort das
Notwendige.
    Die Tür zum Badezimmer stand offen, eine
breite Wasserlache hatte sich auf dem Boden gebildet. Das aus dem Hahn kommende
Wasser lief schneller, als es durch die Überlaufsicherung abfließen konnte. So
war es über den Rand der Badewanne geschwappt, und die Pfütze hatte inzwischen
den Teppichboden zum Schlafraum erreicht und durchnäßt.
    Im Wasser lag ein Mann.
    Das Wasser stand ihm bis zur Nase, in die er
bereits den Schaum

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