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134 - Geister im Grand Hotel

134 - Geister im Grand Hotel

Titel: 134 - Geister im Grand Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ist«, konnte Larry sich nicht
verkneifen zu sagen.
     
    *
     
    Um so ernster war das, was nachkam.
    Es war nicht von der Hand zu weisen, daß der
Gegner über Larrys Ankunft in diesem Haus informiert war und er vor allem auch
wissen mußte, weshalb der Agent zum Einsatz gekommen war.
    Genau diese Aktivität hatte er mit seinem
raffiniert ausgeklügelten Mordanschlag schon im Keim ersticken wollen.
    »Alles hat aussehen sollen wie ein Unfall.
Ich wäre ertrunken .« Larry hatte sich wieder
angezogen. »Ich muß dahinterkommen, wer hier zuviel weiß. Wir sollen nicht
herausfinden, was es mit den Todesfällen durch angeblichen Herzinfarkt wirklich
auf sich hat... Und wer mich erledigen wollte, mußte wissen, daß ich mich dafür
interessiere. Irgend jemand hier im Haus - sei er angestellt oder nur Gast -
scheint einen verdammt tiefen Einblick zu haben. Und er führt etwas im Schild.
Wenn wir nur endlich wüßten, was ...«
    »Wir werden es herausfinden, Towarischtsch.
Wenn nicht heute nacht - dann morgen ... Komm, trink noch einen, das wird dir
guttun .«
    »Ich muß hier raus, Brüderchen. Ich muß mir
alles noch mal ansehen. Vielleicht finde ich etwas, das Lutgen und seine Leute
übersahen. Und ich muß noch mal mit Simon sprechen. Er hatte einige
interessante Dinge in der Mache.
    Schon beim Zeichnen der Entwürfe scheint
etwas gewesen zu sein, was wir nicht genau wissen ...«
    »Wenn du Simon sprechen willst, bin ich
einverstanden, Towarischtsch. Er sitzt unten in der Bar und unterhält sich
angeregt mit einem pausbäckigen Mann, der einen Whisky nach dem anderen kippt.
Auch Simon hält fleißig mit. Aber er gießt seine Whiskys in den Topf einer
Palme, um munter und aufmerksam zu bleiben. Sieht ganz so aus, als würde unser Nachrichtenmann
da etwas ausgraben, was von Wichtigkeit für uns sein könnte .«
    »Ich seh mir trotzdem das Hotel noch mal an .«
    »Nur unter einer Bedingung, Towarischtsch.«
    »Und die wäre ?«
    »Erst läßt du einen Arzt an dich ran. Wenn er
nicht herausfindet, was dich narkotisiert hat, dann kann er doch wenigstens
feststellen, ob du ganz okay bist oder dich besser auf Matratzenhorchdienst
begibst und dir die Decke über den Kopf ziehst, während ich bartlos, einfach
und geschmacklos deinen Part übernehme.«
    Damit war Larry einverstanden.
    Iwan rief die Rezeption an und bat darum,
einen Arzt zu verständigen und auf Zimmer Nr. 237 zu schicken.
    X-RAY-3 fühlte sich noch ziemlich schwach und
bekam vor allem den Druck auf den Kopf nicht los. Dies führte er auf die
Einwirkung des geheimnisvollen Medikaments zurück.
    Für den Fall, daß die Substanz sich weiter
schädlich auswirkte, war unter Umständen eine Einlieferung ins Krankenhaus
angeraten.
    Aber davon wollte X-RAY-3 nichts wissen.
    »Es wird besser, von Minute zu Minute ... Ich
merke, wie mein Kopf klarer wird .«
    Von der Rezeption aus wurde Kunaritschew
gefragt, ob ein Arzt aus dem Ort gewünscht sei oder ob - wenn’s eilig wäre -
ein Arzt aus dem Haus ebenfalls angenehm sei.
    »Zwei Mediziner halten sich zur Zeit als
Gäste im Hotel auf«, erfuhr Kunaritschew vom Concierge. »Ich könnte Ihnen einen
Herrn schicken .«
    »Gern. Aber bitte schnell.«
    Es dauerte nur fünf Minuten.
    Dann wurde geklopft.
    Iwan öffnete.
    Vor ihm stand ein Mann, der ihm gerade bis
zum Kinn reichte.
    Der Besucher trug eine schwarze Arzttasche in
der Hand, hatte stark gewelltes, fast eisgraues Haar und einen schmalen
ebenfalls grauen Bart, der rings um sein Gesicht lief und wie eine Einrahmung
seines Antlitzes wirkte.
    »Ich bin Dr. Montan .«
    »Treten Sie näher, Doc. Der Patient sitzt am
Tisch und versucht sich, mit dem dritten Wodka wieder auf die Beine zu helfen .«
    Der Mediziner lächelte amüsiert. »Wo brennt’s ?« wollte er wissen.
    »Ich bin im Bad eingeschlafen, obwohl ich
besonders munter war, Doc«, erklärte Larry. »Schauen Sie mal nach, ob
vielleicht jemand mit einem Mittel nachgeholfen hat...«
    »Ist Ihnen übel ?« wollte Montan wissen.
    »Ein bißchen flau in der Magengegend. Das
kommt wahrscheinlich jedoch vom Badewasser, das ich geschluckt habe .«
    Montan blickte ihm in die Augen, fühlte den
Puls und horchte das Herz ab. »Man hat Ihnen wirklich was in den Tee gegeben,
ein ziemlich stark wirkendes Narkotikum, wie mir scheint. Die Wirkung ist noch
immer nicht ganz abgeklungen .«
    »Kann ein Narkotikum im Badewasser wirken ?« wollte Larry wissen.
    »Ja, geruchs- und geschmacklos sogar. Das ist
wie bei einer Chloroform

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