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1341 - Der Spion von Kumai

Titel: 1341 - Der Spion von Kumai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Die Kranken sind an Paratau gelangt!" gab sie über das nächste Kom-Gerät durch. „Schickt unverzüglich unsere Spezialtruppen in den Einsatz!"
    Sie selbst machte sich ebenfalls auf den Weg. Ihr Talent würde mithelfen, eventuelle Ausbrecher dingfest zu machen.
    Der Gang war grau und in mattes Halbdunkel getaucht. Etwa alle zweihundert Meter hing eine trübe Leuchtstoffröhre an der Decke. Ansonsten gab es wenig zu sehen: Die Wände bestanden ebenso wie Boden und Decke aus porösem Gußbeton. In regelmäßigen Abständen garantierten metallene Streben die Stabilität der Anlage.
    Von nun an konzentrierte sich Bull ständig auf seine mentale Abschirmung. Die Kartanin würden jeden Winkel der Anlagen telepathisch aushorchen. Dann durfte er nicht auffallen, sonst wäre man ihm binnen Sekunden auf der Spur.
    In geringer Entfernung zeigte der Lageplan einen Knotenpunkt an. Bull wandte sich nach links. Er war lediglich um ein paar hundert Meter davon getrennt. „Ich habe sie vorerst abgehängt, Elskalzi", sprach er. „Hörst du mich?"
    Ein paar Sekunden vergingen. „Ich bin am Sender", zirpte der Blue dann. „Die Meßgeräte zeigen noch immer stark erhöhte Aktivität. Was willst du jetzt unternehmen?"
    „Ganz einfach ... Ich muß irgendwie an eines der Datenterminals in der Zentrale herankommen. Im Augenblick geht das nicht. Es herrscht zuviel Aufruhr. Wenn ich Glück habe, hält der Zauber auch noch eine Weile an. Währenddessen suche ich in den Werfthallen Unterschlupf, vielleicht einen Tag lang. Die Kartanin müssen denken, daß ich umgekommen bin."
    „Sie werden deine Leiche nicht finden", gab Elskalzi zu bedenken. Über diesen Punkt hatte sich Bull auch Gedanken gemacht. „Es waren viele Teleporter unterwegs. Ich könnte irgendwo draußen, außerhalb der Kuppeln liegen. Schließlich halten sie mich für wahnsinnig - da hätte alles mögliche geschehen können."
    „Der Plan verspricht Erfolg", gab Elskalzi zu. „Melde dich wieder. Vielleicht geben die Werfthallen interessante Neuigkeiten her."
    „Okay." Bull erreichte den Knotenpunkt. Hier liefen viele kleine Gänge und ein halbes Dutzend besser ausgebaute Tunnel zusammen. Kartanin waren nicht zu sehen. Trotzdem lag ein bedeutsames Risiko darin, den Knotenpunkt zu überqueren. Hatte er eine Wahl? Nein, sagte sich Bull. Keiner der kleinen Gänge führte bis ans Ziel.
    Im Laufschritt wechselte er vom Halbdunkel ins Licht.
    Neben der Tunnelmündung standen Schienenfahrzeuge, die vermutlich dem raschen Transfer von Kuppel zu Kuppel dienten. Bull rannte achtlos daran vorbei. Transportmittel dieser Art würden vermutlich einen Alarm auslösen. Bald machte das gleißende Licht Halbdunkel Platz, wie er es in den kleineren Gängen gesehen hatte. Zudem klafften in regelmäßigen Abständen schwarze Nischen in der Wand. Bull grübelte vergeblich über ihren Sinn nach. Vielleicht handelte es sich um statische Pufferzonen.
    Nach seiner Schätzung hatte er nun die Hälfte der Entfernung zur nächsten Werftkuppel zurückgelegt.
    Die Fußteile der Maske waren für längere Märsche nicht ausgelegt - das bekam Bull nun unangenehm zu spüren. Er reduzierte sein Marschtempo. Blinder Eifer half auch nicht weiter.
    Irgendwo weiter vorn glomm plötzlich ein helles Licht auf. Gleichzeitig drangen dumpfe Vibrationen an sein Ohr. Das Licht wurde größer, der Lärm nahm zu ... Bull hechtete fluchend beiseite. In wenigen Metern Entfernung klaffte eine der schwarzen Nischen. Mühevoll quetschte er seinen unförmigen Körper hinein und verharrte reglos.
    Eine Lokomotive! Bull war sicher, daß es sich um eine primitive Zugmaschine handelte, die dort den Tunnel entlangkam. Man durfte ihn keinesfalls entdecken. Der Lichtkegel kroch immer näher... und glitt vorbei. Mit einiger Sicherheit hatte ihn im Schatten niemand ausgemacht.
    Aufatmend trat er hinaus in den Tunnel. „Das ging ja gerade noch mal gut", murmelte er zu sich selbst. Etwas vorsichtiger machte er sich an das restliche Stück Wegs. Er durfte nicht mehr in der Mitte des Tunnels gehen, sondern mußte sich stets in Reichweite dunkler Nischen halten.
    Bald kam das Ende der Strecke in Sicht. Hier gab es keinen Knotenpunkt. Lediglich eine Reihe von Lastund Personenliften führte aufwärts. Ein paar winzige Fahrzeuge waren an den Seiten abgestellt. Direkt hinter ihnen mündeten Nebengänge wie der, womit Bull den Hauptknotenpunkt erreicht hatte.
    Vorsichtig näherte er sich der erleuchteten Fläche. Niemand zu sehen. Als er

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