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1340 - Ephemeriden-Träume

Titel: 1340 - Ephemeriden-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vierten Planeten aufstieg, durch den interplanetaren Raum eilte und sich jenem Bereich näherte, der zwischen dem ersten und dem zweiten Planeten lag. Die beiden Ödwelten waren nicht das Ziel des Pyramidenraumers. Er hielt auf das Nichts zu, erhöhte seine Fahrt jedoch nicht, um sich in das Enerpsinetz einzufädeln. Er flog mit konventionellen Triebwerken weiter.
    Die starke Ausprägung konventioneller Antriebssysteme war das eine Ungewöhnliche an der Pyramide.
    Das zweite wurde durch die Tatsache vertreten, daß sich ein Wesen in einer goldfarbenen Rüstung an Bord aufhielt. Das Wesen stand hoch aufgerichtet im hinteren Teil des Steuerraums, und ab und zu klang seine grollende Stimme auf und gab den anwesenden Kodextreuen Anweisungen.
    Die Pyramide setzte ihre Geschwindigkeit herab, und nach einer Zeiteinheit, die auf Traif on etwa einem Achtel des Tages entsprach, hing sie ohne Fahrt zwischen den Planeten. Ein leichter Schutzschirm umhüllte sie, der ab und zu aufglühte, wenn sich interplanetares Gestein in ihm verfing und kleine, sternschnuppenähnliche Leuchterscheinungen bildete. „Wir haben sie auf der Enerpsi-Ortung, ehrwürdiger Drohl!" verkündete der Kommandant des Schiffes. „Die Flotte trifft rnit ein wenig Verspätung ein!"
    Drohl bewegte sich, die Stacheln seines Panzers klirrten. Der Elfahder trat bis hinter den Kommandantensessel und legte die gepanzerten Hände auf die Kückenlehne. „Was spielt es für eine Rolle?" stellte er fest. „Sie sind gekommen. Das allein zählt. Sollopra wird schnell davon zu überzeugen sein, wie er sich verhalten muß!"
    Meckerndes Lachen klang auf. Der Eingang zur Zentrale hatte sich geöffnet. Fünf Wesen eilten herein, die alles andere als einen beruhigenden Eindruck auf die anwesenden Besatzungsmitglieder machten. Sie trugen die Schwänze über den Schultern oder hatten sie sich um den Leib gewunden. Sie sahen aus wie Zwergausgaben der Pterus, und sie nannten sich Animateure. Fünf von ihnen hatten sich auf Traifon eingenistet, aber sie befanden sich erst seit wenigen Tagen da. Sie waren mit dem Elfahder gekommen, und einer von ihnen stellte sich neben Drohl. „Nur kein Zaudern?" schrillte er. „Wir gehen an Bord, sobald die Flotte im Normalraum auftaucht!"
    Gerade noch rechtzeitig merkte Ernst Ellert, daß mit Sollopra nicht gut Kirschen essen war. Der Kommandant der Uribiterflotte stand unter einer starken Dosis Kodexgas, die darauf hinwies, daß sich an Bord seines Schiff es ein Dashid-Raum befand. Der ehemalige Teletemporarier konnte seinen Geist deshalb nicht sofort übernehmen, sondern mußte abwarten, bis die Wirkung der Kodexmoleküle abgeklungen war. Er hätte sich gewünscht, irgendwo ein Versteck mit einem Anti-KM-Serum zu kennen, aber ein solches Glück wäre zuviel gewesen. „Wir müssen warten", erklärte er Testare, nachdem sie sich im Bewußtsein eines anderen Uribiters niedergelassen hatten. Ellert sondierte vorsichtig, ohne daß der Uribiter namens Defferu etwas davon merkte.
    Jedes der hundert Schiffe transportierte zehntausend Gardisten. Alle gehörten sie dem Volk der Uribiter an, dem kriegerischsten Volk von ganz Absantha-Gom. Sie waren als die härtesten Verfechter des Permanenten Konflikts bekannt, und böse Zungen behaupteten, daß sie kein Kodexgas brauchten, weil sich der Kodex bereits in ihrem Genmaterial niedergelassen hatte. .
    Uribiter waren große, drei Meter hohe Wesen, glichen irgendwie den Traifaern und strahlten doch wesentlich mehr Gefährlichkeit aus. Ellert fand, daß allein in ihren Bewegungen eine unverhohlene Drohung lag.
    Die Uribiter erinnerten ihn entfernt an Känguruhs mit muskulösen Sprungbeinen, ebensolchen Armen und Händen mit drei Klauen, die an den Spitzen geschliffen waren. Ihre Hälse waren im Vergleich zum Körper dünn, die Köpfe klein mit einer vorspringenden, knochigen Schnauze. Statt der Ohren trugen sie zwei senkrechte Hörner. Ihre Haut war haarlos und ledern, von einem verwaschenen Grau, das an Wasserleichen erinnerte. Sie trugen giftgrüne Kombinationen, die den Unterleib verhüllten und mit schmalen Trägern über den Schultern gehalten wurden. Vor den Bauch hatten sie sich den Kampftornister geschnallt, einen klobigen Kasten.
    Ellert lauschte mit den Hörnern Defferus den Kommandos, die Sollopra gab. Der Kommandant der Flotte hatte nichts anderes zu tun, als seine Untergebenen unaufhörlich anzutreiben. Es steckte ihm noch in den Knochen, daß der Nakk Naradha ihn hatte warten lassen. In den

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