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1340 - Ephemeriden-Träume

Titel: 1340 - Ephemeriden-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß es sich um einen Traifaer vom Planeten Traifon handelte. Ein Alarm rief ihn in die zentrale Schaltstelle, und der Alarm hing mit den Ephemeriden zusammen.
    Ellert wartete ab. Er erlebte mit, wie sich die Ephemeriden auf die Bewohner der Boje auszuwirken begannen. Erst dann setzte er sich mit dem Bewußtsein Polsafors in Verbindung.
    Der Traifaer erkannte nicht mehr, was vor sich ging. Ellert war nicht traurig darüber, so konnte er es sich ersparen, später die Erinnerung des Wesens manipulieren zu müssen.
    Polsafor erlebte eine tödliche Vision für sich und sein Volk. Die Traifaer, die sich in der zentralen Schaltstelle befanden, begannen unter dem Eindruck der Visionen auszurasten. Sie begannen wie Wahnsinnige zu toben, und niemand konnte sie in dieser Lage bändigen.
    Die beiden Bewußtseine kommunizierten miteinander. „Irgendwo in der Nähe muß sich der Nakk befinden", vermutete Ellert. „Wir gehen ihn am besten suchen."
    Sie hatten keine Schwierigkeiten, von den Visionen Polsafors verschont zu bleiben. Im Zustand der Manifestation im Körper eines Wesens konnten ihnen die Ephemeriden nichts anhaben. Sie befanden sich ja im Normalraum und diffundierten, sobald sie ihre Wirkung auf lebende Wesen in ihrem Einflußbereich entfaltet hatten. Die beiden Bewußtseine schotteten sich gegen die Visionen ab.
    Polsafor löste plötzlich ohne jeden ersichtlichen Grund die Gurte, die ihn in seinem Sessel hielten. Er erhob sich abrupt und wandte sich zur Seite. Mit steifen Schritten bewegte er sich auf einen Teil der Wandung der zentralen Schaltstelle zu, suchte kurz nach dem Öffnungsmechanismus für den Durchgang, fand ihn hinter einer Wölbung und aktivierte ihn. Ein Teil der Wand fuhr nach innen und glitt zur Seite. Polsafor trat in den erleuchteten Korridor hinein und wartete, bis sich der Durchgang wieder geschlossen hatte. Eine Sicherung war nicht vorhanden, zumindest gab es keinen erkennbaren Alarm.
    Der Lärm, den die verwirrten Traifaer machten, verebbte langsam. „Wir nähern uns dem eigentlichen Zentrum, nämlich jenem Raum, von dem aus der Nakk namens Naradha die Ephemeriden steuert", teilte Ellert dem Bewußtsein Testares mit. Inzwischen hatte er alle Informationen dem noch immer von teuflischen Visionen geplagten Gehirn des Pelzwesens entnommen.
    Er lenkte den Körper Polsafors, ohne daß dessen Bewußtsein in der Lage war, sich dagegen zu wehren.
    Der Traifaer registrierte es nicht einmal.
    Der Gang, dem sie folgten, mündete in einem schüsselförmigen Raum. Irgendwie paßte der Raum zu seinem einzigen Benutzer.
    Naradha stand vor den Bedienungsinstrumenten, seine vielen Ärmchen bedienten die Sensoren, die an beweglichen Lamellen vor ihm aus der Wand ragten. Die beiden psisensiblen Fühler hatte er auf einen Trichter gerichtet, in dem ein winziger roter Fleck zu erkennen war, der rotierte und dadurch seinen Durchmesser ständig zu verändern schieri.
    Ellert beobachtete aufmerksam mit den Augen des Traifaers. Er ließ Testare an seinen Sinneseindrücken teilhaben, aber der Cappin wurde nicht selbst aktiv. Er hielt sich schon deshalb zurück, weil Ellert in diesem Bereich die größere Erfahrung besaß.
    Naradha war ein Wesen, das aufrecht in einem Exoskelett ruhte, das seinen skelettlos erscheinenden Körper stützte. Der Nakk trug keine Sprechsichtmaske, und er konzentrierte sich völlig auf die Pseudo-Psiqs.
    Er achtete nicht einmal darauf, daß der Kommandant der hundert Schiffe starken Flotte sich verzweifelt abmühte, mit ihm in Kontakt zu treten.
    Naradha war etwa eineinhalb Meter groß. Seine schwarze Haut glänzte naß und weich, die Kriechsohle wurde oben von einem Antigrav umgeben, der den Nakken etwa zwanzig Zentimeter über dem Boden schweben ließ.
    Naradha war einer von vielen tausend Nakken, die in Gom für die Steuerung der Ephemeriden zuständig waren.
    Ernst Ellert gab dem Gehirn des Traifaers Befehlsimpulse ein. Polsafor bewegte sich hinter dem Rücken des Nakken entlang auf eine der sekundären Steuerkonsolen zu. Der Körper des Pelzwesens verursachte dabei ein paar kleinere Geräuäche, die dadurch entstanden, daß Ellert noch nicht imstande war, eine optimale Steuerung des Körpers durchzuführen. Zudem kam es durch die Visionen zu unkalkulierbaren Einflüssen, Beeinträchtigungen des Nervenkostüms und damit verbundenen Fehlreaktionen von Muskeln, die Ellert nicht völlig ausgleichen konnte. Dicht vor einer der Konsolen blieb Polsafor stehen.
    Der Nakk mit seinen

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